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"Digital Families" - Das Leben der Zukunft
   2007-08-31 13:58:49    Seite drucken   cri

Träumen Sie von vollendeter Bequemlichkeit. Dann stellen Sie sich doch einfach folgendes Szenario vor: Sie liegen auf dem Sofa und bedienen per Fernbedienung ihren Computer, Fernseher und verschiedene andere elektronische Haushaltsgeräte. Nun berichten wir einmal über die Technik, die derartige Vorstellungen Wirklichkeit werden lassen kann.

Unter "Digital Families" versteht man eine Lebensweise, die in der Zukunft denkbar sein kann. Dies wird möglich, weil für dieses System extrem leistungsstarke Computer oder multifunktionelle Flach-Fernseher eingesetzt werden. Um das Internet, die Digitalkamera, das Mobiltelefon, den MP3-Player oder auch die Heimkinoanlage und das private Sicherheitssystem miteinander zu verknüpfen, nutzt man entweder die Telefonkabel oder das Fernseh-Kabelnetz. Per Fernbedienung kann man nun jedes elektronische Gerät zu Hause bedienen. Dies erleichtert die Abwicklung der alltäglichen Aufgaben ungemein. Wenn die "Digital Families" Realität werden, dann erleben die Menschen in ihrem eigenen Zuhause vollkommen neue Unterhaltungsangebote. Schon jetzt ist der Fernseher das Gerät, das die meisten chinesischen Familien anschaffen. 400 Millionen chinesische Familien verfügen über mindestens einen Fernseher. Daher ist das "Digital Families"-Konzept vor allem rund um den Fernseher aufgebaut. Allerdings ist die Technik auf den so genannten HDTV ausgerichtet. Ein HDTV-fähiger Fernseher verfügt über eine erhöhte vertikale, horizontale oder temporale Auflösung. Außerdem weist der Fernseher einen USB-Anschluss auf. Durch die Verbindung mit einer externen Festplatte kann der HDTV-fähige Fernseher auch Video- und Audioprogramme öffnen und abspielen. Ein HDTV-fähiger Fernseher kann zudem mit einem Computer verbunden werden, Multimediadateien können geöffnet werden und über das Breitbandnetz Programme im Internet abrufen.

Verglichen mit dem regulären Fernsehprogramm bietet das Internet viel buntere Unterhaltungsmöglichkeiten. Außerdem können Programme aus dem Internet individuell herunter geladen werden. Dazu Lü Pin, Vorstandsvorsitzender der Firma Tianbai, die Breitbandnetztechnologie anbietet:

"Rundfunk- und Fernsehprogramme sind begrenzt. Es gibt nur eine gewisse Anzahl von Kanälen. Im Internet werden unzählige Programme präsentiert, hier ist das Angebot grenzenlos und die Auswahl deutlich größer."

Haushalte, die sich entscheiden, ihr Leben vollkommen zu digitalisieren, können bei Internetspielen gegen Gegner antreten, die sich in vollkommen anderen Ecken der Welt befinden. Das geht sogar soweit, dass man virtuell Tischtennis gegen einen unsichtbaren Gegner spielen kann. Alles, was man braucht, ist ein Schläger, der mit einem Sensor ausgestattet ist, so dass der Rechner die ausgeführten Bewegungen erfassen und transportieren kann.

"Digital Families" bietet auch topmoderne Sicherheitssysteme an. Dabei wird das Eigenheim von Kameras und Sensoren überwacht, die Geräte sind ebenfalls an das kabellose Netz angeschlossen. Egal wo der Eigentümer ist, das Haus ist rund um die Uhr durch das Breitbandnetz überwacht. Wang Meili entwickelt bei der bekannten chinesischen Firma ZTE die globale Marktstrategie für Multimediaprodukte. Sie sagt:

"Dank dieser Technik kann man verfolgen, was die Kinder im Kindergarten tun, oder was die Alten zu Hause tun. Wer unterwegs ist, kann kontrollieren, ob im Haus alles Okay ist. Sowohl in China als auch im Ausland erfreut sich der Einsatz dieser Technologie bereits großer Beliebtheit."

Ende des vergangenen Jahrhunderts kam der Begriff "Digital Families" in China auf. Die Entwicklung der Technologie hinter "Digital Families" befindet sich in China noch im Anfangsstadium. Das chinesische Ministerium für Informationsindustrie hat vor zwei Jahren eine allgemeingültige Norm verabschiedet, die einen gemeinsamen Zugang verschiedener Informationssysteme regelt. Erstmals wurde damit in China eine Norm festgelegt, die vorsieht, wie Informationssysteme, Haushaltsgeräte und Kommunikationsanlagen ausgerichtet sein müssen, um eventuell vernetzt werden zu können.

Mittlerweile hat man aber auch erkannt, welche Probleme bewältigt werden müssen, um "Digital Families" zu verwirklichen. Es ist nach wie vor nicht klar, ob diese Schwierigkeiten wirklich leicht zu beheben sein werden. Produkte, die für "Digital Families" eingesetzt werden können, sind oft so kompliziert, dass die Kunden sie selbst nicht installieren können. Und auch die Anwendung erweist sich oft als schwierig. Außerdem ist man bislang nicht sicher, ob die Haushaltsgeräte, wenn sie so genutzt werden, stabil funktionieren. Versagt aber bei einer Vernetzung nur ein Produkt, dann kann unter Umständen das ganze System zusammenbrechen. Für den normalen Kunden ist es schwer, diese Herausforderungen zu meistern. Da die eingesetzten Haushaltsgeräte meist von verschiedenen Herstellern sind, ist es äußerst schwierig, die Geräte und das ganze System zu warten.

Der Leiter der Arbeitsgruppe für Standards für das Familiennetzwerk beim chinesischen Ministerium für Informationsindustrie, Dr. Wang Gang, sagt:

"Wir müssen die Dienstleistungen für digitale Familien verbessern. Wir wollen eine Plattform schaffen, auf der wir dann den verschiedenen Lieferanten in Form von beispielsweise Wartungsinformationen weitergeben werden. Das ist ein Ziel, das wir bei der Anwendung in der Praxis erreichen sollen."

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