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Internationale Buchmesse Beijing 2007
   2007-09-13 17:05:23    Seite drucken   cri

Anfang des Monats ging die 14. Internationale Buchmesse Beijing, kurz BIBF, erfolgreich zu Ende. Branchenkenner aus dem In-und Ausland vertraten die Ansicht, daß sich die Beijinger Buchmesse zu einer wichtigen Plattform des Kulturaustausches zwischen China und dem Ausland entwickelt hat.

Die Internationale Buchmesse Beijing 2007, Asiens größte internationale Buchmesse, fand vom 30. August bis zum 3. September in Beijing statt. Mehr als 1.400 Verlage aus 58 Ländern und Gebieten nahmen daran teil. Erstmals nahmen auch Aussteller aus Bangladesch, Oman, Südafrika, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Aserbaidschan und Usbekistan an der Messe teil.

Liu Binjie, der Leiter des Chinesischen Hauptamts für Presse und Verlagswesen, hieß auf der Eröffnungsfeier alle teilnehmenden Verlage herzlich willkommen:

"Die Internationale Buchmesse Beijing gilt als ein Band, das chinesische und ausländische Verlage verbindet und bietet eine Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen chinesischen und ausländischen Verlagen. Wir hoffen, dass die Branchenvertreter diese Gelegenheit zum Handeln mit Publikationsrechten, aber auch zum gegenseitigen Lernen wahrnehmen."

Seit der ersten Internationale Buchmesse Beijing im Jahr 1986 hat sich die Messe sowohl hinsichtlich der Ausstellerzahlen, aber auch in Hinblick auf die Qualität der Veranstaltung enorm weiter entwickelt. In diesem Jahr belief sich die Ausstellungsfläche auf 34.000 Quadratmeter. 100.000 Bücher wurden präsentiert, das ist ein historischer Rekord.

Deutschland war das Gastland der diesjährigen Buchmesse Beijing. 42 deutsche Verlage, darunter auch der Springer Verlag, präsentierten mehr als 1.500 deutsche Bücher. Unter dem Motto "Deutschland: Land der Ideen" fanden im Rahmen einer deutschen Bücherwoche in mehreren großen Buchhandlungen und Kulturstätten Beijings Veranstaltungen statt.

Der deutsche Kulturstaatsminister Bernd Neumann sagte in seiner Eröffnungsrede:

"Es ist für uns eine große Ehre, auf dieser Messe Gastland sein zu dürfen. Wir wollen diese Chance nutzen, noch mehr als bisher deutsche Kultur und deutsche Literatur in China darzustellen.

Ich bin ganz sicher, daß die engen Kontakte auf dieser Messe entscheidend dazu beitragen werden, die ohnehin guten freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern zu stärken. Wir freuen uns sehr, daß China unsere Einladung angenommen hat, im Jahr 2009 auf der Frankfurter Buchmesse Ehrengast zu sein."

Bernd Neumann sagte weiter, dass China seit 1997 zu den zehn wichtigsten Abnehmern deutscher Buchlizenzen zählt. Von 1998 bis 2000 wurden sogar die meisten deutschen Buchlizenzen nach China verkauft. Auch deshalb sei die Teilnahme an der Beijinger Buchmesse für Deutschland von sehr großer Bedeutung, betonte der deutsche Kulturstaatsminister.

Allerdings bietet die Messe nicht nur eine Plattform für den Import ausländischer Bücher. Die Beijinger Internationale Buchmesse soll gleichzeitig chinesischen Büchern einen Zugang zum Weltmarkt verschaffen. Ein Teil der 700 Veranstaltungen am Rande der Messe widmete sich dem Thema "Going-Out chinesischer Bücher". Auch das "Internationale Verlegerforum Beijing", an dem über 300 bedeutende chinesische und ausländische Verleger teilnahmen, beschäftigte sich mit diesem Thema.

Vor mehr als zwei Jahren startet China im Ausland das "Programm zur Verbreitung chinesischer Bücher im Ausland". Mit Hilfe von Zuschüssen sollen ausländische Verlage dazu ermutigt werden, chinesische Bücher zu übersetzen und herauszugeben. Ein Bereich der Messe präsentierte Bücher, die dank dieser Maßnahme auf dem Weltmarkt angeboten werden.

Am Rande der Messe erhielten drei Deutsche, darunter der Sinologe Wolfgang Kubin, vom Chinesischen Hauptamt für Presse und Verlagswesen den "Sonderverdienstpreis für chinesische Bücher". Damit werden ausländische Verleger, Übersetzer und Schriftsteller, die bei der Verbreitung, Übersetzung und Herausgabe chinesischer Bücher im Ausland und beim Kulturaustausch zwischen China und dem Ausland große Beiträge geleistet haben, ausgezeichnet. Wolfgang Kubin ist Sinologieprofessor an der Bonner Universität. Er hat nicht nur zahlreiche Bücher über chinesische Literatur veröffentlicht, sondern hat auch zahlreiche chinesische Bücher auf eigene Kosten herausgegeben. Um chinesische Bücher weltweit zu verbreiten, müssen seiner Meinung nach vor allem qualifizierter Übersetzer ausgebildet werden.

Chinesische Verlage bemühten sich auf der Messe darum, auf unterschiedlichste Art und Weise chinesische Bücher zu vermarkten. Der chinesische Volksgesundheitsverlag hat beispielsweise mit dem Verlag der amerikanischen Studiengesellschaft für Geisteskrankheit einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Demnach wollen beide Partner bei der Themenauswahl, der Zusammenstellung und der Publikation eng zusammenarbeiten. Hu Guocheng, der Direktor des Volksgesundheitsverlags, äußerte sich zufrieden über die Vereinbarung:

"Wir haben verschiedene Möglichkeiten, chinesische Bücher im Ausland zu verbreiten. Es wird aber nötig sein, bei diesem Unterfangen, fremde Hilfe anzunehmen. Wir haben diesmal mit dem Verlag der amerikanischen Studiengesellschaft für Geisteskrankheit einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Der amerikanische Verlag ist in seinem Bereich führend. Durch die Zusammenarbeit mit ihm können wir uns international einen Namen machen. Natürlich dürfen wir nicht nur auf fremde Hilfe vertrauen. Wir haben mehr als 100 verschiedene Arten von Büchern über die traditionelle chinesische Medizin in Fremdsprachen übersetzt und herausgegeben. Diese Bücher haben sich auf dem Weltmarkt schon gut etabliert."

Nach eigenen Angaben arbeitet der Volksgesundheitsverlag mittlerweile mit Verlagen aus mehr als 30 Ländern und Gebieten im Bereich des Lizenzerwerbs zusammen. Der Verlag hat bereits mehr als Hundert Buchlizenzverträge mit ausländischen Verlagen unterzeichnet. Bücher dieses Verlags werden ins Englische, Deutsche, Japanische und Indonesische übersetzt und veröffentlicht. Vor kurzem hat der Verlag mit Verlagen in Italien, Spanien, Griechenland, Vietnam und Indien über 50 Absichtserklärungen zum Kauf von Buchlizenzen unterzeichnet.

Jürgen Boos, der Geschäftsführer der Frankfurter Buchmesse, war extra zur Buchmesse nach Beijing gereist. In seiner Eröffungsrede sagte er:

"Die Beziehungen deutscher Verlage zu China bestehen seit langem. Ich möchte stellvertretend den Musikverlag Schott nennen, das hier seit den 70er Jahren aktiv ist oder den Springer Verlag. Dieser Gastlandauftritt ist nun die Krönung der 35-jährigen Zusammenarbeit. Unsere Zusammenarbeit ist natürlich keine Einbahnstraße. Deshalb freue ich mich sehr, daß China unsere Einladung angenommen hat, sich auf der Frankfurter Buchmesse 2009 als Gastland zu präsentieren. Ich wünsche uns 2009 in Frankfurt genau so schönes Wetter wie hier und eine genau so perfekt organisierte Buchmesse, ich freue mich sehr, sie dort alle wieder zu sehen!"

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