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Zu Gast bei Chinesen
   2007-10-25 16:33:13    Seite drucken   cri

Waren Sie schon mal bei Chinesen zu Gast? Wissen Sie, worauf Sie in einem solchen Fall achten müssen? Welche Sitten und Gebräuche zu befolgen sind?

Normalerweise sprechen Chinesen Einladungen zu einem Essen in ihrem Hause nur mündlich aus. Diese Einladungen können auch sehr kurzfristig ausgesprochen werden, manchmal lädt man nur ein paar Stunden vor dem Essen ein. Das kann natürlich hin und wieder zu Unannehmlichkeiten führen.

Folgen Sie der Einladung, sollten Sie nicht vergessen, als Ausdruck ihres Respekts für den Gastgeber ein Geschenk mitzubringen. Üblicherweise schenkt man Obst oder Lebensmittel. Heutzutage greift man als standesgemäßes Geschenk gern zu einer guten Flasche Wein oder zu einer Schachtel Pralinen.

Chinesen legen keinen großen Wert darauf, dass alle Gäste zu einem exakten Termin kommen. Die Speisen werden ohnehin erst gekocht und serviert, wenn alle Gäste da sind. In der Regel erscheinen die Chinesen aber immer etwas vor dem ausgemachten Zeitpunkt, um der Gastgeberin bei der Zubereitung der Speisen zu helfen oder um sich mit ihr zu unterhalten, bevor die anderen Gäste eintreffen. Es ist demnach kein Problem, fünf bis zehn Minuten zu spät zu kommen.

Es ist unüblich, dass die chinesische Gastgeberin oder der Gastgeber die Gäste an der Haustür in Empfang nehmen und ihnen aus dem Mantel helfen. Der Gast soll außerdem selbst entscheiden, ob es in dem Haushalt, in den er eingeladen worden ist, Sitte ist, die Schuhe auszuziehen. Dann sollte er diesem Beispiel folgen und die bereitgestellten Pantoffeln anziehen, bevor er das Haus betritt.

Bei den Chinesen wird den Gästen üblicherweise nach ihrem Eintreffen eine Tasse grüner Tee serviert. Es ist nicht üblich, die Gäste zu fragen, was sie trinken möchten. Bei Familientreffen befolgen die Chinesen diese Regeln allerdings nicht so streng. Außerdem werden die Gäste den anderen Gästen beispielsweise nicht vorgestellt. Die Gäste müssen selbst die Initiative ergreifen und sich den Gästen vorstellen.

Chinesische Tischregeln sehen vor, dass der Platz, der nach Osten oder nach Süden weist, dem Ehrengast vorbehalten ist. Da der Eßtisch traditionell rund ist, sitzt der Gastgeber dem Ehrengast direkt gegenüber, er nimmt den Platz direkt neben der Tür ein.

Der Gastgeber entschuldigt sich nun schon im Voraus für das magere und schlecht vorbereitete Essensangebot. Dennoch wird den Gästen ein breites Angebot an wunderbar zubereiteten Speisen vorgesetzt. Der Gast oder die Gastgeberin werden ihren Gästen immer wieder auftun, sobald der Teller der Gäste leer wird. Chinesen betrachten es als unhöflich, wenn auf dem Teller der Gäste nicht ein Rest bleibt. Im Westen gilt es dagegen als unhöflich, wenn der Teller nicht leer gegessen wird. Das ist eines der bekanntesten Missverständnisse, wenn Osten und Westen an einem Essenstisch zusammenkommen. Oftmals führt das dazu, dass sich westliche Gäste gemästet fühlen. Das kann allerdings ganz einfach verhindert werden, indem man einfach einen Rest des Essens auf dem Teller lässt, wenn man mit dem Essen fertig ist. Keinesfalls darf man die Speisen zurücklegen. Für die Chinesen ist es eine Form der Höflichkeit, mehr Essen als nötig für die Gäste vorzubereiten. Der Gastgeber und die Gastgeberin sind nur zufrieden, wenn nach einer Essenseinladung Essen übrig geblieben ist. Wären alle Speisen aufgegessen worden, würden die chinesischen Gastgeber interpretieren, dass sie nicht großzügig genug waren und ihre Gäste nicht gut bewirtet haben.

Für die Chinesen ist das Essen der Hauptgrund der Zusammenkunft. Daher verabschieden sich die Gäste kurz nach dem Essen schon wieder, damit der Gastgeber Zeit hat, die Küche aufzuräumen. Eine höfliche Ausdrucksweise lautet etwa: Sie sind bestimmt sehr müde, ich werde mich verabschieden, damit Sie sich ausruhen können.

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