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Aus dem Alltag chinesischer Lehrer
   2007-09-28 16:48:43    Seite drucken   cri

Im folgenden möchten wir mit Ihnen einige chinesische Lehrer besuchen. All diese Lehrer haben ihre eigene Arbeitsweise, ihren eigenen Arbeitsbereich, verfolgen aber das gemeinsame Ziel, Menschen auszubilden.

Als erstes treffen wir Zhang Guangdou, Professor am Institut für Architektur und Hydrotechnik an der Qinghua Universität. Er ist zugleich Mitglied der chinesischen Akademie der Wissenschaften und der chinesischen Akademie für Ingenieurwissenschaften. Zhang Guangdou hat am Anfang des neuen Semesters immer den gleichen Wunsch an die neuen Studenten, sie sollen fleißig lernen und sich entfalten, um zur Architektur und zur Hydrotechnik in China beizutragen.

Als prominenter Fachmann Chinas für Architektur und Hydrotechnik hat Zhang Guangdou viel für die Entwicklung von Planungs- und Entwurfstechniken geleistet. Neben seiner wissenschaftlichen Forschung hat sich Zhang Guangdou unermüdlich für die Lehre engagiert. Anfang der 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat er den Fachunterricht für hydrotechnische Systeme revolutioniert und das erste Lehrbuch für Hydrotechnik auf Chinesisch ausgearbeitet. Zhang hat auch den ersten Absolventen in China den Magistergrad im Fach Hydrotechnik verliehen. Zurzeit beschäftigt sich der 95-jährige Zhang Guangdou mit der Überarbeitung eines umfangreichen Fachbuchs zum Thema Hydrotechnisches Bauen mit mehr als einer Millionen chinesischen Schriftzeichen. Zhang vertritt die Ansicht, Lehrer dürfen nie die Verbindung zu Wissenschaft und Forschung verlieren.

"Wer den Studenten immer nur Wissen von gestern aus Büchern beibringt, ist kein Lehrer, sondern lediglich ein Buchvorleser. Gerade Lehrer müssen an der Entwicklung der Wissenschaft interessiert bleiben."

In den vergangenen 40 Jahren war Zhang Guangdou Lehrer von mehr als 5.000 Studenten. Viele von ihnen sind Experten in der hydrotechnischen Branche geworden.

Jetzt werden wir Li Yuanchang kennen lernen. Er hat in der nordostchinesischen Provinz Jilin 40 Jahre fleißig gearbeitet. Während der Zeit hat er an fast 200 Grund- und Mittelschulen Untersuchungen durchgeführt. Er hat insgesamt 42 Ausbildungsbasen für Lehrer in den ländlichen Regionen aufgebaut und die Entwicklung der Bildung stark gefördert.

Seit 1985 ist Li Yuanchang Lehrer für chinesische Sprache und Literatur an einer Mittelschule in der Stadt Yushu in der Provinz Jilin. Er ermutigt seine Schüler zu praktischen Arbeiten im Anschluss an den Unterricht. Li fordert seine Schüler auf, das Klassenzimmer zu verlassen und draußen mit eigenen Augen die Umgebung zu beobachten. Dieser aktive Unterricht soll die Selbständigkeit der Schüler bei der Auseinandersetzung mit Problemen fördern. Seine Lehrmethode funktioniert sehr gut. Dazu sagt sein Schüler Yan Zhaodong:

"Lehrer Li bringt uns nicht nur Wissen bei, sondern auch die Fähigkeit, selbständig Wissen aus der Umgebung zu erwerben. Von dieser Fähigkeit werden wir unser lebenslang profitieren."

Neben seiner Lehrertätigkeit hat Li Yuanchang die Bildungssituation in Jilin untersucht. Innerhalb von sechs Jahren hat er über 80 Prozent der Mittelschulen in der Provinz untersucht und mit den Lehrern über Lehrmethoden und Vorbereitung auf den Unterricht diskutiert. Li sagt, die Lehrer in den ländlichen Gebieten hätten den gemeinsamen Wunsch, die Bildung auf dem Lande gut zu gestalten.

"Alle Lehrer in den ländlichen Gebieten haben das einheitliche Ziel, die Bildung für die Kinder auf dem Lande zu verbessern, um einen Grundstein für die Entwicklung unserer Nation zu legen."

Wir gehen jetzt in die nordostchinesische Stadt Dalian, um eine Schule dort zu besuchen. An dieser Schule wird Kindern mit Behinderungen Lesen, Schreiben und auch Sprechen beigebracht. Wir befinden uns im Klassenzimmer von Liu Qinghua. Ihr Aufgabengebiet ist Bildung für Menschen mit Behinderungen. Die Lehrerin Liu Qinghua versucht, dem hörbehinderten Xing Chao die richtige Aussprache einer Silbe beizubringen. Oft lässt die Lehrerin die Finger ihrer Schülerinnen und Schüler in ihren Mund legen, damit die Kinder die richtige Zungenstellung und die Luftströmung spüren können. Lehrerin Liu:

"Es ist mein glücklichster Moment, wenn ein Kind die richtige Aussprache gelernt hat. Wenn die Kinder mich anlächeln oder meine Hände berühren, habe ich das Gefühl, dass all meine Bemühungen sich gelohnt haben."

Heute arbeiten mehr als zwölf Millionen Menschen im Bildungswesen. Die chinesische Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um die Ausbildung der Lehrer zu verbessern. Ein System für gebührenfreies pädagogisches Studium wird derzeit an sechs Hochschulen erprobt. Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao sagte bei seinem Besuch in der Pädagogischen Hochschule Beijing, das Ausbildungsniveau der Bevölkerung müsse angehoben werden, damit die Modernisierung Chinas realisiert werden kann. Nur dann werde China von allen Ländern der Welt respektiert. Der Aufschwung des Landes baue auf Bildung, und die Qualität der Bildung werde von der Qualität der Lehrer bestimmt. Deshalb werde die chinesische Regierung in Zukunft mehr Geld bereitstellen, um die Bedingungen für Lehrer zu verbessern. Das Bildungswesen solle mehr Anerkennung erhalten, damit sich mehr Jugendliche damit beschäftigen und freiwillig eine qualifizierte Bildung erwerben.

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