Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Beijing, Zhejiang, Shanghai: Neue Lehrpläne im neuen Schuljahr
   2007-10-19 14:55:48    Seite drucken   cri

 

 

Mit Beginn des neuen Schuljahrs gibt es in den Städten Beijing und Shanghai sowie in der Provinz Zhejiang neue Lehrpläne für Mittel- und Grundschulen. Die chinesischen Bildungsbehörden überarbeiten seit Jahren die Unterrichtspläne der Schulen. Das neue Konzept will den Schulunterricht lebendiger gestalten, dadurch soll der Lerneifer der Schüler angeregt werden.

Im Moment haben die Schüler eine Stunde im Fach angewandte Technik. Das Klassenzimmer dieser Schule in der ostchinesischen Stadt Hangzhou sieht wie eine kleine Werkhalle aus. Hier gibt es neben Wasser- und Stromanschlüssen auch Werkbänke. Den Schülern wird hier beigebracht, wie man Stühle baut, Glühbirnen wechselt oder Reifen repariert. Den Kurs für angewandte Technik sollen alle Schüler im zweiten Jahrgang der Mittelschuloberstufe in der Provinz Zhejiang besuchen.

Eine Schülerin aus Ningbo sagt:

"Ich finde dieses Fach sehr interessant. Wir lernen hier Dinge auf sehr anschauliche Art und Weise, es sind vor allem auch sehr praktische Dinge."

       

Ein Schüler aus Hangzhou sagt, er könne in Zukunft seinen Eltern helfen, Glühbirnen zu wechseln.

In einer Dalianer Grundschule sagt uns eine Lehrerin:

"Die Kinder sind noch minderjährig. Zu Hause verrichten sie fast gar keine Haushaltsarbeiten. Auch im Alltag kommen sie mit angewandter Technik kaum in Verbindung. Die Kinder freuen sich, dass sie hier einige praktische, alltagstaugliche Dinge lernen können."

In der ostchinesischen Großstadt Shanghai will man durch die neuen Unterrichtspläne die Lehrinhalte erweitern. Dadurch will man auch eventuelle Lernbarrieren der Schüler abbauen. Ein erstes Ergebnis dieser Reform sind die viel dünneren Schulbücher. Die größten Veränderungen hat es hinsichtlich des Lehrmaterials für Chinesisch für den zweiten Jahrgang der Mittelschuloberstufe gegeben: Die Zahl der Standardlesetexte wurde von 43 auf 22 reduziert. Etwa die Hälfte der sehr schwer verständlichen Texte wurde gestrichen. Auch die alten Gedichte aus der Tang-Zeit sind im neuen Lehrplan nicht mehr enthalten. In den naturwissenschaftlichen Fächern Physik und Chemie sollen in Zukunft viele Experimente und Versuche gemacht werden. Dadurch sollen die Schüler lernen, ihre Kenntnisse auch praktisch anzuwenden. In Beijing hat man vor allem den Lehrplan für die Mittelschuloberstufe verändert. Nun gibt es Pflicht- und Wahlfächer. Ein Drittel der Unterrichtszeit muss auf Wahlfächer entfallen. Viele praxisorientierte Fächer wie militärisches Training, Landarbeit und Einsätze in Wohnvierteln gehören zu den Pflichtfächern. Wie in Shanghai wurden die Lehrmaterialien für Chinesisch am drastischsten verändert. Texte, die aus Werken des vergangenen Jahrhunderts stammen, wurden gestrichen. Werke von zeitgenössigen Autoren wie Jia Pingwa und A Cheng sind nun Teil des Lehrplans.

 

"Durch den neuen Lehrplan soll nicht nur der Unterricht lebendiger werden, wir wollen auch den Lerneifer der Schüler anregen. Die Lehrer haben aufgrund des neuen Lehrkonzepts mehr Freiheiten bei der Unterrichtsgestaltung, dadurch sind auch die Lehrer mehr gefordert, sie müssen ihre Kompetenz steigern", erklärt ein Sprecher des Instituts für Erziehungswissenschaft der Stadt Beijing.

Das neue Lehrkonzept soll auch das Lehrer-Schüler-Verhältnis deutlich verändern. Der Lehrer soll in Zukunft Tutor, Freund und über die Lehrtätigkeit hinaus ein Begleiter der Schüler sein. Lehrer und Schüler sollen gleichberechtigt sein und interaktiv den Unterricht gestalten.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)