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Die Zhaozhou-Brücke
   2007-08-09 18:02:09    Seite drucken   cri

Die Zhaozhou-Brücke, auch Anji-Brücke genannt, ist die älteste und zugleich am besten erhaltene Steinbogenbrücke der Welt. Sie hat in mehr als 1.400 Jahren zehn Überschwemmungen, acht Kriege und mehrere Erdbeben überstanden.

Errichtet vor mehr als 1.400 Jahren, ist die Zhaozhou-Brücke ein Mythos in der chinesischen Baugeschichte.

Um die Brücke rankt sich auch folgende Legende: Der legendäre Tischler Lu Ban soll innerhalb einer einzigen Nacht die Brücke fertiggestellt haben. Die lokalen Bewohner waren davon so begeistert, dass sie das Ereignis nach Herzenslust feierten. Die Feierlichkeiten erregten die Aufmerksamkeit von zwei Unsterblichen im Himmel, Zhang Guolao und Chai Wangye. Sie kamen vom Himmel herunter und waren von der Brücke ebenfalls sehr beeindruckt. Doch wollten sie eine Prüfung machen, um zu testen, ob die Brücke wirklich so fest konstruiert war, wie sie den Eindruck erweckte.

Sie überquerten die Brücke, einer einen Esel reitend, der andere einen Schubkarren schiebend. Und sie wandten ihre magischen Kräfte an. Zhang Guolao legte die Sonne, den Mond und die Sterne in die Körbe auf dem Rücken des Esels hinein. Und Chai Wangye lud die berühmten fünf Gebirge auf seinen Schubkarren auf. Als sich beide dem Scheitelpunkt der Brücke nährten, begann die Brücke zu wackeln. Lu Ban sprang daraufhin in den Fluss, um die Brücke abzustützen. Überlieferungen zufolge sind seitdem bis heute noch tiefe Radspuren auf der Brücke zu sehen.

In Wirklichkeit aber war Lu Ban nicht der Erbauer der Zhaozhou-Brücke. Der Brückenbauer war Li Chun aus der Sui-Dynastie (581-618). Die 51 Meter lange und 9,6 Meter breite Brücke wurde zwischen 595 und 605 nach unserer Zeitrechnung gebaut. Der Hauptbogen der Brücke hat eine Spannbreite von 37,4 Metern, die Brücke mit der breitesten Spannbreite, die Li Chun je baute. Die Brücke wurde nicht nur wegen ihrer großen Spannbreite, sondern auch wegen ihrer Form in der Brückenbaugeschichte berühmt.

In der Zeit, in der Li Chun lebte, waren die Brückenbogen alle halbmondförmig. Es war Li Chun, der mondsichelförmige Brückenbogen in die Geschichte des Brückenbaus einführte. Hätte die Zhaozhou-Brücke die Form eines Halbmondes, so würde die Brücke eine Höhe von 20 Metern erreichen. Dies ist jedoch viel zu hoch für eine praktische Anwendung und Instandhaltung. Nach Li Chuns Design spannt sich die Brücke nun mit einer Höhe von nur sieben Metern über den Fluss.

Mit vier kleineren Bögen über den Hauptbogen der Brücke, jeweils zwei auf der linken und rechten Seite, hat Li Chun einen weiteren Durchbruch im Brückenbau erzielt. Dank der kleineren Bögen wurde die Durchflußkapazität der Brücke erhöht und der Druck auf die Brücke bei Überschwemmungen verringert. Außerdem konnten so Baumaterialien eingespart und das Gewicht der Brücke um ein Fünftel reduziert werden. Damit wurde der Druck auf die Stützpfeiler und das Brückenfundament verringert. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Li Chuns Design die Deformationsgefahr des Hauptbogens reduziert und gleichzeitig die Aufladekapazität und die Stabilität der Brücke erhöht hat.

1991 wurde die Zhaozhou-Brücke von der Amerikanischen Studiengesellschaft der Bauingenieure zum 12. Meilenstein in der Geschichte des internationalen Bauingenieurwesens erklärt.

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