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Staatseigene chinesische Unternehmen betonen Programm zur Energieeinsparung und zur Schadstoffreduzierung
   2007-10-03 15:48:39    Seite drucken   cri

In den vergangenen Jahren konnte die chinesische Wirtschaft eine hohe Wachstumsgeschwindigkeit verzeichnen. Doch kommt es nun allmählich zu einem Konflikt zwischen der Entwicklung der Wirtschaft und den vorhandenen Umweltverhältnissen. Um diesen Konflikt zu lösen, hat sich die chinesische Regierung ein mittelfristiges Ziel gesetzt, das Energieeinsparungen und Emissionsreduzierungen beinhaltet. Durch dieses Vorhaben soll auch die nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft und der Gesellschaft realisiert werden. Als Hauptantriebskraft der chinesischen Wirtschaft sind die großen staatseigenen Unternehmen diesem Appell der Regierung gefolgt und haben ihre Vorhaben im Bereich Energieeinsparung sowie bei der Reduzierung der Abgase beschleunigt.

Den Zielen der chinesischen Regierung zufolge soll der Energieverbrauch pro BIP-Einheit bis 2010 um 20 Prozent im Vergleich zu 1995 sinken. Der Schadstoffausstoß soll um zehn Prozent gesenkt werden. Um dieses Vorhaben zu erreichen, hat die chinesische Regierung landesweit ein Programm zur Energieeinsparung und zur Schadstoffreduzierung gestartet. Als Folge dessen sank im vergangenen Jahr der Energieverbrauch pro BIP-Einheit das erste Mal seit 2003. Auch die Zunahme der Schadstoffemissionen konnte verlangsamt werden. Im ersten Halbjahr dieses Jahres sank der Energieverbrauch pro BIP-Einheit erneut um drei Prozent. Dieser Trend hatte sich schon in den vorhergehenden vier Quartalen abgezeichnet und scheint sich auch in Zukunft zu bestätigen.

Der stellvertretende Direktor der chinesischen Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, Xie Zhenhua, sagte Ende August auf einem Forum für Energieeinsparung und Emissionsreduzierung, die getroffenen Maßnahmen in diesem Bereich funktionierten derzeit in China sehr gut. Aber die Herausforderungen auf diesem Gebiet seien noch sehr vielfältig.

"In naher Zukunft wollen wir verschiedene Aufgaben vorantreiben: Zum einen wollen wir den Überprüfungsmechanismus zur Realisierung des Programms zur Energieeinsparung und zur Emissionsreduzierung stärken. Auch die Eindämmung der Überentwicklung der Branchen mit zu hohem Energieverbrauch und zu hoher Emission wird tatkräftig forciert. Zudem wollen wir Produktionsmethoden mit rückständiger Kapazität aufgeben und natürlich das Programm zur Energieeinsparung und zur Schadstoffreduzierung vorantreiben. Und nicht zuletzt wollen wir Energieeinsparungen und Emissionsreduzierungen in Schlüsselbranchen, Schlüsselunternehmen und Schlüsselbereichen realisieren."

Xie sagte, die chinesischen Unternehmen sollten die Hauptverantwortung beim Energieeinsparen und bei der Reduzierung der Schadstoffe übernehmen. Sollten die 1.000 Schlüsselunternehmen ihre Aufgaben erfüllen, so wäre die Hälfte der gesamten Ziele des Programms erreicht.

Der Direktor der chinesischen Kommission des Staatsrates für Kontrolle und Verwaltung des Staatsvermögen, Li Rongwei, teilte Ende August mit, die Durchführung des Programms zur Energieeinsparung und zur Schadstoffreduzierung in den staatseigenen Unternehmen werde streng kontrolliert. Laut Li werde die Durchführung des Programms in die Prüfung der Jahresleistung der Unternehmen miteinbezogen. Sollten die Aufgaben nicht erfüllt werden, würden die Verantwortlichen wirtschaftlich bestraft oder zum Rücktritt gedrängt werden.

In der Tat legen die meisten chinesischen staatseigenen Unternehmen viel Wert auf die Durchführung des Programms. Das Unternehmen ChinaICO ist das größte Unternehmen für Nichteisenmetalle. Dessen stellvertretender Geschäftsführer Lu Youqing erklärte, angesichts seines riesigen Wasserverbrauchs und der niedrigen Aufbereitungsrate habe ChinaICO fortschrittliche Techniken eingesetzt, dank der das Abwasser nun sauber gehalten werden könne.

"Die Aufbereitungsrate des Wassers in unseren Fabriken hat im Jahr 2006 88 Prozent erreicht. Der Wasserverbrauch pro 10.000 Yuan RMB vom Gewinnzuwachs ist im Vergleich zu 2005 um 35 Prozent gesunken. In vielen unserer Fabriken beträgt die Schadstoffbelastung gleich Null."

Lu fügte noch hinzu, im Vergleich zur Herstellung von neuem Aluminium werde in der Produktion von recyceltem Aluminium 95 Prozent Energie eingespart. Die Emission von Staub und Treibhausgasen sei ebenfalls geringer. Daraufhin habe ChinaICO ein Verfahren zur Wiederverwertung von gebrauchtem Aluminium entwickelt. Auch ein Projekt zur Wiederverwendung von Aluminiumlegierungen sei geplant.

Bei der Stromerzeugung wird viel Energie produziert, es wird aber auch viel verbraucht. Darum sollen auch in diesem Bereich Energieeinsparungen und Emissionsreduzierung an der ersten Stelle stehen. Der stellvertretende Geschäftsführer der China Huaneng Group (CHNG), Wu Ruosi, teilte uns mit, dass die Mehrheit des Stroms in China hauptsächlich durch Kohle erzeugt werde. Wegen der beschränkten Technik und der begrenzten Finanzmittel sei der hohe Kohleverbrauch maßgeblich für die schwere Umweltverschmutzung der chinesischen Stromerzeugungsbranche verantwortlich. Wu sagte weiter, die CHNG lege konsequent viel Wert auf eine leistungsfähige, energiesparende und umweltfreundliche Stromerzeugungstechnik. CHNG strebe danach, Kohle zu einer umweltfreundlichen, "grünen Energiequelle" zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, habe CHNG schon vor drei Jahren einen Plan zur umweltfreundlichen Stromerzeugung mit Kohle aufgestellt.

Wu Ruosi erklärte, die Technik der "grünen Stromerzeugung mit Kohle" habe im Vergleich zur traditionellen Stromerzeugungstechnik zwei Vorteile.

"Einerseits wird mit dieser Technik die umfassende Nutzungsrate der Kohle erheblich erhöht. Die Gesamtnutzungsrate des Erzeugungssystems ist um zehn Prozent höher als das traditionelle System. Andererseits wird eine Null-Emission von Schadstoffen einschließlich des Schwefeldioxyds erreicht. Damit wird die Emission der Schadstoffe und des Treibhausgases beträchtlich reduziert."

Das Ziel dieser Art der Stromerzeugung ist, in zehn bis 15 Jahren ein vorbildliches Stromwerk aufzubauen.

Außerdem beachten auch viele chinesische Unternehmen die Energieeinsparungsmöglichkeiten bei der alltäglichen Arbeit. Manche Unternehmen haben geregelt, dass die Raumtemperatur mit Hilfe von Klimaanlagen im Sommer nicht unter 26 Grad Celsius klimatisiert werden soll. Computer, Drucker und andere Geräte, die viel Strom verbrauchen, werden abgeschaltet, falls sie nicht benutzt werden.

Die Energieeinsparung und die Emissionsreduzierung in den großen staatseigenen Unternehmen tragen aber nicht nur zur Verbesserung der Umwelt bei. Die Unternehmen werden auch von der Steigerung der Leistungsfähigkeit, einer Kostensenkung und einer Stärkung der internationalen Konkurrenzfähigkeit profitieren.

Der stellvertretende Geschäftsführer der ChinaICO, Lu Youqing, dazu:

"Die Vertiefung der Durchführung dieses Programms hat nicht nur die Umweltschutzarbeit vorangetrieben, sondern auch die Verwaltungsfähigkeit und die Entwicklungsqualität der Unternehmen verbessert. Dabei konnten technische Innovationen und eine ständige Verbesserung der Produktqualität realisiert werden."

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