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Hilflos wie ein Fisch in der Rinne
   2007-08-23 21:41:09    Seite drucken   cri

Die Metapher vom aussichtslosen Fisch stammt aus einer Geschichte, die von Zhuang Zhou, dem auch als Zhuangzi bekannten Philosophen der chinesischen Antike, erfunden wurde.

Zhuangzi wurde in einer armen Familie geboren. Eines Tages, als seine Familie hungerte, machte sich Zhuangzi auf den Weg, um vom Fürsten Reis zu erbitten. Der Fürst entgegnete ironisch, "Selbstverständlich! Ich will nur eben nach draußen gehen und Steuern von den Bauern auf meinem Land eintreiben. Sobald ich die Steuern habe, will ich dir 150 Kilogramm Reis ausleihen. Was hältst Du davon?"

Als er dies gehört hatte, war Zhuangzi außer sich und erzählte folgendes: "Als ich gestern unterwegs war, hörte ich ein Schreien. Ich ging dem Schreien nach und fand einen um sein Leben ringenden Karpfen in der Fahrrinne der Straße. Ich fragte den Karpfen, 'Wer bist du und was machst du hier?' Der Fisch antwortete, 'Ich komme aus dem Ost-Meer. Wenn Sie mir doch nur ein oder zwei Liter Wasser geben könnten, um mich zu retten!' Da erwiderte ich im Spaß, 'Natürlich! Kein Problem! Ich gehe nur eben mal zu den Königen der Reiche Wu und Yue und werde sie bitten, für Dich das Wasser des westlichen Flusses hierher umzuleiten. Dann kannst du gerettet werden. Wäre das für Dich in Ordnung?' Der Fisch wurde ärgerlich und sagte, 'Was ich zum überleben brauche sind nur ein paar Liter Wasser. Aber Sie unterstellen mir gleich solche Habgier. Wäre ich tatsächlich so habgierig, würden Sie mich bereits auf dem Markt bei den getrockneten Fischen finden.'"

Nachdem der Fürst diese Geschichte gehört hatte, wollte er Zhuangzi jedoch noch immer keinen Reis ausleihen, um seine hungernde Familie zu retten. Er versprach ihm aber, seiner Familie zu einem späteren Zeitpunkt Reis auszuleihen. Dies half der hungrigen Familie Zhuang freilich wenig. Mit dieser Metapher wollte Zhuangzi den doppelzügigen Fürsten verspotten.

Wenn sich heutzutage Menschen in einer hoffnungslosen Situation befinden und dringende Hilfe brauchen, beschreibt man dies mit der Redewendung "Hilflos wie ein Fisch in der Rinne".

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