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Song Guangfu und seine Wandkalender
   2007-09-06 16:55:25    Seite drucken   cri

Das Wort Kalender kommt vom Lateinischen Calendarium, ein Verzeichnis der ersten Tage eines jeden Monats. Unter einem Kalender wird die Festlegung der Zeiteinteilung in Jahre, deren Unterteilung in Monate sowie deren Länge in Tage sowie die Wochenunterteilung verstanden. Der Begriff Kalender beinhaltet allgemein das Kalenderwesen, insbesondere Kalendersysteme wie der im deutschsprachigen Raum überwiegend gebräuchliche Gregorianische Kalender und die meist in gedruckter oder in elektronischer Form erstellten Kalendarien. Begleiten Sie uns heute bei unserem Besuch bei einem Sammler von Wandkalendern.

Der Sammler heißt Song Guangfu und kommt aus dem Kreis Huaiyang in der zentralchinesischen Provinz Henan. Er ist etwas über 50 Jahre alt. Vor 30 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für Wandkalender und begann, sie zu sammeln. Vor einiger Zeit gründete er das erste Wandkalender-Familienmuseum in China. Er wurde mit seiner Wandkalender-Sammlung ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.

Von klein auf sammelte er verschiedene Dinge. In der Grundschule sammelte er Porträtplaketten vom Vorsitzenden Mao Zedong, in der Mittelschule Briefmarken. Als er in der Armee war, sammelte er Bilder von Streichholzschachteln. Nachdem er wieder ins Zivilleben zurückgekehrt war, sammelte er Kalligrafien, Gemälde und Münzen.

Im Jahr 1975 sah er zufällig einen besonders schönen Wandkalender. Zum Frühlingsfest besuchte er einen Freund. Ein wunderschöner farbiger Wandkalender im Haus seines Freunds zog seine Aufmerksamkeit magisch auf sich. Damals waren die meisten Wandkalender schwarz-weiß. Als er zum ersten Mal diesen farbigen Wandkalender sah, war er zuerst überrascht und dann begeistert. Er fand den farbigen Wandkalender interessant und bat seinen Freund, ihm den Wandkalender zu schenken. Das war der Beginn seiner neuen Sammelleidenschaft: er begann mit Hilfe eines seiner Lehrer in der Oberschule, Wandkalender zu sammeln.

Während er über die Schwierigkeiten und Probleme seiner Sammlung spricht, werden in Song Guangfu die verschiedensten Gefühle wach. Für seine Wandkalender verkaufte er viele seiner Briefmarken, Kalligrafien und Malereien, die er früher gesammelt hatte. Ein großer Teil seines Gehalts wird für Wandkalender ausgegeben. Seine Ausgaben für seinen eigenen Lebensunterhalt hat er auf ein Minimum reduziert.

Um wertvolle oder seltene Wandkalender zu bekommen, geht Song Guangfu oft am Wochenende auf die Gebrauchtwaren-Märkte in Großstädten wie Beijing, Tianjin oder Zhengzhou. Auf der Suche nach einem neuen Schmuckstück für seine Sammlung schlief er auch schon mal auf einigen Zeitungen auf dem Boden im Freien, nur um Geld zu sparen. Aber wenn er einen begehrten Wandkalender sieht, fällt ihm die Ausgabe kein bisschen schwer.

Song Guangfu hat den Wunsch, dass immer mehr Menschen Wandkalender lieben und ihre Schönheit genießen wollen. Deshalb gründete er im Dezember 1997 in seiner Heimat das erste Wandkalender-Familienmuseum in China, das für Besucher zugänglich ist.

Betritt der Besucher das Wandkalender-Familienmuseum, fällt sein Blick auf Wandkalender. Überall hängen, liegen oder stehen Wandkalender. An den Wänden, in Koffern und auf dem Boden, nichts als Wandkalender. Bis jetzt hat Song Guangfu mehr als 12.000 in- und ausländische Wandkalender aus einem Zeitraum von mehr als 90 Jahren gesammelt. Weil er nicht nur die meisten Wandkalender, sondern auch den größten und den kleinsten Wandkalender sein eigen nennt, wurde Song Guangfu im Jahr 1988 ins Guinness Buch der Rekorde in Shanghai aufgenommen. Sein ältester Wandkalender ist aus dem Jahr 1916. Sein größter ist drei Meter lang und 2,4 Meter hoch und bedeckt eine ganze Wand. Der kleinste ist gerade einmal so groß wie ein Viertel seiner Handfläche. Im Museum gibt es nicht nur Wandkalender aus Papier, sondern auch aus Holz, Bambus, Seide, Silberpapier oder Blattgold. Es gibt Kalender aus China, Japan, den USA, Indien, Vietnam, Australien und anderen Ländern. Song Guangfu hat seine Schätze in etwa 20 Kategorien eingeteilt. Es gibt Wandkalender mit Motiven von Personen, Tieren, Landschaften, Kulturgegenständen, Kunstwerken, Werbungen, Gebäuden, Münzen oder historischen Ereignissen. Allein Wandkalender mit dem Vorsitzenden Mao hat er mehr als 100 aus verschieden Jahren. Er besitzt ebenfalls mehr als 1.000 Wandkalender mit Kalligrafien und Gemälden in- und ausländischer Berühmtheiten.

Song Guangfu sagt, um in seine Sammlung aufgenommen zu werden, muss ein Wandkalender von einem regulären Verlag veröffentlicht worden sein und chinesische nationale Kultur oder lokale Besonderheiten widerspiegeln.

In den vergangenen 30 Jahren hat sich Song Guangfus Begeisterung für seine Wandkalender-Sammlung gewandelt. Anfangs mochte er Wandkalender einfach nur. Dann begann seine Sammelleidenschaft. Doch damit nicht genug ausgelastet, begann er, die Kultur der Wandkalender zu erforschen. Langsam hat er sich in der Welt der Wandkalender einen Namen gemacht. In den vergangenen Jahren hat er einige Artikel über die Entwicklung der Wandkalender, über die Bild-Motive in Wandkalendern und über Werbeaussagen und Werbewirkung von Wandkalendern veröffentlicht. Seine Artikel wurden von vielen Zeitungen, darunter auch die Auslandsausgabe der Volkszeitung "Renmin Ribao" und die Henan Tageszeitung, veröffentlicht.

Song Guangfu sagt, ein Wandkalender ist in Wirklichkeit ein Kunstwerk. Es ist eine Kombination von Kunst, Genuss und Dekoration. Ein Wandkalender ist durch die Zeit seiner Entstehung geprägt. Ein Wandkalender spiegelt die gesellschaftlichen Hintergründe und kulturellen Besonderheiten seiner Zeit wider. Zum Beispiel zeigen die Wandkalender aus den 1950er Jahren die schönen Landschaften Chinas und Arbeitsszenen mit Arbeitern und Bauern. Seit der Reform und Öffnung in den 1980er Jahren sind chinesische Wandkalender immer abwechslungsreicher geworden. Sie entwickelten sich zu einem Fenster, das den Blick auf die Gesellschaft freigibt und Geschichte anschaulich werden lässt.

Weil er für seine Sammlung viel Geld ausgegeben hat, begann Song Guangfu im Jahr 2000, viele Wandkalender zu verkaufen. Durch den Verkauf hofft er, Geld für neue Wandkalender einzunehmen und seine Sammlung erweitern zu können.

Über die Zukunft sagt Song Guangfu, sein größter Wunsch sei, ein chinesisches Museum über die Kunst der Wandkalender zu gründen und eine Wandkalender-Ausstellung landesweit auf Tournee zu schicken.

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