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Bailu, einer der 24 Zeitabschnitte des chinesischen Mondkalenders
   2007-09-06 16:47:44    Seite drucken   cri

Der traditionelle chinesische Mondkalender teilt das Jahr in 24 annähernd gleiche Zeitabschnitte ein. Jeder Zeitabschnitt hat einen eigenen Namen. Seit mehr als zwei Jahrtausenden hat die Einteilung des Jahres in diese 24 Zeitabschnitte das Leben der Menschen bestimmt. Die Einteilung basiert auf langjährigen Forschungen und Beobachtungen chinesischer Astronomen und Meteorologen. Sie zeichneten im alten China die Veränderungen des Wetters, der Temperatur und des Niederschlags auf und entwickelten daraus die Kalendereinteilung. Die Bauern richten sich bei der Aussaat, Ernte und bei anderen Tätigkeiten nach diesem Kalender, auch sonst beeinflusst der Mondkalender die Chinesen in vielerlei Hinsicht.

Der Zeitabschnitt Bailu bezeichnet eine Zeit im Herbst. Nach dem Gregorianischen Kalender beginnt dieser Abschnitt in der Regel am siebten oder achten September. In diesem Jahr fällt der Beginn auf den achten September. Bai ist das chinesische Wort für Weiß und Lu das chinesische Wort für Tau. Da im Herbst die Temperatur nachts recht niedrig ist, sammelt sich die Feuchtigkeit der Luft und bildet Tautropfen, die am Boden oder an bodennahen Gegenständen hängen bleiben. Zu Beginn des Zeitabschnitts Bailu erreicht die Tagestemperatur zwar noch zirka 30 Grad Celsius, die Nachttemperatur liegt jedoch unter 20 Grad Celsius. Wenn es Abend wird, weht oft ein kühler Herbstwind. Der große Temperatur-Unterschied zwischen Tag und Nacht führt zur starken Taubildung auf Gräsern und Blättern. "Nach Bailu und Qiufen wird das Wetter Nacht um Nacht kälter", heißt ein chinesisches Sprichwort. Qiufen ist ein weiterer Zeitabschnitt im September.

Während des Zeitabschnitts Bailu verringern sich die Niederschläge in Nordchina deutlich, in einigen Gebieten kommt es sogar zu einer anhaltenden Trockenheit. In den nördlichen Regionen Chinas, die einen kurzen und windigen Frühling, einen heißen Sommer und einen eiskalten Winter haben, ist der goldene Herbst die angenehmste und schönste Jahreszeit. In Südchina sieht die Situation ganz anders aus. In der südwestchinesischen Provinz Sichuan und in der Bergstadt Chongqing werden am Herbstanfang zahlreiche Niederschläge erwartet. Es regnet nicht heftig, aber ununterbrochen. Zuviel Niederschlag beeinträchtigt nicht nur die Ernte landwirtschaftlicher Produkte, sondern führt auch leicht zu einer Hochwasserkatastrophe. Die ersten schriftlich festgehaltenen Hochwasserkatastrophen in den Einzugsgebieten der Nebenflüsse von Yangtze, Jialingjiang und Hanjiang, ereigneten sich alle im September. Vor dem Herbsthochwasser muss man in dieser Zeit besonders wachsam bleiben.

Nach Beginn des Zeitabschnitts Bailu beginnen die Bauern mit der Ernte ihrer landwirtschaftlichen Produkte. In Nordchina werden Hirse, Sojabohnen und Sorghum geerntet. Obst und Nüsse werden ebenfalls zu dieser Zeit reif. In den südlichen Teilen Chinas steht der Osmanthus im Herbst während des Zeitabschnitts Bailu in voller Blüte. Wer zu dieser Zeit eine Reise in die ostchinesische Provinz Zhejiang macht, wird nicht nur von der schönen Landschaft, sondern auch vom wohlriechenden Osmanthusduft in den Bann gezogen werden.

Die Chinesen legen seit jeher im Herbst besonders großen Wert auf die Gesundheitspflege. Der chinesische Volksmund rät, während des Zeitabschnitts Bailu den Körper warm zu halten. Kalte Duschen sollen zu dieser Zeit vermieden werden. Da das Wetter ab jetzt immer trockener wird, bekommt man leicht einen trockenen Mund und trockene Haut. Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) empfehlt, dieser Herbsttrockenheit durch den vermehrten Genuss kühlender Lebensmittel vorzubeugen.

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