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Bertelsmann will noch enger mit China zusammenarbeiten
   2007-11-08 17:02:52    Seite drucken   cri

Am 2. November kamen knapp 50 deutsche, chinesische und europäische Vertreter aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in Beijing zu einem Runden Tisch zusammen. Die Sitzung fand am Rande eines von Frau Liz Mohn initiierten interkulturellen Dialogs statt. Der interkulturelle Dialog findet mindestens einmal jährlich statt.

Die Konferenz wurde von der Bertelsmann Stiftung und der GTZ, der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, organisiert. Teilgenommen haben hauptsächlich Unternehmensvertreter, aber auch Vertreter aus Politik und Wissenschaft.

Man sprach über Unternehmertum, die gesellschaftliche Verantwortung der Unternehmer und über die gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in China. Im Fokus stand das zivilgesellschaftliche Engagement in China, dabei wollte man vor allem klären, wie Unternehmen als gewinnorientierte Einrichtungen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen können.

Dieses Thema ist ein Kernpunkt der Bertelsmann Führungsphilosophie. Reinhard Mohn, der das moderne Bertelsmann Unternehmen nach dem Kriege wieder aufbaute, ist der Auffassung, dass ein Unternehmen etwas für die Gesellschaft leisten solle. Ein Unternehmen müsse seiner Meinung nach nicht nur gute Produkte anbieten und seine Mitarbeiter gut behandeln, sondern es müsse auch weltweit Kontakte knüpfen und eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft fördern.

Liz Mohn war mit dem Verlauf der diesjährigen Konferenz in Beijing im Sinne der Firmenphilosophie zufrieden:

"Ich bin sehr erfreut, dass diese Konferenz das Interesse der Öffentlichkeit für China nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in kulturellerer Hinsicht geweckt hat. Auf der anderen Seite geht China bereitwillig auf diese Diskussion ein, es beteiligt sich sehr offen daran. Man kann der hiesigen Politik ein großes Kompliment für das machen, was sie in dieser kurzen Zeit geschafft hat. Die Konferenz heute Morgen war sehr lebhaft. Es war erstaunlich, dass die anwesenden Politiker und Professoren zum ersten Mal so offen gesprochen haben. Das hat keiner erwartet. Heute ging es um das Thema frühkindliche Erziehung. Wie kriegen wir auch Kinder und Jugendliche dazu, selbst Verantwortung zu übernehmen."

Das große Medienunternehmen Bertelsmann hat weltweit mittlerweile 100.000 Mitarbeiter, überall auf der Welt hat das Unternehmen Dependancen. Es entspricht der Unternehmenskultur, daß man die Märkte, die Menschen, die darin agieren, und ihre Kulturen respektiert. In China arbeiten inzwischen 2.200 Mitarbeiter für Bertelsmann. Für das Unternehmen ist China ein sehr interessanter und wachsender Markt. Die Geschäftsbereiche der Bertelsmann AG in China reichen von der Gründung von Buchklubs, über die Gründung von Joint-Ventures, zum Beispiel für Zeitschriftenpublikationen, bis hin zum eventuellen Einstieg in den Dienstleistungsbereich.

Zwischen der Bertelsmann Stiftung und China bestehen seit Jahren enge Kontakte, man arbeitet bereits eng zusammen. Liz Mohn äußerte sich über die Veränderungen, die sich in den vergangenen Jahren in China vollzogen haben, sehr positiv:

"Die positiven Veränderungen in China werden nun sichtbar, das gilt zum einen für die wirtschaftliche Leistung des Landes, aber auch die veränderte gesellschaftliche Verantwortung zeigt sich nun. Allein im Straßenbild offenbart sich, wie sehr sich die Bevölkerung verändert. Sie sehen es an der Kleidung, an den Autos, all das ist die Folge von mehr Wohlstand und einer wachsenden Bildung. Und: Bildung macht Wohlstand erst möglich. Die Regierung hat in dieser Phase der rasanten Umwälzung sehr klug gehandelt, sie hat Großes geleistet."

Aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen sieht Liz Mohn gute Chancen für den Ausbau der Zusammenarbeit zwischen ihrem Unternehmen und China:

"Die Offenheit und die Ehrlichkeit, mit der uns die chinesische Seite jetzt entgegentritt, vereinfacht vieles. Das Vertrauen zwischen den Partnern wächst. Man darf die Erfahrungen, die wir hier alle sammeln, nicht unterschätzen. Wir brauchen Erfahrungen und Wissen, um uns austauschen zu können, wir sind da schon auf einem ganz guten Weg. Ich bin mit der Arbeit hier in China eigentlich sehr zufrieden."

Als global agierendes Unternehmen will Bertelsmann auch in China Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Liz Mohn gab daher bekannt, dass ihr Unternehmen Anfang nächsten Jahres das Projekt "Hoffnungsschule" starten werden. Durch das Projekt sollen arme Kinder die Chance bekommen, die Schule zu besuchen. Sie sollen gut und gesund aufwachsen können.

"Gerade hier in Bezirken, wo noch Armut herrscht, ist es besonders wichtig, jungen Menschen und Kindern eine Chance zu geben. Sie sollen die Chance auf Bildung haben. Die Bertelsmann AG und die Bertelsmann Stiftung wollen diesen Kindern helfen. Die Erfahrungen der Stiftung werden wir nutzen. Die Stiftung weiß, wie internationale Schulen arbeiten, sie weiß, was Kinder für eine gute Zukunft brauchen, was Sie lernen müssen, aber auch wie man ihre Persönlichkeitsentwicklung fördern kann. Wir wollen ihnen einen Weg aufzeigen, der sie zu Wissen führt, Wissen ist die Voraussetzung für Bildung und damit ist es der Schlüssel zu einem besseren Leben."

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