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Vom Stadion auf die politische Bühne (1)
   2007-10-29 16:23:54    Seite Drucken    cri

Auch wenn wir uns alle noch so sehr bemühen, nicht älter zu werden, es bleibt meist nicht aus. Und so kommt auch für Athleten der Moment, an dem es Zeit ist, die Karriere zu beenden. Auch wenn das bei einigen, wie wir aus einer der vorangegangenen Sendungen wissen, eher spät im Leben ist. Viele Sportler bleiben ja in irgendeiner Form dem Sport verbunden, als Trainer oder Funktionäre. Aber es gibt auch einen anderen, offensichtlich nicht so seltenen Weg, den ehemalige Athleten einschlagen, sie werden Politiker. Vielleicht liegt es daran, dass sie ohnehin schon bekannt sind und als stark und erfolgreich gelten, dass sie auch auf der politischen Bühne erfolgreich sind. Und außerdem sind sie sowohl das Medien- als auch das Öffentlichkeitsinteresse ja bereits gewöhnt.

Die DDR-Sportlerin Ruth Fuchs gewann bei den Olympischen Spielen 1972 und 1976 Gold im Speerwurf. Nach dem Ende ihrer Karriere war sie Mitglied der DDR-Volkskammer. Auch in den USA zogen einige ehemalige Athleten ins US-Repräsentantenhaus ein.

Ben Nighthorse Campell beispielsweise, der Kapitän der olympischen Judomannschaft der Vereinigten Staaten von 1964. Er errang 1986 einen Sitz im amerikanischen Parlament. Sechs Jahre später schaffte er den Sprung in den Senat, er vertrat dort den Staat Colorado. Auch Ralph Metcalfe setzte seine Karriere als Abgeordneter fort, nachdem er bei den Spielen in Los Angeles 1932 die Silbermedaille über 100 Meter und die Bronzemedaille über 200 Meter gewonnen hatte. In den 1970er Jahren hatte er einen Sitz im Repräsentantenhaus inne.

Und auch Bob Mathias saß im US-Kongress. Als Siebzehnjähriger hatte Mathias bei den Olympischen Spielen 1948 in London die Goldmedaille im Zehnkampf gewonnen, vier Jahre später konnte er diese unglaubliche Leistung bei den Spielen in Helsinki wiederholen. 1966 zog er als Vertreter des achtzehnten kalifonischen Distrikts in den Kongress ein. Vier Legislaturperioden war er Mitglied des amerikanischen Repräsentantenhauses.

Unter den Basketballern scheint eine politische Laufbahn nach dem Ende ihrer unzähligen Auftritte auf dem Hallenparkett extrem beliebt zu sein. Allein zwei ehemalige Olympiateilnehmer der USA waren später Kongress-Abgeordnete. Zum einen Tom McMillen, der der amerikanischen Basketballmannschaft angehörte, die bei den Olympischen Spielen 1972 in München die Silbermedaille gewann. Zunächst spielte McMilen aber elf Jahre lang erfolgreich in der NBA, bis er 1986 als Vertreter Marylands in den US-Kongress einzog.

Und dann wäre da noch Bill Bradley, ein Basketballer der Princeton-Universität. Er spielte im amerikanischen Team, das bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio Gold gewann. Bradley verzauberte die Zuschauer und zeigte in Tokio fantastischen Basketball. Zehn Saisons spielte er für die New York Knicks in der NBA. Zweimal erreichte er mit seinem Team das Ligafinale, 1970 und 1973. 1978 bewegte er sich dann schon in anderen Sphären, er war ins Repräsentantenhaus gewählt worden. Im Senat vertrat er Jahre später den Staat New Jersey. Im Jahr 2000 verfolgte er dann noch hochtrabendere Ziele. Er bemühte sich um die Nominierung als Präsidentschaftskandidat. Allerdings konnte er dieses Ziel nicht erreichen, die demokratische Partei nominierte ihn nicht. Obwohl ein Basketballer in der Riege der amerikanischen Präsidenten eigentlich noch fehlt, einen Schauspieler gab es schließlich schon, und George W. Bush war immerhin der Manager eines Baseballteams, bevor er Präsident wurde.

Aber nicht nur in den USA waren ehemalige Athleten als Politiker sehr erfolgreich, auch im alterwürdigen England haben athletische, charismatische Männer gute Chancen auf der politischen Bühne. Und manchmal findet ein Athlet auch über die Politik in den Sport zurück. In der kommenden Woche werde ich Ihnen verraten, wer dieses Multitalent ist und warum er Ihnen in den kommenden Jahren in den Medien vermutlich noch öfter begegnen wird. Dann erzähle ich Ihnen auch, ob auch im traditionsbewussten Japan Sportler in die Politik dürfen, und wie sich ein Streiter für die irische Unabhängigkeit vom olympischen Geist gefangen nehmen ließ.

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