Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Pianistin Li Ang
   2007-08-30 14:12:15    Seite drucken   cri


Die 22-jährige Pianistin Li Ang ist eines der fleißigsten musikalischen Talente Chinas. Sie strebt eine internationale Karriere an. Schon als 10-jährige begann Li Ang mit dem Musikstudium im Ausland. Als Musikerin, die sowohl eine chinesische als auch eine westliche Ausbildung genossen hat, will Li Ang eine Brücke zwischen China und dem Westen schlagen.

Li Ang wurde in eine Intellektuellenfamilie hinein geboren. Ihr Vater ist Ingenieur und ihre Mutter Ärztin. Beide interessieren sich sehr für Musik. Während ihre Eltern Lieder sangen, spielte Li Ang dazu auf dem Klavier. Diese schönen Kindheitserinnerungen sind für Li Ang unvergesslich:

"Ich kam mit meinem ersten Klavier in Berührung, als ich ein Jahr alt war. Ich hatte damals ein sehr kleines Klavier. Mein Vater und meine Mutter sangen gemeinsam Lieder und ich spielte auf dem Klavier. Es war ein sehr angenehmes Gefühl. Mit vier Jahren begann ich, Klavierunterricht zu nehmen. Mein Vater und meine Mutter sind beide Musikliebhaber und förderten mich sehr in meiner musikalischen Ausbildung."

Die kleine Li Ang übte am Anfang nur den Fingeransatz und einfache Etüden. Die Mutter wählte sorgfältig einfache und fröhliche Klavierstücke für sie aus, um ihren Lerneifer zu fördern. In ihrem sechsten Lebensjahr betrat Li Ang erstmals eine Bühne. Sie spielte anlässlich einer Preisverleihung in der Beijinger Konzerthalle auf dem Klavier. Dieser erste Bühnenauftritt hat Li Angs Eltern vollends von dem musikalischen Talent ihrer Tochter überzeugt. In ihrer Schulzeit verbrachte Li Ang beinahe ihre ganze Freizeit mit Klavierübungen. Jeden Tag hat sie drei Stunden lang Klavier gespielt. Dies hat eine solide Grundlage für ihren späteren Werdegang geschaffen.

Für chinesische Eltern ist der Klavierunterricht ihrer Kinder keine leichte Aufgabe. Sie müssen nicht nur finanziell in der Lage sein, sondern auch sehr viel Zeit dafür opfern. Manchmal müssen Eltern sogar ihr ganzes Leben umstellen. Nehmen wir den jungen chinesischen Pianisten Lang Lang als Beispiel. Als Lang Lang im Alter von neun Jahren an der zum Zentralen Konservatorium gehörenden Schule in Beijing aufgenommen wurde, verließ sein Vater die nordostchinesische Heimatstadt Shenyang und lebte jahrelang in Beijing, um seinen Sohn zu betreuen.

Bei Li Ang liegt der Fall ähnlich. Als Zehnjährige wurde Li Ang von ihren Eltern in die USA geschickt, um dort Musik zu studieren. Li Angs Mutter ging als Betreuerin mit in die USA und hat mehr als zehn Jahre ihren Beruf als Ärztin nicht ausgeübt.

In der Anfangsphase ihres Aufenthalts in den USA hatte Li Ang Sprach- und Eingewöhnungsprobleme. Darüber hinaus musste sie sich auf eine für sie ganz fremde Lehrmethode einstellen. Allerdings hat sie sich von diesen Problemen nicht einschüchtern lassen. Dazu Li Ang:

"Ich habe mich für die Musik entschieden, für einen Weg, der keinesfalls leicht, aber sehr wertvoll ist. Denn mein ganzes Interesse ist auf das Klavier gerichtet. Ich kann mir ein Leben ohne Klavier gar nicht vorstellen. Ich habe es tatsächlich nicht leicht gehabt, aber ich will mein Ziel unbedingt erreichen. Ich spiele jeden Tag Klavier. Das Klavierspiel ist zu einem Teil meines Lebens geworden."

Als Li Ang im Alter von 13 im Lincoln Center für Darstellende Künste in New York mit einem Sinfonieorchester gemeinsam auftrat, weckte sie die Aufmerksamkeit der Medien in den USA. Seit 2003 hat auch der kanadische Rundfunksender CBC begonnen, Li Angs Solokonzerte live zu übertragen.

Li Ang hat von ihren vielen Kontakten mit Klaviermeistern aus aller Welt sehr profitieren können. Seit Beginn ihres Studiums am Curtis Institut für Music hat Li Ang mehrere der weltweit besten Pianisten kennen gelernt. Unter anderem hat sie als Assistentin des Klavier- und Dirigentenmeisters Leon Fleischer gearbeitet. Sie hat bei Y. Kaplinsky, dem Dekan der Fakultät für Klavier an der berühmten Juilliard-Musikschule in New York studiert und dort den Magistertitel erworben.

Anders als in China werden Musikschüler in den USA zu einem selbständigen Studium ermutigt und ihr Lerninteresse wird gefördert. Die Schüler werden ermutigt, möglichst viel auf die Bühne zu gehen. Li Ang hat dabei Vor- und Nachteile entdecken können:

"Seit ich ungefähr 15 war, habe ich Aufführungs-Erfahrungen gesammelt. Ich habe bei Aufführungen in der Schule und auch bei kommerziellen Aufführungen gespielt. Viele schlugen mir vor, professioneller Musiker zu werden. Ich habe mich für das Klavierspiel entschieden und seither viel mit dem Klavierspielen zu tun gehabt. Heute widme ich mich voll und ganz dem Klavierspielen."

Derzeit gehen immer mehr Chinesen als Klavierspieler in die USA oder nach Europa. Viele von ihnen haben internationalen Ruhm erlangt. Mit ihnen wurde eine Brücke für den musikalischen Austausch zwischen China und dem Westen geschlagen. Li Ang hat sich ebenfalls darum bemüht, die klassische chinesische Musik im Westen bekannt zu machen. In diesem Jahr hat sie bei einem Solo-Konzert in den USA die beiden populären chinesischen Volkslieder 'Das Liebeslied vom Kangding' und 'Liu Yang He' dem amerikanischen Publikum vorgestellt. Die beiden Volkslieder werden in China auf traditionellen Instrumenten gespielt. Die Klavier-Version war ein kühner Versuch Li Angs. Dazu sagt die Pianistin:

"Mir gefallen die beiden Volkslieder sehr. Ich habe sie zum ersten Mal gehört, als ich noch ziemlich klein war. Es klingt natürlich anders, wenn chinesische Volkslieder am Klavier interpretiert werden. Die Kompositionen passen aber sehr gut zum Klavier. Ich werde in Zukunft noch mehr chinesische Musik spielen, um chinesische Musik im Ausland bekannt zu machen. Chinesische Musik wird bestimmt Zuspruch beim ausländischen Publikum finden."

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)