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Köln als Brückenkopf für Europa-Aktivitäten chinesischer Unternehmen
   2007-08-15 17:40:17    Seite drucken   cri

Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten ständig erweitert. Dabei spielt die Städtepartnerschaft eine herausragende Rolle. Die Partnerschaft zwischen Beijing und Köln ist ein aktuelles Beispiel dafür. Vor kurzem hat eine Delegation aus der Domstadt Beijing besucht. Die Delegation machte in der chinesischen Hauptstadt kräftig Werbung für Köln.

Michael Josipovic ist stellvertretender Direktor des Amts für Wirtschaftsförderung der Stadt Köln. Sein Amtstitel besagt bereits seine Aufgaben während der China-Reise der Delegation aus der Domstadt, nämlich in der Partnerstadt Beijing für den Investitionsstandort Köln zu werben. Seiner Auffassung nach bestehen derzeit gute Aussichten für eine verstärkte Aufnahme chinesischer Investitionen:

"Köln und China - das passt schon seit langem zusammen. Das Thema China bildet bei uns einen Schwerpunkt der Auslandsaktivitäten in der Wirtschaftsförderung. Und wir haben vor etwa anderthalb Jahren noch einmal unsere Initiativen verstärkt, indem wir gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Köln sowie mit anderen Partnern wie der KölnMesse eine spezielle China-Offensive ins Leben gerufen haben. Ziel dieser Aktivitäten ist es, den Standort Köln gewissermaßen als Brückenkopf für die Europa-Aktivitäten und die Deutschland-Aktivitäten von chinesischen Unternehmen weiter auszubauen. Wir haben schon sehr lange Zeit Beziehungen zur Volksrepublik China, insbesondere eine Städtepartnerschaft mit der Landeshauptstadt Beijing seit genau zwanzig Jahren. Dies ist gleichzeitig ein Anlass für zahlreiche kulturelle und wirtschaftsbezogenen Veranstaltungen. Sie sehen bereits, wir sind regelmäßig in China unterwegs, um für Köln zu werben."

Die Werbekampagne der Stadt Köln ist sehr zeitgemäß und entspricht der erklärten Politik der chinesischen Regierung. Anfang dieses Jahrhunderts legte die chinesische Regierung entsprechend den wirtschaftlichen Erfordernissen des Landes die Strategie der Aufstockung des chinesischen Investments im Ausland und der Ermutigung chinesischer Unternehmen zum Sprung ins Ausland fest. Diese Strategie ist für die Gewährleistung der anhaltenden, gesunden und stabilen Entwicklung der chinesischen Wirtschaft von vitaler Bedeutung. Genauso wie andere wirtschaftlich starke Regionen ist die chinesische Hauptstadt derzeit dabei, diese Strategie in die Tat umzusetzen. Dies bestätigt Guo Song, der stellvertretende Direktor des Amts für Investitionsförderung der Stadt Beijing:

"Die Stadt unterstützt lokale Beijinger Unternehmen zu Investitionen im Ausland. Bis Ende 2006 gab es bereits 577 Unternehmen in Beijing, die diesen Schritt vollzogen haben. Deutschland ist bereits zu einem wichtigen Ziel für chinesische Unternehmen geworden. Aufgrund der guten freundschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Beijing und Köln ist Beijing gerne bereit, als ein strategischer Stützpunkt für Kölner Unternehmen in China zu werden. Und die Stadt ist natürlich auch bereit, den Beijinger Unternehmen Köln als eine wichtige Plattform in Deutschland und Europa zu empfehlen."

In Deutschland und insbesondere in Nordrhein-Westfalen sind chinesische Unternehmen sehr aktiv. Sie sind überwiegend im Dienstleistungsgewerbe tätig. Die Branchen Handel, Marketing und ICT, also der Informations- und Kommunikationstechnologie, sind am stärksten vertreten. Damit agieren die chinesischen Unternehmen nicht anders als die meisten anderen ausländischen Firmen: sie sehen in der Regel Nordrhein-Westfalen mehr als Marktplatz und weniger als Werkbank. Für 60 Prozent der chinesischen Unternehmen sind Verkauf und Service sowie das Exportgeschäft die Hauptaufgaben. Inzwischen haben sich fast 80 Prozent der chinesischen Unternehmen in Deutschland in NRW angesiedelt. 48 Prozent der Unternehmen sind Gründungen durch chinesische Staatsbürger, 44 Prozent sind Tochterunternehmen. Und der Gründungsboom hält an. Bei der Werbekampagne in Beijing nannte Michael Josipovic ein gutes Beispiel: allein innerhalb von 18 Monaten hat sich die Zahl der in Köln ansässigen chinesischen Unternehmen verdoppelt:

"Unsere China-Offensive hat sich bezahlt gemacht, das heißt, sie war sehr erfolgreich. Wir konnten die Zahl der in Köln ansässigen chinesischen Unternehmen binnen anderthalb Jahren verdoppeln. Das bedeutet, heute haben wir mehr als 120 Unternehmen aus der Volksrepublik innerhalb unserer Stadttore. Darunter befinden sich Niederlassungen großer chinesischer Unternehmen wie der GeneTech, der General Technologies, oder auch die deutsche Zentrale der Gesellschaft für den Austausch von Fachkräften. Die Domstadt ist damit nach Hamburg einer der beliebtesten Standorte in Deutschland für chinesische Unternehmen."

Um die gute Chance optimal wahrzunehmen, setzt die Verwaltung der Domstadt alles daran, potentiellen chinesischen Investoren die Vorteile des Standortes Köln nahezubringen und das Umfeld für bereits dort ansässige Unternehmen zu verbessern:

"Und diese Unternehmen profitieren dabei von einem ganz besonderen Netzwerk in China. So ist unsere Industrie- und Handelskammer in Köln Schwerpunktkammer in Nordrhein-Westfalen für das China-Geschäft. Das bedeutet, alle Kontakte mit China laufen über unsere Industrie- und Handelskammer. So berät die IHK auf der einen Seite die deutschen Unternehmen, die auf den chinesischen Markt wollen. Auf der anderen Seite ist die IHK aber auch Ansprechpartner für eine Vielzahl von chinesischen Wirtschaftsdelegationen und Unternehmen, die nach Deutschland kommen wollen. In enger Zusammenarbeit mit der deutsch-chinesischen Wirtschaftsvereinigung verfügt die IHK Köln dabei über drei chinesischsprechende Mitarbeiter. Zu dem Netzwerk zählt auch die deutsche Asien-Pazifik-Gesellschaft, die einmal im Jahr den sogenannten China-Tag ausrichtet. Die Universität Köln ist ebenfalls Schwerpunktuniversität für China in Nordrhein-Westfalen und hat einen eigenen Studiengang zum Thema China."

Neben der guten Verkehrsinfrastruktur und der Nähe zu den Absatzmärkten ist ein weiterer Faktor des Investitionsklimas in Köln besonders hervorzuheben, nämlich der administrative Service. Für die Investoren besonders reizvoll sind Josipovic zufolge vor allem das vereinfachte und umsichtige Verfahren der Dienstleistungen:

"Köln hat eine Menge zu bieten. Wir wissen aber auch, dass Infrastruktur und Marktvolumen allein nicht ausreichen, um heute im Wettbewerb der verschiedensten Standorte auch bestehen zu können. Deshalb wollen wir chinesischen Unternehmen einen ganz besonderen Service bieten. Im Vorfeld unserer China-Initiative haben wir uns überlegt, was unsere chinesischen Freunde benötigen. Und in fast allen Gesprächen wurden von ihnen immer die Themen Genehmigungsverfahren und Bürokratie angesprochen. Deshalb haben wir uns auf dieses Thema konzentriert und im Zusammenspiel mit den beteiligten Institutionen, das ist zum einen die Ausländerbehörde, zum anderen die Industrie- und Handelskammer, aber auch mit Agenturen ein besonderes Verfahren entwickelt. Was wir Ihnen aber garantieren können, ist ein wirklich unterstützender Service von uns bei der Wirtschaftsförderung. Unser Team übernimmt gewissermaßen die Funktion einer One-Stop-Agency. Wir bieten Ihnen natürlich kostenfrei eine individuelle Betreuung nach Ihren speziellen Bedürfnissen. Das fängt an bei umfassenden Standortinformationen, Hilfe bei der Unternehmensgründung oder bei der Unterstützung bei Aufenthalts- und Arbeitserlaubnissen. In Kooperation mit der IHK und der Deutsch-Chinesischen Wirtschaftsvereinigung vermitteln wir Kooperationspartner. Wir bieten Unterstützung beim Eintritt in den europäischen beziehungsweise in den deutschen Markt."

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