Du Wei, ein Sprecher der China Guardian Art Auction GmbH und Veranstalter der Auktion, bestätigte, dass dies der höchste Preis war, der jemals für ein chinesisches Gemälde erzielt worden war. Die Handrolle "Rote Klippe" von Qiu Ying (1494-1552), einem Künstler aus Suzhou in der Provinz Jiangsu, kam von einem privaten Sammler aus dem chinesischen Festland.

Der vorige Rekord für ein antikes chinesisches Gemälde wurde im Jahr 2002 erzielt, als eine Handrolle des Kaisers Huizong (1101-1126) aus der Song-Dynastie (960-1279) für 25,3 Mio. Yuan in Beijing verkauft worden war.

Qiu war ein Meister des sogenannten Gongbi, einer akkuraten Pinseltechnik, die exakten Umgang mit Details fordert. Er hinterließ 40 Kunstwerke, von denen sich die meisten heute in Museumskollektionen befinden. Liu Kai, Manager der Abteilung für chinesische Gemälde des Auktionshauses, erklärt, dass der Künstler drei Handrollen der "Roten Klippe" fertigte, die neben dem Fluss Jangtse in der Provinz Hubei liegt.

Er fertigte die drei Gemälde, nachdem er die berühmten Gedichte "Ode an die Rote Klippe" von Su Shi (1037-1101), einem weitbekannten Dichter der Song-Dynastie, gelesen hatte. Alle drei Gemälde bilden Szenen ab, in denen Su Shi und seine Freunde bei Nacht in einem Boot um die Rote Klippe treiben.

Siegel von Sammlern auf der dritten Handrolle weisen darauf hin, dass sie von Zhang Xiuyu, einem der größten Kunstspender der späten Ming-Dynastie, aufbewahrt worden war. Alle drei waren einst im Besitz der Kaiserfamilie Qing, seit Chongzi, der dritte Sohn des Kaisers Kangxi, sie gesammelt hatte. Die beiden anderen Handrollen befinden sich heute im Shanghai Museum und im Liaoning Museum.

Die versteigerte Rolle war seit 1924 unauffindbar, als der letzte Kaiser Puyi sie bei der Flucht aus seinem Palast in Beijing mitnahm. Mit 23,5 cm Höhe und 129 cm Länge ist die Rolle die längste und wertvollste der drei Handrollen der Roten Klippe.