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Wassersparende Landwirtschaft in Ningxia gefördert
   2007-09-14 17:17:23    Seite drucken   cri

Das Autonome Gebiet der Hui-Nationalität Ningxia liegt im Nordwesten Chinas. Die zentralen Regionen dieses Autonomen Gebietes grenzen an eine Wüste an. Daher ist das Klima dort sehr trocken. Es regnet das ganze Jahr über nur wenig. Dank der Umstellung der Landwirtschaft auf eine hocheffiziente wassersparende Landwirtschaft sind die Bauern bei der Bewirtschaftung ihrer Felder nun nicht mehr ausschließlich auf das Regenwasser angewiesen.

Der Kreis Tongxin liegt im Zentrum der trockenen Region in Zentralningxia. Hier herrscht extremer Wassermangel. Die Umweltbedingungen sind schlecht. In den vergangenen vier Jahren erlebte der Kreis immer wieder große Dürre. Durchschnittlich fallen hier im Jahr nur 120 Millimeter Niederschlag.

Angesichts dessen hat die lokale Regierung die wassersparende Landwirtschaft gefördert. Zunächst wurde das Wasserleitungsnetz ausgebessert beziehungsweise optimiert. Alle Leitungen sind nun an die Hauptleitung angeschlossen. Das Wasser wird dadurch direkt auf die Felder geleitet, die Wasserverluste beim Transport haben sich erheblich verringert. Li Qin wohnt in der Gemeinde Xiamaguan im Kreis Tongxin. Auf einer über einen Hektar großen Ackerfläche baut sie Kartoffeln an. Die direkte Wasserleitung aufs Feld erleichtert ihr die Arbeit:

"Das Wasser wird nun direkt aufs Feld geleitet. Wir sorgen uns nicht mehr um die Bewässerung. Das hilft uns sehr."

Die Bauern werden zudem aufgefordert, Mischkulturen aus Kartoffeln, Wassermelonen und Datteln zu schaffen, denn diese Kulturen können wassersparend bewirtschaftet werden. Die Ackerfläche wird deutlich effektiver genutzt, die Agrarproduktion kann gesteigert werden. Dadurch erhöht sich auch das Einkommen der Bauern, die Maßnahme trägt also auch zur Armutsbekämpfung bei. Dazu der stellvertretende Leiter des lokalen Büros zur Dürrebekämpfung Ma Shan:

"Anders als in den vergangenen Jahren liegt das Hauptaugenmerk bei der Dürrebekämpfung in diesem Jahr nicht nur darauf, die Wasserversorgung für Menschen und Tiere zu sichern, wir wollen vielmehr einen Weg finden, um zu garantieren, dass wir ausreichend Wasser zu Verfügung haben, um die Mischkulturen aus Wassermelonen, Kartoffeln und sauren Datteln bewässern zu können."

Der Kreis plant, bis 2010 auf 30.000 Hektar Kartoffeln anzubauen, die Dattelart Tongxinyuan soll auf mehr als 10.000 Hektar kultiviert werden, auf 10.000 Hektar sollen Wassermelonen wachsen. Das Einkommen der Bauern des Kreises kann dadurch jährlich um 1.000 Yuan RMB pro Kopf steigen.

Agrartechniker haben in Ningxia außerdem zahlreiche einfache, aber sehr praktische Anlagen erfunden und hergestellt, die die wassersparende Landwirtschaft unterstützen. Eine mobile Bewässerungsanlage, die an der Akademie der Agrar- und Forstwissenschaften in Ningxia entwickelt wurde, transportiert beispielsweise das Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen. Das heißt, dass das Wasser bis zu zehn Zentimeter tief unter die Erde gespritzt wird. Verglichen mit der herkömmlichen Gießmethode brauchen die Bauern dadurch nur noch 25 Prozent des Wassers. Gegenüber der LKW-Flächenbewässerung erreicht man so gar eine Wassereinsparung von 92 Prozent. Die Tiefenbewässerungsanlage kostet 300 Yuan RMB. Sie kann unschwer transportiert werden und kann bei jeder Bodenbeschaffenheit eingesetzt werden. Vor allem Landwirte, die viele weit von einander entfernt angeordnete Parzellen bearbeiten, können dieses Bewässerungssystem gut einsetzen. Das System eignet sich für die Bewässerung von Wassermelonen, Katoffeln, Sonnenblumen, Mais und Dattelbäumen.

In der Gemeinde Yuwang im Kreis Tongxin gab es im vergangenen Jahr kaum Niederschläge. Dennoch konnten pro Hektar Ackerland 30 Tonnen Wassermelonen geerntet werden. Dies war nur durch den Einsatz des mobilen Bewässerungssystems möglich. Trotz der ungünstigen Bedingungen lag der Ernteertrag 30 Prozent höher als im Vorjahr.

In einem Dorf begegnete unser Reporter dem Bauern Luo Zhonglong. Er setzte das mobile Bewässerungssystem gerade auf seinem Wassermelonenfeld ein. Unser Reporter fragte nach:

"Reporter: Können Sie das Gerät bedienen? Wie heißt dieses Gerät?

Luo: Selbstverständlich kann ich es bedienen. Wie es konkret heißt, weiß ich aber nicht.

Reporter: Welche Vorteile hat das Gerät?

Luo: Die Wurzeln der Melonen sind oft trocken. Mit diesem Gerät wird das Wasser direkt an die Wurzeln gespritzt. Dadurch wachsen die Melonen schneller.

Reporter: Wird dabei Wasser vergeudet?

Luo: Nein, überhaupt nicht. Das Wasser dringt direkt zu den Wurzeln vor, nur die Erde um die Wurzeln wird durchfeuchtet, die Verdunstung über die Erdoberfläche ist geringer und die Melonen werden größer."

In verschiedenen Kreisen im Zentrum des Autonomen Gebietes Ningxia wird die hocheffiziente wassersparende Landwirtschaft bereits gefördert. Der Leiter der Hauptabteilung für Wasserwirtschaft des Autonomen Gebietes Wu Hongxiang erklärt, man wolle die wassersparende Landwirtschaft in den zentralen Regionen Ningxias möglichst schnell verbreiten.

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