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Das Chongyang-Fest
   2007-10-19 15:10:03    Seite drucken   cri
Das Chongyang-Fest wird nach dem chinesischen Mondkalender jedes Jahr am 9. Tag des 9. Monats gefeiert.

Die Zahl "neun" ist nach der traditionellen chinesischen Yin-Yang-Theorie eine "Yang-Zahl". Das Fest bekam den Namen "Doppel-Yang", auf Chinesisch "Chong-Yang". Ferner ist das Fest auch "Chong-Jiu" genannt, auf Chinesisch: "Doppel- Neun".

Wie zu anderen traditionellen chinesischen Festen gibt es auch für das Chongyang-Fest im Volksmund eine Sage. Sie lautet ungefähr wie folgt:

Es war einmal ein Junge, er hieß Huan Jing. In der Nähe seines Dorfes rauschte der Ru-Fluss vorbei, in dem ein Teufel wohnte. Jedes Mal, wenn der Teufel aus dem Fluss auftauchte, brachen in der Gegend Epidemien aus. Jahr für Jahr litten die Einwohner dortzulande darunter.

Auch die Eltern von Huan Jing waren durch eine Seuche ums Leben gekommen. Dies veranlasste ihn schließlich dazu, gegen den Seuche bringenden Teufel zu kämpfen.

Vorher aber besuchte er einen Unsterblichen auf einem hohen Berg. Die Gottheit gab Huan Jing ein zauberhaftes Schwert und lehrte ihn eine Kampfmethode. Nach unermüdlichen Übungen konnte Huan Jing diese beherrschen und perfekt umsetzen. Erst danach kehrte er in seine Heimat zurück.

Am 9. Tag des 9. Monats führte Huan Jing am frühen Morgen alle Dörfler auf einen Berg in der Nähe, gab jedem Dörfler ein Stück Kornelkirschblatt sowie eine Kanne Wein aus Chrysanthemen und traf alle sonstigen Vorbereitungen.

Gegen Mittag endlich tauchte der Teufel auf und stürmte zu dem Berg. Am Bergfuß gelangt, zog dem Teufel aber plötzlich der bezaubernde Duft von Kornelkirschblättern und Chrysanthemenwein in die Nase, und er konnte nicht mehr weiterlaufen. Auf diesen Zeitpunkt hatte Huan Jing gewartet, er stürmte mit dem Schwert auf den Teufel los, und nach einigem Ringen tötete er ihn.

Von da an konnten Huan Jing und seine Landsleute ein friedliches Leben führen.

Laut dieser Geschichte ist es klar, dass das Chongyang-Fest in China gefeiert wird, um Katastrophen und das Böse zu vermeiden.

Das Chongyang-Fest wird hauptsächlich von der Han-Nationalität gefeiert. Die Sitten und Bräuche beim Fest sind je nach Ort und Region unterschiedlich. In Nordchina z.B. ist es üblich, zum Chongyang-Fest mit der ganzen Familie oder Freunden auf einen Berg oder eine hohe Pagode zu steigen. In alter Zeit haben sich Dichter und Schriftsteller während des Treffens mit ihren Kollegen getroffen, um Schreiberfahrungen auszutauschen. Im Süden Chinas dagegen kann man zum Chongyang- Fest vielerorts Chrysanthemen bewundern, und man genießt Chrysanthemenwein. In vielen Gebieten hat sich zu diesem Fest die Tradition erhalten, Kornelkirschblätter am Körper zu tragen oder zu Hause in den Türrahmen zu stecken.

Und wie bei vielen anderen chinesischen Festen gibt es auch zum Chongyang-Fest einen speziellen Kuchen, nämlich den Chongyang-Kuchen. Das ist ein 9stöckiges pagodeförmiges Gebäck. An der Spitze der "Pagode" stecken zwei aus essbarem Material hergestellte Lämmer oder eine rote Papierfahne. Grund dafür ist: Lamm heißt auf Chinesisch "Yang", und die Papierfahne soll die Kornelkirschblätter ersetzen."

Zwar ist das Chongyang-Fest in China nicht so bedeutend wie Frühlingsfest, Drachenbootfest- oder Mondfest, seine Sitten und Bräuche sind aber bis heute erhalten worden. Das Chongyang-Fest ist immer ein Familienfest, wobei alle Familienmitglieder zusammenkommen und für ein schöneres Leben im nächsten Jahr beten.

Mittlerweile hat das Chongyang-Fest aber noch eine neue Bedeutung erhalten. Da die doppelte Neun für Chinesen von alters her auch "Langes Leben" symbolisiert, wird das Chongyang-Fest seit 1989 von der chinesischen Regierung offiziell zum "Fest der Alten" erklärt. Dafür werden vielfältige Veranstaltungen wie Bergsteiger-Wettbewerbe und Sportkämpfe vor allem für ältere Leute organisiert. Mit dem Fest wird zugleich die alte Tradition der Chinesen, die Alten zu verehren, nochmals in der ganzen Gesellschaft hervorgehoben.

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