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Kostenbefreiung für Pädagogikstudenten in China
   2007-10-07 18:10:01    Seite drucken   cri

Mit dem Beginn des neuen Semesters im September können Pädagogikstudenten an sechs Universitäten, die direkt dem chinesischen Bildungsministerium unterstehen, wieder wie vor 1997 kostenlos studieren. Laut einer neuen Regelung werden diese Studenten von sämtlichen Studiengebühren und Unterkunftskosten befreit. Zugleich erhalten sie auch einen Unterhaltszuschuss.

Bis 1997 gab es in der VR China eine Vergünstigungspolitik für Pädagogikstudenten, wonach diese keine Studiengebühren und sonstige Kosten zu zahlen hatten. Erst 1997 begannen chinesische Pädagogikuniversitäten, Studiengebühren und andere Kosten zu erheben. Um jedoch mehr ausgezeichnete Kandidaten anzuziehen und die Entwicklung des Bildungswesens besonders in den ländlichen Gebieten zu fördern, hat die chinesische Regierung nun beschlossen, die kostenlose Ausbildung für Pädagogikstudenten wieder an einigen Universitäten einzuführen.

Zhu Minzan ist Absolvent einer Mittelschule der Stadt Guilin im südwestchinesischen Autonomen Gebiet Guangxi. Bei der nationalen Hochschulaufnahmeprüfung bekam er gute Noten. Dank seiner 617 Punkte wurde er von der Geschichtlichen Fakultät der Beijinger Pädagogikuniversität aufgenommen. Zhu Minzan muss nun keine Gebühren für sein Studium zahlen.

Zhu Minzan: Guten Tag! Ich hole meinen Aufnahmebescheid ab.

Lehrer: Augenblick bitte! Hier, das ist Deiner. Gratuliere!

Laut der neuen Regelung werden Pädagogikstudenten während ihres vierjährigen Studiums sämtliche Studiengebühren und Unterkunftskosten erlassen. Zudem können sie Unterhaltszuschüsse vom Staat beziehen. Vor der Einschreibung müssen jedoch die Studenten eine spezielle Vereinbarung mit der Universität sowie mit den Bildungsbehörden der jeweiligen Provinz, aus der sie stammen, unterschreiben. Darin verpflichten sie sich, mindestens zehn Jahre lang nach Abschluss des Studiums im Bereich der Mittel- und Grundschulausbildung zu arbeiten. Zudem müssen die Absolventen eine zweijährige Lehrtätigkeit in ländlichen Mittel- oder Grundschulen ausüben, bevor sie an Schulen in Städten oder Gemeinden eingesetzt werden können.

Ein guter Lehrer zu werden, war schon immer das Ziel von Zhu Minzan. Das Studium an einer Pädagogikuniversität kann zudem auch die Familie finanziell entlasten. Zhu sagt dazu:

"Ich hatte stets das Ziel, an Chinas bester Pädagogikuniversität zu studieren und einer der besten Lehrer in China zu werden. Ich komme selber auch aus einer ländlichen Region. Die Kinder auf dem Lande haben einen großen Wissensdurst. Ich hoffe, dass ich nach meinem Studiumabschluss den Schülern meine Kenntnisse vermitteln kann. Mit dem Gelernten können sie ihr Schicksal ändern und zur Entwicklung der lokalen Wirtschaft beitragen."

Die kostenlose Ausbildung für Pädagogikstudenten wird zurzeit an sechs Universitäten erprobt. Diese sind die Pädagogikuniversität in Beijing sowie die Pädagogikuniversitäten Huadong, Dongbei, Huazhong und Shaanxi. Hinzu kommt noch die Universität Xinan. Die sechs Universitäten haben dieses Jahr insgesamt rund 10.000 Studenten im Rahmen der kostenlosen Ausbildung aufgenommen. Ein Großteil der Studenten kommt aus den wirtschaftlich unterentwickelten westlichen Regionen des Landes. Jeder Student kann pro Jahr etwa 10.000 Yuan RMB an staatlichen Zuschüssen erhalten.

An der Beijing Pädagogikuniversität sind dieses Jahr deutlich mehr Studenten aus ländlichen Regionen eingeschrieben als sonst. Ihr Anteil an der gesamten Studentenzahl ist von früher 26 Prozent auf nun 52 Prozent gestiegen. Der Leiter des Immatrikulationsbüros der Universität, Tu Qingyun, sagt:

"Die Leistungen dieser Studenten liegen auf dem gleichen Niveau wie in den vergangenen Jahren. Sie wollen später zur Elementarbildung in ihren eigenen Provinzen und Regionen beitragen. Das ist ihr Wunsch und ihr Antrieb."

Tu Qingyun sagt zudem, die neue kostenlose Bildungspolitik für Pädagogikstudenten werde nicht nur finanziell schwachen Studenten ein sorgenfreies Studium ermöglichen. Auch der Lehrkräftemangel auf dem Lande könne damit abgebaut werden.

Die Beijing Pädagogikuniversität hat inzwischen diesen Studenten auch gute Lehrer und durchdachte Lehrpläne bereitgestellt. Der stellvertretende Rektor der Universität Han Zhen sagt dazu:

"Der Unterricht ist sehr praxisbezogen. Kurse wie Pädagogik, pädagogische Psychologie und Unterrichtslehre haben wir enger mit der Praxis und der Probezeit verknüpft. Daher sind unsere Kurse sehr zielgerichtet. Wir planen außerdem, in der Inneren Mongolei und in Shanxi einige Praxisstandorte zu errichten."

Vor Kurzem hat der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao die Beijinger Pädagogikuniversität besucht. Bei einem Gespräch mit einigen Studenten, die dieses Jahr neu an die Universität kamen und von allen Kosten befreit sind, sagte Wen, die kostenlose Ausbildung für Pädagogikstudenten ziele darauf ab, mehr herausragende Jugendliche dazu zu ermuntern, eine lebenslange Lehrtätigkeit auszuüben. Bildung solle das am meisten beachtete Gut in China werden, so der chinesische Ministerpräsident.

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