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Die grüne Heimat vor der Wüste schützen
   2007-08-17 15:42:09    Seite drucken   cri

In der Inneren Mongolei erstreckten sich früher endlose grüne Ebenen. Heute sind auch hier schon die ersten Zeichen für eine Ausbreitung der Wüste zu erkennen. Dies hat verschiedene Ursachen, zum einen die globale Erwärmung, zum anderen das rasante Bevölkerungswachstum sowie die unvernünftige Nutzung der Graslandschaft. Die Einheimischen haben nun einige Maßnahmen ergriffen, um ihre grüne Heimat zu retten.

Das Dorf Aolike lag früher inmitten einer üppig grünen Graslandschaft. In den 1990er Jahren begann die Wüste, sich auch in diese Region auszubreiten. Nur wenige Jahre später breitet sich hier vor dem Auge des Betrachters eine traurig öde Landschaft aus. Die Existenzgrundlage der Hirten ist durch die Vernichtung der Umwelt extrem gefährdet. Dazu der Hirte Namuhai, ein Angehöriger der mongolischen Nationalität:

"70 Prozent der ehemals so grünen Grassteppe sind heute bereits Wüste. Das Gebiet ist für die Viehzucht nicht mehr geeignet. Wenn man trotz allem hier Vieh züchtet, auf dem Sandboden quasi, dann kann man pro Jahr nicht mal 1.000 Yuan verdienen. Der Lebensstandard der Hirten ist gesunken. Wenn dies so bleibt, dann können wir uns nicht mehr satt essen."

Im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei ist aber nicht nur das Dorf Aolike von der Ausbreitung der Wüste betroffen. Um die Lebensbedingungen der Hirten in dieser Region zu verbessern und um die Vegetation wiederherzustellen, siedelt die lokale Verwaltung seit 2002 Hirten aus diesen Regionen in andere Gegenden um.

Namuhai und andere Bewohner des Dorfs Aolike sind aus diesem Grund in die Gemeinde Sanggendalai umgezogen. Durch die Unterstützung der lokalen Verwaltung bekamen die Hirten Kredite, um Milchkühe zu kaufen. Sie alle wohnen nun in Ziegelhäusern und haben sich auf Stallviehzucht spezialisiert. Namuhai wohnt mit seiner Frau, seiner Tochter, seinem Sohn und seiner Schwiegertochter zusammen. Gemeinsam verdient die Familie jährlich 40.000 Yuan RMB. Namuhai freut sich, dass er nun nicht mehr täglich mit dem Sand zu kämpfen hat. Sein Enkelsohn kann hier weiter zur Schule gehen. Außerdem sind Arztbesuche für die Familie nun viel günstiger.

In dem Gebiet, in dem Namuhai früher gewohnt hat und das heute vom Sand erobert ist, darf man heute kein Vieh mehr weiden lassen. Die Bevölkerung der Region wurde komplett umgesiedelt. Nun wird dort aufgeforstet. Li Shuping arbeitet im lokalen Umwelt-Büro. Sie sagt:

"Zunächst haben wir die Viehzucht und das Viehhüten in der Region verboten. Dann haben wir je nach der Bodenbeschaffenheit verschiedene weitere Maßnahmen ergriffenen. Wir forsten beispielsweise mit Sanddorn auf."

Die Schutzmaßnahmen sollen sowohl in der ehemaligen Graslandregion als auch für ehemaliges Ackerland angewendet werden. In noch unzerstörten Graslandregionen müssen die Viehzüchter im Frühjahr, wenn das Gras wächst, eine Weidepause einlegen. In den Aufforstungsgebieten darf nur noch Stallviehzucht betrieben werden.

In den ersten Jahren nach seiner Umsiedlung half der Hirte Namuhai dabei, seine alte Heimat wiederaufzuforsten. Er pflanzte Bäume und Gräser. Innerhalb weniger Jahre konnte die üppige Grassteppe wieder hergestellt werden.

Aber nicht nur die Heimat von Namuhai profitiert von den Schutzmaßnahmen. Zwischen 2001 und 2005 sind im gesamten Autonomen Gebiet fast 17 Millionen Hektar verwüstetes Gebiet wieder begrünt oder aufgeforstet worden. 19 Umweltschutz-Modell- und 125 Naturschutzgebiete sind entstanden.

Inzwischen sucht man in der Inneren Mongolei auch nach neuen Methoden, um Umweltschutz und wirtschaftliche Effizienz zu verbinden. Die Aufforstung mit Sanddorn ist ein erfolgreiches Beispiel.

Sanddorn ist eine besondere Baumart, die die Bodenerosion und die Austrocknung des Bodens verhindert. Die Umweltbedingungen werden durch die Pflanzung von Sanddorn verbessert. Die Tianjiao Lebenmittel-Firma verarbeitet den Sanddorn. Sie stellt aus diesem Baum und seinen Früchten Lebensmittel, Gewürze und Getränke her. Dazu Geschäftsführer Li Yunfei:

"Sanddorn enthält mehr als 300 Inhaltsstoffe, die gut für die Gesundheit der Menschen sind. Wir stellen aus Sanddorn gesunde Lebensmittel her. Bei den Kunden sind sie sehr beliebt."

Li Yunfei sagt, die Entdeckung des Sanddorns als Wirtschaftspflanze sei für etliche Bauern und Hirten eine gute Einnahmequelle. Der wirtschaftliche Anreiz sorge gleichzeitig dafür, dass die Bauern und Hirten sich sehr um die Sanddorn-Kulturen und deren Fortbestehen bemühten. Das trage erheblich zum Umweltschutz bei.

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