Der Bericht schätzt, dass sich die Zahl der Kreditkarten auf dem chinesischen Festland sich in den vergangenen vier Jahren jährlich verdoppelt habe und Mitte 2007 43 Millionen erreicht habe.

Die Durchdringungsrate ist allerdings noch sehr gering, betrachtet man Chinas große Bevölkerung. Dies bedeutet ein riesiges Potential für eine Industrie, die bis 2013 einen Profit von 13 Milliarden Yuan (1,73 Milliarden Dollar), wie der Bericht prognostiziert.

Eine kürzlich von CCTV durchgeführte Umfrage zeigte, dass nur 20 Prozent aller Chinesen eine Kreditkarte besitzen, in entwickelten Staaten beträgt dieser Wert 80 Prozent.

Die meisten Chinesen sind eher konservativ und wollen nur Geld ausgeben, das sie tatsächlich besitzen.

Dem Bericht von McKinsey zufolge bezahlen 94 Prozent aller Kartenbesitzer ihre Rechnung, bevor sie Zinsen zahlen müssen.

"Wir verdienen noch kein Geld mit Kreditkarten, vor allem aufgrund der chinesischen Zahlungssitten", sagte ein leitender chinesischer Bankbeamter.

Seinen Worten zufolge arbeiten Chinas Banken daran, Kreditkarten weiter zu verbreiten und die Zeit zu verlängern, die sich Kunden zur Rückzahlung der Kredite nehmen. Andererseits ist man aber vorsichtig bei der Ausgabe von Karten, denn man will Rückzahlungskrisen vermeiden, wie sie im vergangenen Jahrzehnt auf Taiwan und in Südkorea aufgetreten sind.

China unternimmt derzeit Schritte, seine Finanzpolitik zu öffnen. Analysten erwarten, dass die Regierung bald ausländische Bankgruppen zulässt, die bisher nur Karten gemeinsam mit chinesischen Partnern ausgeben dürfen.

In den vergangenen Jahren hat Chinas Zentralregierung die Schaffung einer Kreditkartenindustrie angespornt, um privaten Konsum anzuregen und das schnelle Wachstum der Wirtschaft auszugleichen.

Die nötige Zahlungsinfrastruktur entwickelt sich im ganzen Land schnell, chinesische Kunden benutzen Kreditkarten zum Bezahlen einer schnell wachsenden Zahl von Produkten und Dienstleistungen.