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Die Krux mit dem Timing und der Planung
   2007-09-17 15:53:04    Seite Drucken    cri

Manche Athleten bringen sich selbst um ihren wohlverdienten Sieg oder sogar um ihre Olympia-Teilnahme. Denn auch gutbetreute Athleten machen menschliche Fehler und zeigen Schwächen. Und manchmal verrechnet sich ein ganzes Team. Wie beispielsweise die italienischen Wasserballer bei den Spielen 1920 in Antwerpen. Den Adriatemperaturen gewöhnten Italienern war das Wasser im Becken zu kalt, sie weigerten sich, dass Spiel gegen die Schweden überhaupt aufzunehmen. Doch ihr Protest nützte nicht, schließlich konnten die Schweden die Wassertemperaturen ja auch ertragen. Der Kapitän der italienischen Mannschaft ging schließlich mit gutem Beispiel voran und stieg ins Wasser, seine Mannschaft ließ ihn allerdings im Stich. Der Kapitän kämpfte also alleine vergebens um die Ehre der Mannschaft, nach wenigen Minuten gab er beim Stand von 7:0 für Schweden auf.

Einige Athleten scheiterten wie viele tausend andere auf der Welt auf dem Weg zur Arbeit an ihrer Zeitplanung ? auch wenn die Sportler nicht immer selbst Schuld daran waren.

Miruts Yifter aus Äthiopien war bei den Olympischen Spielen 1972 in München für den 5.000-Meter-Lauf gemeldet. Er erschien allerdings nicht pünktlich zu seinem Vorlauf und schied deshalb aus. Bis heute weiß niemand, was ihn wirklich aufgehalten hat, man munkelt, er sei zu lange auf der Toilette geblieben und habe sich anschließend auch noch verlaufen. 1980 wetzte er die Scharte aus, bei den Spielen in Moskau trat er pünktlich an - und gewann Gold über 5.000 Meter.

Zu dem Spielen 1896 in Athen kam gleich die gesamte amerikanische Olympia-Mannschaft zu spät. Die Team-Betreuer in den USA hatten übersehen, dass der griechische Kalender von ihrem abwich. Als sie Athen erreichten, gingen die Sportler und die Funktionäre davon aus, dass sie sich noch zwölf Tage auf die Spiele vorbereiten könnten. Dem war nicht so, sie kamen gerade noch rechtzeitig, um in die Wettkämpfe einzusteigen.

Offenbar fiel es den Athleten in München besonders schwer Termine einzuhalten - vielleicht lag's am guten Bier. Stan Wright, der Trainer der amerikanischen Sprinter Eddie Hart und Rey Robinson hatte vergessen, sich den aktuellsten Zeitplan zu organisieren. Er teilte seinen beiden Schützlingen daher die falschen Startzeiten für den Zwischenlauf mit. Die beiden konnten sich deshalb nicht fürs Finale qualifizieren. Das war besonders ärgerlich, da beide ihren Vorlauf gewonnen hatten.

1960, bei den Spielen in Rom war es der einzige Teilnehmer aus Surinam, Wim Essajas, der aufgrund von Terminproblemen seinen Start verpasste. Er sollte über die 800-Meter starten. Allerdings wurde er über die Startzeit für seinen Vorlauf falsch informiert. Als seine Kontrahenten über die Bahn flitzten, schlief er daher noch selig. Er verpasste damit die Teilnahme an den Olympischen Spielen.

Nicht besser erging es Anthony Hembrick, allerdings war der selber schuld daran. Der amerikanische Boxer hatte gute Chancen, eine Goldmedaille zu erringen. Er fand aber den Weg in die Halle nicht. Zunächst stieg er in den falschen Bus ein und fuhr in die falsche Richtung. Als er die Halle dann schließlich gefunden hatte, stand sein Gegner bereits im Ring, er wurde gerade kampflos zum Sieger erklärt.

Einen sehr unglücklichen Auftritt legte auch Ilse Dörffeldt bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin hin. Vor der letzten Stabübergabe führte die deutsche 4 x 100-Meter-Staffel im Finallauf. Das Team hatte einen Vorsprung von zehn Metern. Marie Dollinger übergab den Stab an Ilse Dörffeldt - und die ließ den Stab fallen. Die Amerikanerinnen zogen vorbei und gewannen Gold, die Deutschen konnten nur zusehen.

Wirklich von Pech verfolg war allerdings der Franzose Jules Noel. Bei den Spielen 1932 in Los Angeles warf er den Diskus mindestens 50 Meter weit und damit weiter als der spätere Sieger, der Amerikaner John Anderson. Anderson hatte nämlich nur eine Weite von 49,49 Meter erreicht. Als Noel aber zu seinem phänomenalen Wurf ansetzte, verfolgten die Kampfrichter gerade vollkommen gebannt die ausgesprochen spannende Entscheidung im Stabhochsprung.

Auch bei den Olympischen Spielen 1904 in St. Louis erregte der Stabhochsprung Aufsehen. Der Japaner Funi trat mit einer sehr eigenwilligen Technik an. Er steckte den Stab in die Erde und kletterte dann an der Stange hoch. Hatte er die Höhe der Latte erreicht, warf er sich über die Latte. Da diese Technik die Idee dieser Disziplin doch etwas in Frage stellte, traten die Kampfrichter zusammen. Schließlich entschieden Sie, dem Japaner mitzuteilen, er möge doch mit Anlauf die Latte überwinden. Der Japaner ging daraufhin einige Schritte zurück, trabte zur Stange, kletterte wieder an ihr hinauf und warf sich wieder über die Latte. Die Kampfrichter sahen sich gezwungen, ihn zu disqualifizieren.

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