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Das glückliche Leben im Dorf Caizhao in Tibet
   2007-09-25 14:46:08    Seite drucken   cri

M: In China gibt es neben der Han-Nationalität weitere 55 nationale Minderheiten. Die Luoba darunter sind die Nationalität mit den wenigsten Angehörigen. Die meisten Menschen der Luoba-Nationalität leben heute im chinesischen Autonomen Gebiet Tibet.

F: In den 1950er Jahren lebten die Luoba noch unter sehr rückständigen Umständen. Die Luoba konnten nicht schreiben, sondern verwendeten eine Knotenschrift. Die Luoba wohnten in aus Bambus und Holz gebauten Schuppen in den hohen Bergen. Nach der friedlichen Befreiung Tibets sind die Luoba mit Hilfe der Regierung aus den Bergen in die Täler gezogen. Ihre Wohn- und Lebensbedingungen sind seitdem immer besser geworden.

M: Die Gemeinde Nanyi liegt in der Region Nyingchi in Tibet. Die Gemeinde besteht aus drei Dörfern mit insgesamt 453 Einwohnern, darunter 355 Angehörige der Luoba-Nationalität. Kommen Sie mit in das Dorf Caizhao in der Gemeinde Nanyi, um etwas über das Leben der Luoba-Nationalität zu erfahren.

F: Die Einwohner im Dorf Caizhao sind 1985 aus den Bergen ins Tal gezogen. Sie lebten damals von traditioneller Landwirtschaft und Viehwirtschaft und setzten das am neuen Wohnort fort. 2005 hat die Regierung beschlossen, das Dorf umzubauen. Die Regierung hat dafür insgesamt vier Millionen Yuan RMB bereitgestellt. Seitdem hat sich das Dorf sehr verändert. Die ganze Infrastruktur und die Energieversorgung sind neu. Vor allem haben sich die Wohnbedingungen im Dorf deutlich verbessert. Im Dorf Caizhao leben insgesamt 36 Familien. Sie alle haben neue Häuser. Der Leiter der Gemeinde Nanyi, Deng Changsong, sagt uns:

"Die Wohnfläche wird anhand der Zahl der Familieangehörigen festgelegt. Mehr als achtköpfige Familien erhalten eine Wohnfläche von 117 Quadratmetern. Unter achtköpfige Familien haben Anspruch auf eine Wohnfläche von 112 Quadratmetern. Zweipersonen-Haushalte erhalten ein Haus mit 70 Quadratmetern. Jede Familie hat zusätzlich eine 40 Quadratmeter große Küche außerhalb des Hauses. Die neuen Häuser sehen von außen wie die traditionellen Häuser der Luoba aus. Sie sind mit Bambus und Holz verkleidet. Der Rohbau ist jedoch aus Beton und Eisen gebaut. Deshalb sind die neuen Häuser sowohl stabiler und moderner als früher, aber trotzdem gemütlich."

M: Alle Kosten für den Bau der neuen Häuser wurden von der Regierung getragen. Die Einwohner sind sehr froh über die Veränderungen. Ya Jia ist eine normale Frau aus der Luoba-Nationalität. Sie ist 35 Jahre alt. Früher hatte ihre sechsköpfige Familie nur eine Wohnfläche von 60 Quadratmetern. Im vergangenen Jahr ist sie in das neue Haus mit einer Fläche von 112 Quadratmetern eingezogen.

"Heute sind unsere Wohnbedingungen viel besser als früher. Früher war die Küche im Schlafzimmer und es regnete oft durch. Nun ist das Haus groß genug. Und die Küche ist außerhalb vom Haus. Wir haben schöne Möbel gekauft. Ich mag mein neues Haus sehr."

F: Ya Jia sagt, früher sammelte und verkaufte sie Heilkräuter. Das Leben war sehr schwierig. Heute züchtet ihre Familie Jaks, sie haben eine kleine Herde mit zwölf Tieren. Sie haben auch ein Treibhaus gebaut und züchten Pflanzen darin. Im vergangenen Jahr konnten sie einen kleinen Traktor für den Transport kaufen. Jedes Jahr verdient diese Familie 8.000 Yuan RMB. Ihre Familie zählt zu den Familien mit mittlerem Einkommen im Dorf Caizhao. Ya Jia hat vier Kinder. Davon gehen zwei bereits zur Schule. Die beiden anderen sind noch sehr klein und bleiben zu Hause. Sie ist zufrieden mit ihrem Leben heute.

M: Vor der friedlichen Befreiung Tibet 1951 war das Leben der Luoba sehr schwer. Da Ma ist 66 Jahre alt. Er ist der älteste Mann im Dorf Caizhao. Er erinnert sich an seine Jugendzeit und ist sehr froh über sein Leben heute.

"Vor der friedlichen Befreiung Tibets waren wir oft hungrig. Unser Hauptnahrungsmittel war und ist Mais. Die Maisernte hängte stark vom Wetter ab. Bei schlechtem Wetter ist die Ernte schlecht und Menschen und Tiere leiden unter Hunger. Als ich klein war, hatte ich gar keine Schuhe. Seit unserem Auszug aus den Bergen nach der Gründung des Autonomen Gebiets ist unser Leben immer besser geworden. Meine Söhne arbeiten auf einer Weide. Die Regierung des Gebiets hat uns sehr geholfen. Jedes Jahr erhalten wir Getreide von der Regierung."

F: Die Luoba führen heute ein viel besseres Leben. Alle Kinder gehen zur Schule. Das Niveau der sozialen Absicherung ist auch viel höher als früher. Jeder Einwohner ist in das kooperative System für medizinische Versorgung einbezogen.

M: Die Bewohner vom Dorf Caizhao wollen die Eigenheiten, Sitten und Gebräuche der Luoba-Nationalität anderen Menschen bekannt machen. Sie laden deshalb Touristen ein, sie zu besuchen und etwas über die Luoba zu erfahren. Der Leiter der Gemeinde Nanyi, Deng Changsong, sagt:

"Wir wollen den Tourismus entwickeln und hauptsächlich unsere Sitten und Gebräuche zeigen sowie Reisende zu einem Besuch bei einer Luoba-Familie einladen. Wir laden Besucher ein, bei einer Familie zu wohnen und die Kultur und die Essgewohnheiten der Luoba-Nationalität hautnah zu erleben. Wir werden neben den traditionellen Getreidesorten wie Gerste und Weizen zukünftig auch andere Feldfrüchte anbauen. Die Besonderheiten der Luoba, ihre Volkslieder und Tänze, die alten Fabeln und ihre Kenntnisse in der Hexerei werden bestimmt viele Touristen anziehen."

F: Die Luoba genießen heute ein reiches Leben und wollen Kontakt mit der Außenwelt aufnehmen. Auch wird die Region Nyingchi im kommenden Jahr weitere Maßnahmen ergreifen, um den dort lebenden Bauern und Hirten noch bessere Wohn- und Lebensbedingungen zu bieten. Der 66-jährige Da Ma drückt seine Freude über das neue Leben und seine Dankbarkeit der Regierung gegenüber mit einem Volkslied aus.

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