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Der Übersetzer und Dichter Shu Cai
   2007-10-10 14:35:38    Seite drucken   cri

Der mittlerweile 42-jährige Shu Cai ist zurzeit Wissenschaftsrat am Institut für ausländische Literatur. Zuvor war er als Diplomat und Geschäftsmann tätig. Aufgrund seiner großen Liebe für die Dichtung entschloss sich Shu Cai schließlich zum Gelehrtenberuf. Dazu Shu Cai wörtlich:

"Ich interessierte mich schon in der Schulzeit für moderne Gedichte. Ich habe auch versucht, Gedichte im antiken Stil zu verfassen. Mein Studium an der Peking-Universität stellte einen Wendepunkt in meinem Leben dar. Damals gründete ich mit einigen Kommilitonen einen Literaturverein. Im vierten Jahr meines Studiums war Studentenliteratur sehr im Trend. So begann ich, Gedichte zu schreiben."

Shu Cai hatte eine unglückliche Kindheit. Seine Mutter verstarb, als er kaum vier Jahre alt war. Zwei Jahre später starb seine Großmutter, die ihn mit großzog, eines unnatürlichen Todes. Diese schmerzhaften Kindheitserinnerungen haben bei Shu Cai bis ins Erwachsenenalter hinein tiefe Spuren hinterlassen.

1983 begann Shu Cai sein Studium an der Fakultät für französische Sprache und Literatur an der Beijinger Fremdsprachenhochschule. Damals, zu Beginn der Reform und Öffnung Chinas, trat eine ganze Menge talentierter Literaturschaffender hervor. Besonders beliebt waren damals von Studenten verfasste Gedichte. Auch Shu Cai begann zu dieser Zeit mit der Veröffentlichung seiner Werke:

"Ich habe seit 1986 nacheinander ein paar Gedichte einzeln publik gemacht. Richtig zufrieden war ich mit meinem 1987 veröffentlichten Gedicht "Zwei Vögel", das in die "Ausgewählten Werke von Dichtern der Gegenwart" aufgenommen worden ist. Ich halte es für ein relativ reifes Werk von mir."

Nach dem Abschluss seines Studiums bekam Shu Cai eine Stelle im Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftliche Zusammenarbeit. Da er Französisch studiert hatte, wurde er 1990 als Handelsdiplomat in den Senegal entsandt. Die Erlebnisse dieser Zeit haben im Leben und im literarischen Schaffen von Shu Cai tiefe Spuren hinterlassen. Dazu der Dichter:

"Nachdem ich lange in Afrika gelebt habe, fand ich die Natur dort besonders und unberührt. Die fröhliche Mentalität und die Kultur im Senegal, beziehungsweise in ganz Westafrika, hat mich charakterlich stark beeinflusst."

Vier Jahre später kehrte Shu Cai in seine Heimat zurück. 1994 wurde dann auch seine Gedichtsammlung "Alleingänger" veröffentlicht, in der zirka 150 Werke des Dichters aufgenommen worden sind. Dazu Shu Cai:

"Ich strebe als Dichter stets danach, mit voller Leidenschaft das Leben zu beschreiben. Da Gedichte sprachlich sehr anspruchsvoll sind, müssen Dichter in der Lage sein, mit allerlei unterschiedlichen Themen umzugehen. Ich habe Gedichte schon immer gemocht und bin auch bis heute noch begeistert über diese literarische Form."

Um sich dem literarischen Schaffen mit vollem Einsatz widmen zu können, kündigte Shu Cai im Jahr 2000 seine ranghohe Stelle in der Verwaltung einer Firma und wechselte an das Institut für ausländische Literatur an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Dort beschäftigt er sich bis heute zum einen mit dem Verfassen von Gedichten, zum anderen mit der Übersetzung ausländischer Literatur. Bislang veröffentlichte Shu Cai zwei Gedichtsammlungen und übersetzte mehrere Werke namhafter französischer Dichter der Gegenwart ins Chinesische. Er habe in den Werken einiger französischer Dichter eine gewisse Seelenverwandtschaft entdeckt, so der Dichter:

"Ich übersetze nicht alles, sondern nur Werke von Dichtern, die ich selber besonders mag. Ich will durch meine Übersetzungen einerseits chinesische Literaten und Liebhaber von Gedichten mit den Werken meiner französischen Lieblingsdichter vertraut machen. Andererseits kann ich mich mit dieser Arbeit auch selbst bereichern, da ich mich beim Übersetzten ja auch in die Gedichte einarbeiten muss."

Shu Cai beteiligt sich auch aktiv an zahlreichen literarischen Veranstaltungen. Er reist dazu oft zu international bekannten Literaturfestivals ins Ausland und hat unlängst das Internationale Gedichtfestival in Qinghai mitorganisiert. Shu Cai diskutiert dabei gerne mit Kollegen aus aller Welt und hat während seiner Reisen auch viele seiner ausländischen Dichterfreunde zu einem Besuch nach China eingeladen.

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