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Aufsatzwettbewerb für chinesische Schüler aus aller Welt
   2007-08-23 21:22:50    Seite drucken   cri

Anfang August wurden in Beijing die Gewinner des achten Aufsatzwettbewerbs für chinesische Schüler aus aller Welt geehrt. Dieser Wettbewerb wird für Kinder chinesischer Abstammung in der ganzen Welt veranstaltet. Mit diesem Wettbewerb will man die chinesische Sprache weltweit fördern. 

Der Aufsatzwettbewerb für chinesische Schüler aus aller Welt hat in diesem Jahr bereits zum achten Mal stattgefunden. Zu den Organisatoren des Wettbewerbs gehören die Allchinesische Föderation zurückgekehrter Auslandschinesen, die Allchinesische Föderation der Landsleute aus Taiwan, Radio China International sowie die Herausgeber der Auslandsausgabe der chinesischen Tageszeitung Renmin Ribao und der Schülerzeitschrift Fröhlicher Aufsatz.

Millionen Schüler aus mehr als 30 Ländern und Gebieten, vom chinesischen Festland sowie aus Hongkong und Macao haben am Wettbewerb teilgenommen. Insgesamt 3.310 Aufsätze wurden mit Preisen ausgezeichnet. Darunter zehn Sonderpreise, 300 erste Preise, 600 zweite Preise und 2.400 dritte Preise. Der Aufsatzwettbewerb findet jedes Jahr statt. In diesem Jahr sollten die Aufsätze das fröhliche Leben und Lernen beschreiben oder sich mit den bevorstehenden Olympischen Spielen 2008 in Beijing befassen. Außerdem konnten die Schüler auch Themen aus ihren Lehrbüchern für den Aufsatz wählen.

Als Preis für den international ausgeschriebenen Wettbewerb winkte unter anderem die Teilnahme an einem Sommerlager in Beijing. Unter den Gewinnern für das Sommerlager sind in diesem Jahr zwei Schüler aus dem deutschsprachigen Raum: die 15-jährige Li Ziyan aus Deutschland und der 16-jährige Michael Chen aus Österreich.

Li Ziyan aus Berlin stellt sich vor:

"Mein Name ist Li Ziyan. Aber mir gefällt Lu Lu besser als Li Ziyan. Ich habe deshalb Lu Lu zu meinem Rufnamen erklärt. Meine Lehrer, meine Mitschüler und meine ganzen Freunde nennen mich jetzt Lu Lu."

Jeder, der diese Worte hört, würde wohl kaum daran zweifeln, dass Lu Lu eine waschechte Deutsche ist. Doch ihr Aussehen verrät die asiatische Abstammung. Lu Lus Eltern sind beide Chinesen. Ihre Mutter ist Schriftstellerin und ihr Vater Chemiephysiker. Lu Lu ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Sie spricht jedoch fließend Chinesisch, weil in ihrer Familie immer Chinesisch gesprochen wird. Als sie klein war, hat ihre Mutter chinesische Bücher für sie gekauft. Schon mit drei Jahren hat sie angefangen, Chinesisch zu lesen und zu schreiben. Später hat ihre Mutter eine chinesische Schule aufgebaut. Jeden Sonntag geht Lu Lu in die chinesische Schule.

Lu Lus Eltern schicken ihre Tochter jedes Jahr einmal nach China, damit sie Land und Leute sowie die chinesische Kultur besser kennen lernt. Als Nachkomme in Deutschland eingebürgerter Chinesen ist Lu Lu stolz, Chinesin zu sein.

"Ich habe zwar einen deutschen Pass, vom Aussehen her bin ich aber Chinesin. Deshalb kann ich nicht sagen, dass ich Deutsche bin. Aber ich beherrsche die deutsche Sprache. Deutschland ist ein Teil meines Lebens. Für mich war es ein Muss, Chinesisch zu lernen und Chinesisch zu können, weil ich im Herzen auch Chinesin bin. Ich bin stolz, Chinesin zu sein, denn die Industrie in China ist stark. Von der Großen Mauer hat jeder schon einmal gehört. Auch die Begriffe Gugong oder Tian'anmen sind weltbekannt. In Deutschland musst du schon viel lesen, um zu wissen, dass es eine Siegessäule gibt oder ein Brandenburger Tor oder so was."

Lu Lu hat vier Mal an diesem Wettbewerb teilgenommen und drei Mal den ersten Platz, ein Mal den dritten Platz ergattert. Während ihres Aufenthaltes im Sommerlager in Beijing hat sie viel gesehen und viele nette Leute kennen gelernt. Sie hält den Aufsatzwettbewerb für im Ausland lebende Schüler chinesischer Abstammung für sehr sinnvoll.

"Weil man wissen sollte, wo man herkommt, wo man lebt, wie man lebt, warum man so lebt und wie die eigenen Vorfahren früher gelebt haben. Und jeder sollte die Veränderungen von früher bis heute kennen."

Michael Chen ist 16 Jahre alt und kommt aus Österreich. Er ist in Wien geboren und hat vier Jahre eine Grundschule in Österreich besucht. Anschließend hat er vier Jahre in Beijing gelebt und ist hier zur Schule gegangen. Vor zwei Jahren ist er nach Wien zurückgekehrt und besucht jetzt die sechste Klasse in einem Wiener Gymnasium. Michael Chen ist begeistert von seiner China-Reise:

"Diesmal habe ich mit einer Reisegruppe eine wunderschöne Reise gemacht. Wir haben Changcheng, die Große Mauer besucht. Wir sind über Tian'anmen, den Platz des Himmlischen Friedens gebummelt und haben Gugong, den Kaiserpalast besichtigt. Wir haben auch Shaolin-Kongfu gesehen. Das war sehr gut, ja wunderbar! Mir hat diese Reise sehr gefallen."

Michael Chens Eltern sind chinesische Kaufleute, die vor 20 Jahren nach Österreich gingen. Michael Chen spricht besser Chinesisch als Deutsch, weil zu Hause meist Chinesisch gesprochen wird. Außerdem hat er in Wien eine chinesische Schule besucht. Während seines vierjährigen Aufenthalts in China hat er sehr gut Chinesisch gelernt. Und er schreibt sehr schöne Aufsätze in Chinesisch. Als Ergebnis seiner China-Reise hat er einen Aufsatz über Beijings Gassen und Wohnhöfe geschrieben. Er hat vier Jahre lang in einem Wohnhof in Beijing gewohnt und hegt daher ein tiefes Gefühl für Beijings Gassen und Wohnhöfen. Diese architektonischen Attraktionen Beijings sollten besser geschützt werden, schreibt Michael Chen in seinem Aufsatz.

Michael Chen will nicht wie seine Eltern Kaufmann werden. Er will in seine Heimat China zurückkehren und hier die Chancen für seine persönliche Entwicklung nutzen:

"Ich will nach meinem Studium in Österreich oder in Deutschland in Peking arbeiten. In Peking gibt es viele Möglichkeiten. Ich möchte gern etwas für meine Heimat, für China, tun. Das finde ich wichtig."

Lu Huihong ist Mitarbeiterin des Organisationskomitees und hat bisher acht Mal das Sommerlager betreut. China wird von Tag zu Tag einflussreicher in der Welt und das Chinesisch-Niveau im Ausland lebender Schülerinnen und Schüler wird immer höher. Sie sagt:

"Die Schülerinnen und Schüler haben ein tieferes Verständnis für die chinesische Sprache entwickelt, finde ich. In vielen Ländern werden nun chinesische Sprachkurse angeboten. Früher war das nicht der Fall. Weltweit ist geradezu ein Chinesisch-Fieber ausgebrochen."

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