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Die Villen des Adels sind tief wie das Meer
   2007-09-13 16:05:03    Seite drucken   cri

Während der chinesischen Tang-Dynastie, etwa 618 bis 907, lebte ein Gelehrter namens Cui Jiao. Schon als Junge schrieb er sehr gute Gedichte und Essays. Bevor er bekannt wurde, war er sehr verliebt in ein Hausmädchen seiner Tante. Dieses Hausmädchen war wohl erzogen, schön und sang sehr gut. Sie schätzte Cui Jiaos Talent und akzeptierte ihn. Das junge Paar arrangierte oft geheime Verabredungen. Nach nur kurzer Zeit ging die Familie der Tante Cui Jiaos unter und das Hausmädchen wurde an eine reiche und einflussreiche Familie verkauft. Cui Jiao vermisste das Mädchen sehr, doch hatte er keine Möglichkeit, es zu sehen.

Es war zum Qingming-Fest eines Jahres, machte Cui Jiao einen Ausflug. Unterwegs traf er durch Zufall das Mädchen, in das er früher verliebt gewesen war. Das Mädchen trug ein rosafarbenes Kleid und stand unter einer Weide. Es schien noch schöner zu sein als früher. Obwohl er auf sie zugehen und mit ihr sprechen wollte, besann sich Cui Jiao und hielt sich zurück. Er konnte es gar nicht tun, weil das Mädchen nun zu einer adligen Familie gehörte und mit Begleiterinnen zusammen war. Eine unbedachte Aktion würde sie beide in Verlegenheit bringen. Das Mädchen sah Cui Jiao auch. Natürlich wagte auch sie nichts zu tun. Was es jedoch tun konnte, war, Cui Jiao anzulächeln. Das Lächeln konnte nicht von anderen als ungewöhnlich angesehen werden. Das Mädchen und Cui Jiao konnten sich so nur gegenseitig aus der Ferne sehen.

Cui Jiao war sehr melancholisch und schreib später ein kurzes Gedicht. Zwei Sätze darin kann man so auf Deutsch übersetzen:

Wenn Du in das Haus des Adligen eintrittst, gehörst Du nicht mehr zu mir.

Und ich werde für immer wie ein Fremder in der kalten Luft auf der Straße ausgeschlossen sein.

Diese chinesische Redewendung, Die Villen des Adels sind tief wie das Meer, stammt aus diesem Gedicht Cui Jiaos. Wenn ein Haus oder Gebäude schwer bewacht wird, oder wenn jemand, der wegen eines Statuswechsels von seinen Freunden entfremdet wird, kann man diese Redewendung benutzen.

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