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Die Mehrfachbegabten
   2007-10-08 16:14:44    Seite Drucken    cri

Während es manch einem Hobbysportler schon erhebliche Disziplin abverlangt, in einer Sportart die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, gibt es bei den Profis einige, die es sogar schaffen, in verschiedenen Disziplinen olympische Medaillen zu erringen.

Das berühmteste Beispiel dafür ist vermutlich Eddie Eagan. Der Amerikaner hatte bei den Olympischen Spielen 1920 in Antwerpen eine Goldmedaille im Boxen errungen. 1932 berichtete der Halbschwergewichtler seiner vollkommen überraschten Frau, dass er wieder zu den Olympischen Spielen reisen werde. Für die Winterspiele in Lake Placid war er nämlich in die amerikanische Bobmannschaft berufen worden und das, obwohl er noch nie zuvor in einem Bob gesessen hatte. Eagan machte seine Sache dennoch auf jeden Fall so gut, dass das US-Team die Goldmedaille gewinnen konnte. Damit wurde Eddie Eagan der erste Athlet, der sowohl bei den olympischen Sommer- als auch bei den Winterspielen eine Goldmedaille erringen konnte.

Aber schon bald machte dieses Beispiel Schule. Jacob Tullin Thams gewann 1924 bei den Spielen in Chamonix im Skispringen von der 90-Meter-Schanze Gold. 1936 trat der Norweger auch bei den Spielen in Berlin an, diesmal als Mitglied der Segelmannschaft. In der Acht-Meter-Klasse holten die Norweger Silber und Thams seine olympische Sommermedaille. Auch die DDR-Sportlerin Christa Rothenburger war sowohl im Winter als auch im Sommer erfolgreich. Bei den Winterspielen 1980 gewann sie in Calgary über die 1.000 Meter Gold im Einschnelllauf. In Sarajewo war sie 1984 im Eisschnelllauf über die 500 Meter siegreich. 1988 trat sie bei den Olympischen Sommerspielen im Radfahren an. Da sie inzwischen geheiratet hatte, startet sie nun als Luding-Rothenburger. Sie gewann im 1.000-Meter-Sprint der Frauen die Silbermedaille.

Noch vielseitiger war allerdings der deutsche Carl Schuhmann. 1896 gewann er bei den ersten Spielen der Neuzeit in Athen die Goldmedaille im griechisch-römischen Ringen im Superschwergewicht. Ob ein Schwergewichtler die ideale Statur fürs Turnen mitbringt, sei dahin gestellt. Bei Carl Schuhmann schien das keine Rolle zu spielen. Er trat in Athen auch im Pferdsprung an und gewann Gold. Mit der Turn-Mannschaft gewann er außerdem Gold am Barren und am Reck. Und auch im beidhändigen Gewichtheben war er erfolgreich, er belegte den dritten Platz, allerdings gab's dafür bei den ersten Spielen der Neuzeit noch keine Medaillen. In drei verschiedenen Disziplinen anzutreten, war Carl Schuhmann aber offensichtlich immer noch nicht genug. Er nahm auch noch am Weitsprung, am Kugelstoßen und am Dreisprung teil. Allerdings blieb der Medaillenerfolg in der Leichtathletik aus.

Dagegen war Fanny Blankers-Koen in sämtlichen Leichtathletik-Disziplinen erfolgreich, in denen sie antrat. Diese Ausnahmeathletin war bei den Olympischen Sommerspielen 1948 in London nicht zu bremsen. Sie gewann Gold über die 100-Meter, über die 200-Meter und über die 80-Meter-Hürden. Auch im Hoch- und Weitsprung hätte sie gute Chancen auf Edelmetall gehabt, sie durfte aber nicht antreten. Denn die damals geltenden Regeln besagten, dass Leichathleten nur an maximal drei Disziplinen teilnehmen durften.

In derartige Gewissenskonflikte geriet der Däne Viggo Jensen erst gar nicht. Bei den Spielen 1896 in Athen gewann er im Gewichtheben im Schwergewicht Gold. Das er aber nicht nur viel Kraft in den Oberarmen hatte, sondern auch über ein gutes Augenmaß verfügte, bewies er beim Schießen mit dem Militärgewehr. Beim Schießen auf 300-Meter gewann er Bronze. Beim Revolverschießen auf 30 Meter sorgte er dann dafür, dass er mit der kompletten Palette olympischer Medaillen nach Hause reisen konnte, er gewann Silber.

Und auch im Wasser gab es Multitalente. Der amerikanische Schwimmer Tim Shaw brach mit der Regel, dass Weltklasseschwimmer nicht in einem Wasserballteam mitspielen. 1976 in Montreal sicherte er sich als Schwimmer über 400 Meter Freistil die Silbermedaille. 1984 in Los Angeles war er erneut bei den Spielen dabei, diesmal mit der amerikanischen Wasserballmannschaft. Das Team belegte den zweiten Platz, Tim Shaw konnte seine zweite olympische Silbermedaille feiern.

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