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TUI dehnt Geschäft in Chinas aus
   2007-10-17 16:16:40    Seite drucken   cri

Der Erste Dezember 2003. In einem modernen Bürohaus an Beijings belebter Prachtstraße, dem Chang'an-Boulevard im Zentrum Beijings. Das Tourismus-Joint-Venture TUI China hat offiziell seine Filiale eröffnet. Auch der damals amtierende deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder zählte zu den Gästen der Geschäftseröffnung. Schließlich wurde das erste Tourismus-Joint-Venture gegründet. Die oberste Tourismusbehörde Chinas hatte ihren Segen dazu gegeben.

Wie hat sich das Tourismusunternehmen in den knapp vier Jahren seit seiner Gründung entwickelt?

"Ich nehme Kundenanfragen entgegen und bearbeite sie. Dann setzen wir und mit unseren lokalen Partnern in Verbindung und kalkulieren die Reise. Die Kalkulation senden wir dann dem Kunden zu. Mir macht die Arbeit viel Spaß. Für mich ist es eine schöne Erfahrung. Stress gibt es ja immer, gerade jetzt kurz vor den Oktober-Ferien."

Nicole Hartz macht gerade ein Praktikum in einem Büro der TUI China. Die Erfahrungen, die sie bei TUI China sammle, nützten ihr für ihr Studium. Nicole studiert internationales Tourismusmanagement in Heide. Sie sagt, der chinesische Tourismusmarkt wachse sehr schnell und das sei eine große Chance für Tourismusunternehmen und für Menschen, die in dieser Branche eine Karriere machen wollen. Das bestätigt auch Marcel Schneider, der Hauptgeschäftsführer von TUI China. Das schnelle Wachstum des Unternehmens auf dem chinesischen Markt zeige dies:

"Wir haben in den vergangenen vier Jahren natürlich ein sehr starkes Wachstum erzielt. Wir sind jährlich um 50 bis 60 Prozent gewachsen und haben uns sowohl international und auch in Chian als anerkanntes Reiseunternehmen etablieren können. Heute sind wir in der Position, mit allen Geschäftspartnern in China ein sehr gutes, professionelles und vertrauensvolles Geschäftsverhältniss zu haben. Und das wollen wir uns erhalten. Wir können nur wachsen und zwar nachhaltig wachsen, wenn wir eben die Verankerung in China haben, wenn wir den Kontakt zu unseren Geschäftspartnern haben. Die Firma ist am Markt gut positioniert und wir haben auch sehr viele begabte und qualifizierte Mitarbeiter, die dazu beitragen, dass wir als ausländisch finanzierte Firma im täglichen Umgang mit den Kunden und mit unseren Geschäftspartnern als chinesische Firma wahrgenommen werden."

Der Erfolg des Unternehmens auf dem chinesischen Markt hat mindestens zwei Gründe. Zum einen ist China seit einigen Jahren für Touristen aus Europa ein sehr attraktives Reiseziel. Zum anderen hat das Unternehmen immer schnell auf Veränderungen reagiert. So wurden immer wieder neue Produkte entwickelt. Dazu der Geschäftsführer der China-Tourismus-Abteilung Jürgen Kremer:

"Wir sind immer dabei, neue Produkte zu entwickeln. Wir bieten immer wieder neue Produkte an. Einige finden schnell sehr viel Anklang bei den Touristen aus Europa, beispielsweise sind die Reisen nach Sichuan sehr populär. Wir bieten Reisen nach Chengdu an, dort besuchen wir das Giant Panda Breeding and Research Institute, oder aber es geht nach Sanxingdui, Dujiangyan, wir haben eine Reise mit dem Jeep von Chengdu nach Lhasa im Programm, also eine sehr anspruchsvolle und auch anstrengende Reise. Wir bieten gelegentlich auch Trips nach Jiuzhaigou und Huanglong an. Wir bieten Chengdu in Kombination mit Leshan und Emeishan an. Und jetzt haben wir auch eine Reise, eine Fahrt mit einem Jeep, von Chengdu nach Kunming. Wir haben auch Reisen mit bestimmten Themen. Wir haben Gourmet-Reisen nach China, hier lernen die Kunden die verschiedenen Küchen des Landes kennen. Auch nach Tibet bieten wir oft themenbezogene Reisen an. Das gilt auch für Reisen zur Seidenstraße, weil der größte Teil der Seidenstraße-Reisen durch Gebiete verläuft, die nicht zum Landesinneren Chinas gehören. Was wir im Moment anzubieten versuchen, sind Reisen nach Tibet. Wir wollen dabei nicht nur einen Aufenthalt in Lhasa bieten, sondern auch nach Südosttibet fahren, nach Linzhi und über Zedang und Nangzhong und den Basongcuo-See zurück nach Lhasa. Das ist eine Reise, die von unseren Kunden noch überhaupt nicht angenommen wird. Wir versuchen das jetzt schon seit Ende letzten Jahres, aber es nicht so leicht, ein neues Produkt in Europa zu verkaufen. Auch die Fahrt von Chengdu nach Lhasa mit dem Jeep bieten wir bereits seit zwei Jahren an. Das Produkt verkauft sich allerdings sehr gut."

Aber TUI China deckt mit MICE & More auch noch einen anderen Produktbereich ab. MICE steht für Meeting, Incentive, Conferences and Events. Der Geschäftsführer der MICE-Abteilung Weng Xiang stellt das neue Produkt vor:

"Für MICE Business bieten wir Incentive-Reisen nach China an. Dazu kommen Meetings und Konferenzen in China und Meetings und Konferenzen im Ausland. Aber natürlich auch Messen in China und Messen im Ausland. Und wir bereiten Events in China und im Ausland vor. Momentan konzentrieren wir uns aber eher auf Incentive-Reisen nach China, weil wir als Tourismus-Unternehmen in diesem Fall auf bestehende Strukturen und das Inbound-Leisure-Geschäft zurückgreifen können. Darauf bauen wir unser MICE-Business auf. Auch dem chinesischen Markt haben wir vor allem Kunden aus dem oberen Markt-Segment. MICE and More ist ein Produkt mit hoher Qualität. Wir wollen gute Geschäfte tätigen, und Qualität hat einen langen Atem. Ich finde, wir sind auf dem richtigen Weg. Unsere Stärke ist die Bekanntheit unseres Namens in Europa. Da sind wir eigentlich absolut unschlagbar. Hinzukommt, dass die Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft gut ist. In den Großstädten liegt das Pro-Kopf-BIP über 2,000 US-Dollar. Das heißt, China wird das Reisen entdecken. Wir werden immer mehr Anfragen bekommen. Die Leute wollen sich entspannen, sie suchen einen Ausgleich. Das sind optimale Bedingungen für die Entwicklung eines Reiseunternehmens. Ich rechne daher mit einer sehr positiven Entwicklung unseres Unternehmens auf dem chinesischen Markt in den kommenden Jahren."

Neben neuen Produkten bleiben aber auch die klassischen Reiserouten in China populär. Wie etwa die Route durch Zentralchina und die Tour auf dem Yangtze. Dazu Li Huiyang, der Geschäftsführer von TUI China:

"Unser Haupt-Geschäft machen wir auf den Routen Beijing - Xi'an - Shanghai - Henan. Außerdem bieten wir Bootsfahrten auf dem Yangtze an. Die Fahrt auf dem Yangtze ist seit einigen Jahren eine Schwerpunkt-Route. Wir haben auf dem Yangtze unsere eigenen Dampfer. Bei der Ausbildung der Dampfer-Besatzung, bei der Innenausstattung der Schiffe und auch beim Angebot, das wir auf den Schiffen bieten, haben wir uns nach den Ansprüchen der europäischen Kunden gerichtet. Wir versuchen die Zeit im Hafen gemäß den Vorstellungen der europäischen Kunden zu gestalten. Darüber hinaus bieten wir die Reise nach Yunnan oder entlang der Seidenstraße."

Ein so viel versprechender Markt wie China ist auch in Zukunft für viele Unternehmen attraktiv. Wie kann sich die Erfolgsstory von TUI China fortsetzen? Dazu Marcel Schneider, der Hauptgeschäftsführer:

"Wenn Sie Geschäfte machen, dann müssen Sie sich zuerst beweisen. Als TUI China, eine ausländisch finanzierte Firma - das erste ausländisch finanzierte Joint-Venture in der chinesischen Tourismusbrache - nach China kam, da haben natürlich viele Geschäftspartner erstmal abgewartet, was jetzt passiert. Das größte Problem am Anfang ist, dass man mit Leistungen überzeugen muss. Ich denke, das ist uns gelungen, weil wir von Anfang an mit unseren Geschäftspartnern offen umgegangen sind. Weil wir nicht die Absicht haben, nur drei oder fünf Jahre in China zu bleiben. Wir haben ein Joint-Venture gegründet. Das wollen wir in den nächsten 30, 40, 50 Jahren so weiter führen. Uns ist es sehr wichtig, dass wir eine langjährige, gute und nachhaltige Beziehung aufbauen können. Deshalb waren wir von Anfang an für Transparenz. Wir waren offen. Ich denke, das hat sich bewährt."

Die Olympischen Sommerspiele im kommenden Jahr bieten dem Unternehmen eine weitere Chance. Dazu noch einmal Marcel Schneider:

"Beijing und China stehen seit Jahren im Mittelpunkt des Geschehens. Sowohl China als auch Beijing werden davon profitieren können. Auch nach den Olympischen Spielen wird das anhalten. Das Geschäftsjahr 2008, in das ja die Spiele fallen, wird anders aussehen: die Touristen, die sonst im August nach Beijing kommen, werden vermutlich fast vollständig ausbleiben. Dafür kommen Sport-Begeisterte, Funktionäre, Journalisten, aber das ist nicht unsere eigentliche Zielgruppe mit TUI China. Wir werden aber in dieser Zeit verschiedene Delegationen, verschiedene Gruppen in Beijing und in China betreuen. Ich betrachte die Olympischen Spiele als eine Art Katalysator für das Land, für Beijing als Stadt, für die Zukunft, für die folgenden Jahre. Und in diesen folgenden Jahren wird die Firma TUI China langfristig profitieren können."

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