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Chinas Ziel bei den Olympischen Spielen in Beijing
   2007-11-05 11:48:41    Seite drucken   cri

Das Gastgeberland von Olympischen Spielen erfreut schon vor, aber besonders während der Spiele großer weltweiter Beachtung. Bei den vorangegangenen Olympischen Spielen in Athen im Jahr 2004 hat China insgesamt 32 Goldmedaillen gewonnen. Im Medaillenspiegel der Goldmedaillen konnte sich China damit gleich hinter den USA positionieren, die 36 Goldmedaillen gewannen. China hat damit 2004 sogar die Sportnation Russland auf die Plätze verwiesen. Viele rechnen nun damit, dass die chinesischen Athleten bei den Olympischen Spielen im eigenen Land den Heimvorteil nutzen werden, um noch bessere Leistungen zu zeigen. Einige Experten gehen sogar davon aus, dass China die USA von der Spitze des Medaillenspiegels verdrängen kann. Chinesischen Sportexperten geht diese These dann doch etwas zu weit. Der stellvertretende Leiter des chinesischen Hauptamts für Körperkultur und Sport Cui Dalin erklärte vor kurzem, hinsichtlich der Olympischen Spiele auf heimischen Boden dürfe man nicht mit zuviel Optimismus auf die chinesische Sportsdelegation blicken:

"Im Leistungssport hat es immer einen deutlichen Klassenunterschied zwischen den USA, Russland und uns gegeben. Und natürlich darf man nicht vergessen, dass es in vielen Disziplinen auch andere Nationen gibt, die unsere Medaillenambitionen durchaus verhindern können. Deutschland, Australien, Frankreich oder auch unsere Nachbarländer Japan und Südkorea sind beispielsweise starke Konkurrenten. Japanische Sportler haben bei den Spielen in Athen 16 Goldmedaillen gewonnen. Das war eine historische Leistung der japanischen Athleten. Auch Deutschland ist im Sport traditionell stark. Im Leistungssport mischen deutsche Athleten in verschiedenen Disziplinen vorne mit. Man kann davon ausgehen, dass Deutschland in einigen dieser Disziplinen sicher Goldmedaillen erringen kann. Die USA und Russland sind sicher die Sport-Topnationen, wir rechnen uns eher der zweitbesten Kategorie zu. Und in dieser zweitbesten Kategorie wollen wir ganz vorn mitmischen."

Einige Experten vermuten, dass sich chinesische Sportler vor den Spielen nun etwas zurücknehmen, um ihre Stärke zu verschleiern. Dem ist allerdings nicht so. Denn um die sportliche Leistungsstärke einer Nation zu bewerten, muss man den Gesamtmedaillenspiegel bewerten. Es reicht nicht aus, nur die Goldmedaillen zu zählen. Chinas Athleten haben bei den Olympischen Spielen in Athen 40 Medaillen weniger errungen als die amerikanische Olympia-Mannschaft. Russland lag 29 Medaillen vor China. Bei verschiedenen Wettkämpfen im Jahr 2006 haben chinesische Sportler insgesamt 79 Medaillen errungen, die Sportler der USA kamen auf 106, Russlands Athleten auf 83. Daran kann man leicht erkennen, dass hier immer noch ein Klassenunterschied auszumachen ist.

Regeländerungen, die bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr erstmals gelten, können sich auch auf die Leistungen der chinesischen Sportler auswirken. Bei den Beijinger Spielen fehlen fünf Disziplinen im Schießen beziehungsweise beim Fechten. Gerade in diesen Disziplinen erreichten die chinesischen Sportler bei den Olympischen Spielen in der Vergangenheit immer vordere Plätze. Die neuen Disziplinen in Beijing, das 10-km-Freiwasserschwimmen, BMX-Racing und der 3000-Meter-Hindernislauf der Frauen werden in China entweder noch gar nicht oder nur auf sehr schwachem Niveau betrieben. Cui Dalin sagte, die chinesischen Sportler bemühten sich, alle Hürden zu bewältigen, und sie wollten selbstverständlich ihr Bestes geben. Allerdings dürfen die Athleten sich als Vertreter des Gastgeberlandes der Spiele nicht nur auf Goldmedaillen und Leistung konzentrieren. Denn die chinesischen Sportler sollen der Welt bei den Spielen in der Heimat noch weit mehr zeigen:

"Der chinesischen Olympia-Mannschaft wird es bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr nicht nur um Goldmedaillen gehen. Das große Anliegen der Athleten ist, den olympischen Geist sowie den chinesischen Sportsgeist zu repräsentieren. Die Athleten wollen durch ihre Einstellung und ihren Kampfgeist begeistern. Auch eine rigorose Ablehnung des Dopings gehört dazu. Unsere Athleten werden als faire, ehrliche Sportler bei den Olympischen Spielen in Beijing antreten. Darüber hinaus werden wir natürlich unser Bestes geben, um gute Leistungen zu erzielen. Außerdem wollen wir die Olympischen Spiele dazu nutzen, den Austausch und die Freundschaft mit anderen Ländern und Gebieten zu intensivieren. Denn bei den Olympischen Spielen kommt schließlich die große Weltfamilie zusammen. Die Olympischen Spiele sollen aber auch die Bürger unseres Landes motivieren. Wir wollen die Sportbegeisterung der Chinesen wecken und das Breitensportwesen weiterentwickeln."

Cui Dalin sagte, er sei überzeugt, dass die chinesische Bevölkerung ihre Athleten nicht allein an der Zahl der errungenen Goldmedaillen messen werde.

"Die Chinesen werden die Olympioniken nicht nur nach ihren Siegen beurteilen. Für einen Sportler, der sein Bestes gegeben hat, ist es keine Schande, wenn er sich einem noch besseren Athleten geschlagen geben muss. Die Chinesen werden seine Leistung dennoch anerkennen."

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