Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Tom K.C. Ming, Direktor des Hongkonger Geschichtsmuseums
   2007-09-20 18:18:41    Seite drucken   cri

Tom K. C. Ming, Ende 40, ist ein geborener Hongkonger und absolvierte dort auch sein Bachelor- und Magisterstudium. Er misst dem Geschichtsstudium große Bedeutung bei:

"Schon seit jeher halte ich das Studium der Geschichte für sehr nutzbringend. Denn man kann aufgrund historischer Erfahrungen Hinweise für die Gegenwart finden."

Tom K. C. Ming hat nach dem Abschluss seines Studiums 1986 im Hongkonger Büro für historische Bauten seine ersten Berufserfahrungen gesammelt. Damals beschäftigte das Büro lediglich vier Mitarbeiter. Deshalb hat Tom K. C. Ming viele Möglichkeiten bekommen, sich in der Praxis Kenntnisse zum Thema Denkmalschutz anzueignen. Damals hatte er beinahe sämtliche historische Bauten in Hongkong inspektieren können. Die Hongkonger Verwaltung legt seit einigen Jahren immer mehr Wert auf den Denkmalschutz, und das Büro hat sich damit ständig vergrößert. Dazu Tom K.C. Ming:

"Der Denkmalschutz in Hongkong hat in den vergangenen sieben, acht Jahren große Fortschritte gemacht. Die Situation in diesem Bereich war früher nicht gerade erfreulich. Erst in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden die gesetzlichen Vorschriften zum Denkmalschutz angenommen. Zu dieser Zeit wurde auch das Hongkonger Büro für historische Bauten ins Leben gerufen. Erfreulicherweise halten nun viele Hongkonger Bürger ältere Bauten, die ihre kollektive Erinnerung wachrufen können, für wertvoll. Deshalb ist Denkmalschutz heutzutage ein Focusthema geworden."

1995 wurde Tom K. C. Ming mit der Planung und Gründung des Hongkonger Kulturmuseums beauftragt. Fünf Jahre später hatte dieses universale Museum offiziell sein Türen für die Besucher geöffnet. Das Museum verfügt über zwölf Ausstellungshallen, die Hongkongs Geschichte, Kultur und Kunst präsentieren. Tom K. C. Ming hatte von 2002 bis 2006 das Amt des Museumsdirektors inne. Seiner Meinung nach haben die Hongkonger Bürger eine eigene Kultur entwickelt. Die Verschmelzung der chinesischen und der westlichen Kultur sei am Leben der Hongkonger deutlich erkennbar. Er sagt:

"Der Kulturaustausch zwischen Ost und West hat in mehr als einem Jahrhundert das Leben und die Kultur der Hongkonger tief beeinflusst. Das lässt sich etwa beim Essen und Trinken sowie in der Unterhaltung der Hongkonger widerspiegeln. Als ich Direktor des Kulturmuseums war, bevorzugte ich Ausstellungsthemen, die mit dem Alltagsleben zu tun haben."

So wurde beispielsweise die Yueju-Oper, eine traditionelle lokale Oper aus der Provinz Guangdong, in Hongkong eingeführt und erreichte in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts dort auch die Blütephase ihrer Verbreitung. Im Hongkonger Kulturmuseum werden über 20.000 Exponate über die Yueju-Oper aufbewahrt. Sie ist damit die weltweit prächtigste Sammlung zu diesem Thema. Dazu wurde extra eine Ausstellungshalle bereitgestellt, in der eine Bühne, Kostüme und Musik der Yueju-Oper präsentiert werden.

Anfang dieses Jahres wurde Tom K. C. Ming zum Direktor des Hongkonger Geschichtsmuseum ernannt. Dieses 1962 gegründete Museum zählt zu den ältesten Museen Hongkongs. Tom K. C. Ming hofft, dass das Publikum durch die Ausstellungen seines Museums Hongkong vielseitiger kennen lernen können:

"Hongkong war schon immer ein Ziel für Umsiedler aus dem Norden Chinas. Insbesondere im Kulturaustausch zwischen China und dem Ausland hat die Stadt in mehr als einem Jahrhundert eine wichtige Rolle gespielt. Wir wollen durch unsere Ausstellungen den Hongkonger Bürgern und auch ausländischen Touristen die Geschichte und die Kultur Hongkongs näherbringen."

Tom K. C. Ming hat schon eine Reihe von Ausstellungsplänen im Kopf. In Erwägung gezogen wird zurzeit die Ausstellung "Chronik dreier Städte".

Tom K. C. Ming zufolge weisen die Metropolen Shanghai und Guangzhou im chinesischen Landesinneren sowie die Küstenstadt Hongkong große Ähnlichkeiten auf.

Beeinflusst sowohl von der chinesischen als auch von der westlichen Kultur sind die drei Städte wirtschaftlich und kulturell hochentwickelt. Zwischen ihnen bestehen enge Kontakte und eine rege Zusammenarbeit. Der Rückblick auf die historischen Entwicklung der drei Städte sei wegweisend für die Zukunft, so Tom K. C. Ming.

Als Hongkonger Museumsleiter pflegt Tom K. C. Ming auch enge Kontakte mit verschiedenen Museen im restlichen China. Wie er unserem Reporter erklärte, waren derartige Kontakte vor der Rückkehr Hongkongs ins chinesische Heimatland nicht sehr intensiv. Heute aber sind viele große Ausstellungen sowie die Präsentation wertvollster Kulturgegenstände in Hongkong möglich. Tom K. C. Ming zeigte sich zuversichtlich über die künftige Zusammenarbeit mit anderen chinesischen Museen:

"Wir verfügen über enge Kontakte mit den großen Museen in Beijing, beispielsweise dem Beijinger Hauptstadtmuseum und dem Nationalmuseum. Die Zusammenarbeit wird in Zukunft noch enger. Dazu gehören beispielsweise der Austausch von Ausstellungen, die Ausbildung von Museumspersonal und vieles mehr."

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)