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Neue Studienförderpolitik in China
   2007-09-21 15:05:37    Seite drucken   cri

Mit dem Monat September hat auch das neue Semester begonnen. Mehr als 5,6 Millionen neue Studenten sind nun an chinesischen Universitäten und Hochschulen eingeschrieben. Etwa eine Million dieser Studenten stammen aus armen Verhältnissen. Mit Beginn des neuen Semesters wird China jedoch mehr Mittel für finanziell schwache Studenten bereitstellen.

Im Dorf Zhushan, Kreis Quxian, in der südwestchinesischen Provinz Sichuan traf unser Reporter die 17-jährige Xu Chenxi und ihre Familie. Sie waren gerade dabei, ihre Habseligkeiten aus den Überresten ihres eingestürzten Hauses zu bergen. Das Dorf wurde erst kürzlich Opfer einer Überschwemmung. Infolgedessen war das Haus der Familie Xu eingestürzt. Ihre Getreidevorräte wurden mit dem Wasser weggeschwemmt. Für die ohnehin mittelose Familie war dies ein schwerer Schlag. Als großes Problem für die Familie gestalteten sich nun die hohen Studienkosten von Xu Chenxi, die nach der diesjährigen Aufnahmeprüfung von einer Universität aufgenommen worden war.

Ein Student in China benötigt im Jahr ca. 10.000 Yuan RMB für Studium und Lebensunterhalt. Das ist eine hohe Summe für finanziell schwache Familien, insbesondere für Bauernfamilien.

Das Problem der Familie von Xu Chenxi wurde jedoch schnell gelöst. Mitarbeiter der lokalen Zivil- und Bildungsbehörde überreichte der Familie das Studienfördergeld in Höhe von 6.000 Yuan RMB. Der Leiter des lokalen Bildungsamtes Xiong Changhong erklärte Xu Chenxi und ihren Eltern die neue Förderpolitik des Staates:

"Der Staat setzt von nun an viele neue Fördermaßnahmen ein. Im Rahmen eines Staatsstipendiums mit dem Titel "Lizhi" bekommt jeder Student pro Jahr 5.000 Yuan. Das zweite Stipendium ist das Studienfördergeld des Staates, das vor allem Studenten aus armen Familien finanziert. Außerdem besteht die Möglichkeit, während des Studiums Freizeitjobs anzunehmen. Natürlich kann auch noch Studienkredit beantragt werden."

Um arme Studenten zu einem erfolgreichen Studienabschluss zu verhelfen, war China schon immer bemüht, ein System zu etablieren, das sich aus verschiedenen Kanälen finanziert. Mittelose Studenten konnten bislang unterstützt werden, indem ihnen staatliche Studienkredite, Staatsfördergelder oder Studienkostenermäßigung gewährt wurden oder indem sie Freizeitjobs während ihres Studiums ausübten.

Rund 20 Prozent der 17 Millionen Studierenden in China stammen aus sozial schwachen Verhältnissen. Seit dem neuen Herbstsemester hat China die Ausgaben für mittellose Studenten deutlich erhöht. Das sind die bisher höchsten Ausgaben für mittelose Studenten in China, sagt Zhao Lu, Hauptabteilungsleiter für Bildung, Wissenschaft und Kultur beim chinesischen Finanzministerium.

"Im neuen Semester werden der zentrale Staatshaushalt sowie die Haushalte der lokalen Institutionen insgesamt 15,4 Milliarden Yuan RMB für die neue Studienförderpolitik ausgeben. Bislang liegen die jährlichen Fördergelder des zentralen Staatshaushalts bei nur 1,8 Milliarden Yuan. Damit haben wir die Finanzierung erheblich verstärkt und deren Ausmaß deutlich erweitert."

Die zusätzlichen Geldmittel dienen vor allem dazu, armen Studenten Stipendien und Studienfördergelder zu gewähren. Früher erhielt jeder Empfänger ein Staatsfördergeld in Höhe von durchschnittlich 1.500 Yuan RMB. Heute sind es bereits 2.000 Yuan. Die Zahl der Empfänger der Studienfördergelder wird auf 3,4 Millionen steigen, also um das Sechsfache. Zudem können rund 500.000 besonders gute Studenten, die aus armen Familien stammen, ein Staatsstipendium von jährlich 5.000 Yuan erhalten. All diese neuen Fördermaßnahmen hat Xu Chenxi und ihren Eltern viel erleichtert. Sie sagt:

"Ich mache mir keine Sorgen mehr um meine Studienkosten. Nach Studienbeginn werde ich mir Mühe geben, ein Stipendium zu bekommen."

Um armen Studenten eine erfolgreiche Einschreibung an den Universitäten zu ermöglichen, haben Universitäten und Hochschulen in China auch neue Verfahren erarbeitet, damit kein armer Student sein Studium unterbrechen muss. Die Sichuan-Universität in Südwestchina hat in ihren Briefen an Prüfungskandidaten auch Materialien über einschlägige Maßnahmen zur Förderung armer Studenten mitgeschickt. Li Shuanjiu ist für Studentenangelegenheiten an der Sichuan-Universität zuständig. Er erklärt:

"Zuerst möchten wir den Studenten vor der Einschreibung über die entsprechenden Fördermaßnahmen ausführlich informieren, damit sie einen guten Einblick haben. Zweitens haben wir eine spezielle Passage für arme Studenten eingefügt, damit sie sich ohne Problem einschreiben können. Drittens haben wir Akten über die wirtschaftliche Situation einzelner Studenten gesammelt. Das ist die Grundlage unserer gesamten finanziellen Unterstützungen."

In den meisten Hochschulen und Universitäten in China sind derzeit derartige spezielle Passagen für arme Studenten eingerichtet worden. Falls neue Studenten aus armen Familien die gesamten oder Teile der Studienkosten nicht rechtzeitig zahlen können, ist eine Verzögerung erlaubt. Diese Studenten können sich ohne Probleme einschreiben bzw. in Studentenwohnheimen wohnen.

Der zentrale Staatshaushalt wird in den nächsten Jahren die Ausgaben zur finanziellen Unterstützung für arme Studenten auf jährlich 50 Milliarden Yuan erhöhen. Bis dahin können in China jährlich rund 4 Millionen Studenten davon profitieren.

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