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Faulgastechnik in Enshi verbreitet
   2007-08-10 08:20:33    Seite drucken   cri

Der Autonome Bezirk der Tujia- und Miao-Nationalität Enshi in der zentralchinesischen Provinz Hubei ist seit dem Jahr 2000 in China dafür bekannt, Faulgastechniken erfolgreich zu nutzen. Dadurch ist man den Zielen, die Umwelt zu schützen und den Lebensstandard der Einwohner zu verbessern, einen großen Schritt näher gekommen.

Faulgas, auch als Biogas, Methangas oder Sumpfgas bezeichnet, entsteht bei Gärungsprozessen organischer Substanzen wie Mist, Stroh und Gras. Vor allem besteht das brennbare Gas aus Methan. Seitdem im Jahr 2000 die Faulgastechnik im Autonomen Bezirk Enshi eingeführt worden ist, hat sich die Region verändert.

Im Dorf Xiaba konnte unser Reporter sehen, dass jeder Haushalt eine eigene Faulgasgrube hat. Das Faulgas reicht das ganze Jahr fürs Kochen, Beleuchten und Heizen der Haushalte. Die Dorfbewohnerin Chen Yanqun sagte, früher hätte man beim Kochen eine Stunde lang starken Rauch hinnehmen müssen. Heute brauche man stattdessen nur eine halbe Stunde zum Kochen.

"Allein die Exkremente von drei bis vier Schweinen reichen für unseren Brennstoffbedarf aus. Mit dem Brennholz, das man nach Hause tragen musste, war es früher hingegen viel schwieriger und außerdem nicht hygienisch. Das Biogas hat uns Frauen wesentlich entlastet."

In Enshi gehören heute starker Rauch beim Kochen, stinkende Abortgruben und die schmutzige Umgebung mit vielen Fliegen längst zur Vergangenheit. Dank der Verwendung vom Biogas ist außerdem Wald von über einer Million Kubikmetern gespart worden.

Nach den Plänen der lokalen Verwaltung Enshis sollen insgesamt 700.000 Methangasgruben installiert werden. Jeder Bauernhaushalt soll für den Bau einer Methangasanlage einen Zuschuss von 500 bis 1.000 Yuan RMB bekommen. So kommen jedes Jahr fast 100.000 neue Methangasgruben hinzu.

Auch die Schüler der Internatsschulen der Region profitieren von der neuen Technik. Qi Duanchao im sechsten Schuljahr erzählte uns:"Zwei, drei Mal in der Woche gehe ich zum Duschen. Das Biogas hat unser Leben bequemer gemacht."

Die Internatsschule des Dorfes Jiugenshu, die Qi Duanchao besucht, hat zu den ersten Mittel- und Grundschulen des autonomen Bezirkes gehört, in denen Methangastechnik verwendet wurde.

Der Verwaltungsmitarbeiter des Dorfes Jiugenshu, Zou Anping, sagte, die Umgebung des Dorfes sei sehr viel sauberer geworden. Auch die Bäume der Wälder seien nun geschützt.

"Unsere 980 Biogasanlagen haben dazu geführt, dass unsere 330 Hektar Wirtschaftswald von der Abholzung verschont geblieben sind."

Laut Angaben sind dadurch im ganzen Autonomen Bezirk Enshi pro Jahr mehr als 100.000 Hektar Wald vor Einschlag bewahrt worden. Enshi ist derweil zu 67 Prozent mit Wald bedeckt. Der Zustand der natürlichen Umwelt in der Region hat sich seitdem deutlich verbessert. Faulgas hat den lokalen Einwohnern direkte Kosten von über 150 Millionen Yuan RMB erspart. Die Anwendung von Faulflüssigkeiten und -rückständen erspart auch die Kosten für Düngemittel und Pestiziden. Xiao Hongjun aus dem Dorf Denglongba besitzt eine Teefarm, die ihm nun jedes Jahr 7.000 Yuan RMB Einkommen erbringt. Die Flüssigkeiten und Rückstände aus den Faulgasgruben verhalfen ihm zu einer Einkommenssteigerung um über 2000 Yuan RMB. Er erzählte uns: "Durch die Verwendung von Faulflüssigkeiten und Faulrückständen konnten wir den Verbrauch von Pestiziden und Düngemitteln reduzieren. Unsere Produkte haben heute eine höhere Qualität und den Prüfstandard der EU erreicht. Unsere Produktionskosten haben sich verringert und die Wirtschaftseffizienz hat sich deutlich erhöht."

Die großflächige Anwendung von organischen Düngern wie Faulflüssigkeiten und ?rückständen hat es den Bauern ermöglicht, umweltfreundliche Agrarprodukte wie Gemüse und Obst auf den Markt zu bringen. Die goldgelben Birnen aus dem Dorf Huangping im Kreis Xuan'en werden nun in EU-Ländern verkauft. Auch nach Österreich werden diese Birnen in großen Mengen exportiert. Der Generaldirektor der Handelsfirma, die die goldgelben Birnen exportiert, Li Jinmin, würdigte die guten Wachstumsbedingungen für Obstfrüchte.

"Schädliche Emissionen gibt es hier nur sehr wenige. Außerdem ist die Walddichte sehr hoch. Daher haben wir in Enshi über 1.300 Hektar Obstfarmen angelegt und Verträge mit mehr als 18.000 Obstbauern geschlossen."

Der Direktor des lokalen Amtes für Bioenergien, Tan Shuanghe, kündigte die weitere Verbreitung der Faulgastechnik in der Region an:"Biogasanlagen dienen sowohl der Tierzucht als auch dem landwirtschaftlichen Anbau und geben Entwicklungsimpulse für Spezialsektoren. Vor 2003 hatten wir nur etwa zehn zertifizierte "Grüne Lebensmittel". Aber allein in diesem Jahr haben bei uns 105 Produkte entsprechende Zulassungen erhalten. Wir planen, alle unsere Agrarprodukte spätestens bis 2014 als umweltfreudlich anerkennen zu lassen."

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