Insgesamt sollen zwischen August und Oktober 336 Flüge nach und von Beijing gestrichen werden, um zu "verhindern, dass die Industrie sich zu schnell entwickelt", teilte das Amt für Zivilluftfahrt mit.

Die ersten 48 Flüge wurden bereits eingestellt, darunter 10 Verbindungen von Air China, 10 von China Eastern und 10 von China Southern.

Die meisten der gestrichenen Flüge verkehrten während der Hauptverkehrszeit des Tages zwischen 7.30 Uhr und 9 Uhr sowie 14 Uhr und 16 Uhr.

Das Amt plant, den täglichen Flugverkehr am Beijinger Flughafen bis Ende Oktober von 1100 Flügen auf 1050 Flüge zu verringern.

Die Behörde will die Flüge bis zum nächsten März weiter reduzieren. Dann soll der Flugverkehr am Flughafen der chinesischen Hauptstadt auf rund 1000 Flüge täglich zurückgehen.

Die Maßnahmen würden keine ausländischen Fluggesellschaften beeinflussen, erklärte ein Vertreter des Amtes.

Weitere Maßnahmen sind eine Sperre für die Beantragung neuer Fluggesellschaften vor 2010, die Verhinderung von Überstunden für Piloten und eine Anweisung an die Fluggesellschaften, ihre Flotten nicht zu schnell auszubauen, wenn sie nicht über ausreichend Piloten verfügen.

Allerdings werde das Amt die Einrichtung neuer Frachtfluglinien unterstützen, die hauptsächlich ausländische Piloten anwerben und zusichern, nachts zu verkehren. Auch die Gründung neuer Passagierfluglinien, die in China hergestellte Flugzeuge einsetzen und Ziele in Chinas westlichen und nordöstlichen Regionen bedienen, werde unterstützt.

Die Maßnahmen folgen auf ein im Jahresvergleich fast zwanzigprozentiges Wachstum des Luftverkehrs in China in der ersten Jahreshälfte.

"Dies ist die schnellste Wachstumsrate im letzten Jahrzehnt, vom Jahr 2004 mal abgesehen, in dem es aufgrund des geringen Luftverkehrs im Jahr 2003, als China von SARS getroffen wurde, ein Rekordwachstum gab", erklärte Li Xiaojin, Professor an der Tianjiner Universität für Zivilluftfahrt, gegenüber der China Daily.

Im vergangenen Jahrzehnt ist der Passagierverkehr der chinesischen Fluggesellschaften um jährlich durchschnittlich 16 Prozent gewachsen.

Allerdings hat die schnelle Entwicklung des Luftverkehrssektors auch eine Reihe von Problemen mit sich gebracht, darunter "eine Knappheit an Fachleuten, überlastete Flughäfen und begrenzter Luftraum", teilte das Amt für Zivilluftfahrt mit.

Diese Probleme zeigen die Notwendigkeit für China, das Management und die Sicherheit im Luftverkehr zu verbessern, meint Li Xiaojin. Zur Sicherstellung der Flugsicherheit müsse das Amt seine Managementfähigkeiten in Bereichen wie Luftverkehrskontrolle, Flughäfen, Versorgung mit Flugbenzin, Bodenversorgung und Flugzeuginstandhaltung verbessern, erklärte Li weiter. "Aber dieser Prozess braucht Zeit. Daher ist die gegenwärtige Maßnahme zur Reduzierung der Flugverbindungen und Abkühlung des Wachstumstempos eine gute und zeitgerechte Lösung."

Der Beijinger Flughafen ist der aktivste Flughafen des Landes und lag mit 48,7 Millionen Passagierbewegungen im vergangenen Jahr weltweit auf Platz neun.

Der Flughafen sieht sich unter zunehmenden Druck, da die zwei Terminals und die beiden Start- und Landebahnen nur für die Abfertigung von 35 Millionen Passagieren pro Jahr ausgelegt sind.

Um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden und sicherzustellen, dass die Olympischen Spiele 2008 ein Erfolg werden, hat der Flughafen 2,2 Milliarden US-Dollar für den Bau eines dritten Terminals und einer zusätzlichen Start- und Landebahn aufgewendet. Der neue Terminal und die Start- und Landebahn sollen im nächsten Jahr eröffnet werden. Damit soll die Kapazität des Flughafens auf 60 Millionen Passagiere pro Jahr erhöht werden.