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Daheim nichts haben als kahle Wände
   2007-11-01 15:26:13    Seite drucken   cri

Während der Han Dynastie, vor ungefähr 1.000 Jahren, lebte ein gebildeter Mann namens Sima Xiangru. Der Kaiser ernannte ihn zum Offizier. Allerdings konnte er sich mit dem Posten nicht recht anfreunden, denn seine Liebe galt der Literatur. Doch er musste sich dem Kaiser beugen und so arbeitete er einige Zeit in der Hauptstadt Chang'an, dem heutigen Xi´an. Unter dem Vorwand einer Krankheit quittierte Sima Xiangru aber bald seinen Dienst. Er begab sich in den Dienst eines Mannes, der Gelehrte schätzte. Als sein Arbeitgeber nach einigen Jahren starb, kehrte Sima Xiangru in seine Heimatstadt Chengdu, in der heutigen Provinz Sichuan, zurück. Dort lebte er in ärmlichen Verhältnissen. Der Verwalter eines nahe gelegenen Kreises bewunderte Sima Xianrus Fähigkeiten sehr. Daraufhin lud er ihn zu sich ein. Der reichste Mann des Kreises Zhuo Wangsun wollte zu Ehren von Sima Xiangru ein Bankett geben, doch Sima Xiangru lehnte die Einladung ab. Er sei krank, sagte er. Schließlich gab er aber doch dem Drängen des Kreisverwalters nach und nahm an dem Fest teil. Er beschämte all die Reichen und Adeligen mit seinen außergewöhnlich guten Manieren.

Während des Fests forderte der Kreisverwalter Sima Xiangru auf, etwas auf dem Zheng, einem Seiteninstrument, zu spielen. Sima Xiangru wusste, dass Zhuo Wangsuns Tochter Zhuo Wenjun, die seit kurzem verwitwet war, eine talentierte und schöne Frau war, die Musik sehr liebte. Daher beschloss er, eine weiche und liebliche Melodie zu spielen, um seine Gefühle für sie auszudrücken.

Das Lied berührte die Witwe, die Sima Xiangru vom Fenster aus beobachtet hatte, zutiefst. Sie fühlte sich sehr zu ihm hingezogen. Schließlich wurden die beiden ein Liebespaar. Doch zu jener Zeit war es einer Frau nicht gestattet, ein zweites Mal zu heiraten. Außerdem hätte ihr Vater eine Heirat mit Sima Xiangru nicht erlaubt. "Was habe ich nur für eine Tochter!" sagte er verärgert, "ich kann dich nicht umbringen, aber ich werde dir keine einzige Münze geben, wenn du wieder heiratest."

Aber die Liebe zwischen Sima Xiangru und Zhao Wenjun war groß und aufrichtig. Eines Nachts verließen die beiden heimlich die Stadt. Sie siedelten sich in einer kleinen Stadt an. Sie hatten keine Möbel, ihr Haus war leer. Sie hatten nur ihre eigenen vier Wände. Aber es machte ihnen nichts aus, denn sie hatten ihre Liebe. Später zogen sie um, liehen sich von Wenjuns Bruder etwas Geld und eröffneten eine Schenke. Wenjun verkaufte Wein und Xiangru erledigte die anderen Arbeiten.

Das Sprichwort Jia Tu Si Bi leitet sich von dieser Erzählung ab. Es wird verwendet, um arme Menschen zu beschreiben.

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