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Die taoistische Zeremonie Dajiao
   2007-08-23 21:35:30    Seite drucken   cri

 

 

Traditionell spielt die Religion in der Gegend Yulin in der Provinz Shaanxi eine sehr wichtige Rolle. Sowohl der Taoismus, als auch der Buddhismus, aber auch der Katholizismus beeinflussen die Menschen in diesem Gebiet. Im dritten, vierten und neunten Monat des chinesischen Mondkalenders finden in Yulin groß angelegte religiöse Zeremonien statt. Die Opferzeremonie "Dajiao" ist eine davon.

Die taoistische Zeremonie Dajiao ist eine Gebetszeremonie mit Aufführungscharakter, die in chinesischen Dörfern in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi durchgeführt wird. Die Bauern versammeln sich in den winterlichen Tagen, um ihre Dankbarkeit den Gottheiten gegenüber auszudrücken und für eine gute Ernte im kommenden Jahr zu beten.

 

Antiken Aufzeichnungen zufolge umfasste Dajiao ursprünglich eine Reihe von Festessen unter dem Vorsitz von taoistischen Mönchen, die dazu fähig waren, mit Gottheiten und Geistern zu kommunizieren. Die Zeremonie Dajiao entwickelte sich zu einer auf dem Land weit verbreiteten Aktivität, als der Taoismus während der Han-Dynastie (206-220 vor unserer Zeitrechnung) eine größere Verbreitung fand.

Dajiao gilt als eine der wichtigsten Gebetszeremonien in Yulin, einer armen Region im Norden der Provinz Shaanxi. Die Zeremonie findet jedes Jahr vom elften bis zum 21. Tag des elften Monats nach dem chinesischen Mondkalender statt. Durchgeführt wird die Zeremonie jedes Jahr in einem anderen der 48 Dörfer der Region.

 

Am Anfang wurde die Ahnentafel, die während der Gebetszeremonie Dajiao verehrt wird, jedes Jahr wieder aus dem taoistischen Tempel Baiyunshan geholt und im Anschluss an die Zeremonie dorthin zurückgebracht. Dazu mussten die Bewohner des gastgebenden Dorfes einen Weg von mehr als hundert Kilometern zurücklegen. Der Weg hin und zurück dauerte normalerweise drei bis fünf Tage und kostete zudem viel Geld. Deshalb wurde entschieden, dass das gastgebende Dorf die Ahnentafel in einem speziellen Raum aufbewahren und sie im nächsten Jahr an das neue gastgebende Dorf weitergeben darf.

Am ersten Tag der Zeremonie bauen die Dorfbewohner einen Opferaltar für die zu verehrenden Gottheiten und Geister auf. Bereits morgens um fünf Uhr früh beginnt die Zeremonie. Hunderte Dorfbewohner bilden eine lange Reihe. Räucherstäbchen in der Hand haltend laufen sie hinter den anführenden taoistischen Mönchen, Trommelschlägern und Trompetenspielern um die 48 Dörfer herum. Dieser symbolische Kreis soll die 48 Dörfer in die Sphäre der Gnade Gottes einbeziehen.

 

Wenn es dunkel wird, zünden die Dorfbewohner Kerzen und Öllampen an, um den Gottheiten und Geistern den Weg zum Opferaltar zu weisen. Die Einheimischen glauben, ein dreimaliges Umrunden der Kerzen und Öllampen bewirke ein glückliches Leben.

Der dritte Tag ist der lebhafteste Tag. An diesem Tag kommen die Bewohner aus allen 48 Dörfern in das gastgebende Dorf, um den Gottheiten und den Vorfahren Opfergaben und Obst darzubringen.

 

Am vierten Tag wird ein Schwein geschlachtet, um das Ende der Fastenzeit zu feiern. Nachdem alle Dorfbewohner drei Tage lang nur vegetarisches Essen gegessen haben, dürfen sie an diesem Tag wieder Fleisch essen. Zum Abschluss wird die Ahnentafel, die in einem speziellen Raum im Dorf aufbewahrt werden muss, an das im kommenden Jahr gastgebende Dorf weitergegeben.

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