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Die Maßnahmen Chinas gegen Klimawandel
   2007-09-17 15:21:41    Seite drucken   cri

F: Herzlich willkommen zu unserem Fragenblock "Sie fragen, wir antworten." Liebe Hörer, heute möchten wir zuerst auf den Wunsch unserer Hörer Heinz Günter Hessenbruch aus Remscheid in Deutschland und Gerald Kallinger aus Wien in Österreich über die Maßnahmen Chinas gegen Klimawandel berichten. Herr Hessenbruch fragte uns vor kurzem in einem Fax:

M: "Wie wird in China der Weltklimawandel bewertet? Welche Maßnahmen werden angeordnet? Wie denken in China die einfachen Bürger über den Klimawandel?"

F: Auch unser Hörer Gerald Kallinger aus Wien hat uns vor kurzem in einem Brief geschrieben:

M: "Bitte berichten Sie mal über das Thema des globalen Klimawandels und was in China zur Verhinderung der Klimakatastrophe getan wird."

F: Liebe Hörer, viele von Ihnen interessieren sich für das Thema Klimawandel und entsprechende Gegenmaßnahmen. Unser Hörer Helmut Lesser aus Gebesee bei Thüringen fragte uns auch in einem Brief:

M: "Was wird man in China tun, um die Versandung ganzer Landstriche und vielleicht auch Städte aufzuhalten?"

F: Tatsächlich, liebe Hörer, ist der Klimawandel ein großes weltweites Problem. Die Länder der Welt, einschließlich China, legen großen Wert auf die Lösung dieses Problems. China will zusammen mit der internationalen Gemeinschaft im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung nach wirksamen Vorgehensweisen gegen den Klimawandel suchen.

M: Im April dieses Jahres im Rahmen des Abkommens der UN über den Klimawandel wurde eine Konferenz über den Klimawandel in Asien in Beijing einberufen. Auf dieser Konferenz wurde darauf hingewiesen, dass der Klimawandel auf das Ökosystem und die Wirtschaft in China negative Wirkungen habe. Einem Bericht zufolge verursache die Klimaveränderung das Abschmelzen der Gletscher und erhöhe das Risiko von Naturkatastrophen wie Hochwasser in Asien. Außerdem nähmen die Süßwasserreserven ab. Der Rückgang der landwirtschaftlichen Erträge werde in einigen Gebieten Asiens ebenfalls zu beobachten sein.

F: Experten zufolge erreiche die durch Dürren, Platzregen, Hitzewellen sowie Taifune und andere Katastrophen betroffene Anbaufläche in China jährlich bereits 50 Millionen Hektar. Der Ernteverlust bei Getreide durch Naturkatastrophen betrage schon 43 Millionen Tonnen. Der wirtschaftliche Verlust erreiche durchschnittlich mehr als 200 Milliarden Yuan RMB. Unter dem Eindruck dieser Zahlen habe China eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. Informationen aus dem Landwirtschaftsministerium zufolge konzentrierten sich die Maßnahmen gegen Naturkatastrophen hauptsächlich auf Folgendes. Zunächst solle schwerpunktmäßig die wassersparende Bewässerung entwickelt werden. Zweitens solle die Vermarktung von Feldfrüchten geregelt werden. Der Anbau einiger Feldfrüchte, wie der Reis- und Maisanbau, soll in den Norden verlegt werden. Drittens sammelt man in vielen Gebieten das Regenwasser für die Bewässerung. Viertens reguliere man das Wetter künstlich. Und fünftens werde eine Reihe wissenschaftlicher Forschungsprojekte zur Begegnung des Klimawandels durchgeführt.

M: Stimmt. Die chinesische Regierung schenkt dem Klimawandel große Aufmerksamkeit. Bereits im Jahre 1992 hat China das Abkommen der UNO über den Klimawandel unterzeichnet. Im Jahre 1998 hat China das Kyoto-Protokoll unterzeichnet. Im Februar 2005 ist das Kyoto-Protokoll offiziell in Kraft getreten. Dazu haben die zuständigen chinesischen Behördenvertreter gesagt, dass China am Prinzip der gemeinsamen und langfristigen Entwicklung festhalten und sich weiterhin für die Erhöhung der Energieeffizienz und die Entwicklung der neuen und regenerativen Energien einsetzen werde. Außerdem werde China die Aufforstung vorantreiben, um einen Beitrag zur Reduzierung der Auswirkungen des Klimawandels zu leisten.

F: Ja, richtig. China will die wirtschaftliche Entwicklung mit dem Umweltschutz in Einklang bringen. Die chinesische Regierung hat dazu sieben Maßnahmen gegen den Klimawandel ausgearbeitet. Als ersten Schritt hat man eine Stelle eingerichtet, die entsprechende politische Richtlinien und Maßnahmen gegen den Klimawandel erarbeitet. Durch diese neue Behörde soll zudem das Verwaltungssystem optimiert werden. Darüber hinaus beteiligt sich China an internationalen Verhandlungen zum Klimawandel. China hat inzwischen eine Reihe von Richtlinien erlassen, die den Treibhausgas-Ausstoß regeln, das Energiesparen fördern und die Energiestruktur verbessern sollen. Sowohl für die Industrie als auch für die Land- und Forstwirtschaft wurden in diesem Zusammenhang viele Bestimmungen erlassen.

M: Ja, genau. Außerdem hat China das UN-Abkommen zum Klimawandel unterzeichnet. Derzeit wird in China eine Staatsstrategie gegen den Klimawandel ausgearbeitet. Auch die wissenschaftliche Forschung zum Klimawandel wird in China gefördert. Gleichzeitig trifft China Vorbereitungen, um das Kyoto-Protokoll umzusetzen. Etliche Projekte sind in dieser Hinsicht in Vorbereitung. Zahlreiche Aufklärungskampagnen sollen das Bewusstsein der Gesellschaft für den Klimawandel und seine Folgen stärken.

F: Ja. Die chinesische Regierung will dazu beitragen, den Klimawandel zu stoppen. China will aber auch den Kampf gegen den Klimawandel mit einer dauerhaften Entwicklung in Einklang bringen. Chinas Gesellschaft soll eine ressourcensparende und umweltfreundliche Gesellschaft werden. Chinas Industriebranchen müssen inzwischen strenge Regel befolgen, wenn es um den Verbrauch von Energien und das Energiesparen geht. Für die Eisen und Stahl-, Buntmetall-, Petrochemie-, aber auch für die Baustoffindustrie und den Bereich Transport und Verkehr gelten klare Richtlinien. Ein Beispiel aus dem Geschäfts- und Zivilbereich: Nur die elektrischen Haushaltsgeräte, die energiesparend sind, das heißt die am effektivsten arbeiten, werden vertrieben. Fast alle chinesischen Familien benutzen Leuchtstoffröhren.

M: Aber auch bei der Forstwirtschaft hat sich in China einiges getan. China leidet unter einer zunehmenden Ausbreitung der Wüsten. Inzwischen ist China das Land mit der größten Wüstenfläche der Welt. Von der Ausbreitung der Wüsten sind hauptsächlich einige Gebiete in den Autonomen Gebieten der Inneren Mongolei, Xinjiang, Ningxia und in den Provinzen Gansu, Qinghai, Shaanxi, Shanxi, Hebei und Jilin betroffen. Im Norden, Nordwesten und im Nordosten Chinas gibt es zwölf große oder kleine Wüsten und Sandsteppen. Insgesamt sind 1,53 Millionen Quadratkilometer des chinesischen Territoriums von Sand bedeckt. Das entspricht 16 Prozent des gesamten Staatsgebietes. Mehr als 50 Millionen Menschen in China sind von der Ausbreitung der Wüsten unmittelbar betroffen. Jährlich werden etwa 13,3 Millionen Hektar Ackerfläche im Norden, Nordwesten und Nordosten Chinas von Sandstürmen heimgesucht. Daher fällt die Getreide-Ernte oft niedrig aus. Die Ernten sind nie berechenbar.

F: Die zuständigen Experten der Chinesischen Akademie der Wissenschaften haben in den vergangenen Jahren die Ausbreitung der Wüsten in Nordchina sorgfältig analysiert. 60 Prozent der versandeten Fläche könnten in naher Zukunft zurückgewonnen werden, teilten die Experten mit. China wendet in den vergangenen Jahren große Geldmengen aber auch viele Arbeitskräfte auf, um die Ausbreitung der Wüsten einzudämmen. Erste Erfolge werden bereits sichtbar. Die weitere Ausbreitung der Wüsten konnte vorläufig deutlich verlangsamt werden. Pro Jahr breiten sich die Wüsten nun nicht mehr auf 3.430 Quadratkilometern, sondern nur noch auf 1.280 Quadratkilometern aus.

M: In Zukunft will China vor allem die Ausbreitung der Wüsten in den nördlichen Regionen des Landes bekämpfen. Es sollen je nach Bodenbeschaffenheit Waldgürtel gepflanzt werden, die einen Widerstand für die Stürme darstellen sollen. Außerdem soll aufgeforstet werden, gleichzeitig sollen die natürlichen Wüstenvegetationen und Oasen geschützt werden. Aber es sollen nicht nur Bäume gepflanzt werden, auch die Aussäung von Gras wird eingesetzt. Das natürliche Ökosystem der Versandungsgebiete muss geschützt werden. Die Umwelt darf nicht ausgebeutet werden, die Beweidung muss angemessen erfolgen. China will die Ausbreitung der Wüste bis zum Jahre 2010 stoppen. Bis zum Jahr 2050 sollen alle Versandungsgebiete, die zurück gewonnen werden können, zurück gewonnen sein. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung soll im Einklang mit der Umwelt erfolgen.

F: Ja, soviel, liebe Hörer, zu Chinas Maßnahmen gegen den Klimawandel und gegen die Versandung ganzer Landstriche Chinas.

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