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Digitale Werkzeugmaschinen boomen in China
   2007-08-08 17:00:44    Seite drucken   cri

Die Produktion digitaler Werkzeugmaschinen boomt in China. Statistiken belegen, dass die Branche in den vergangenen sechs Jahren ein Wachstum von 30 Prozent erzielt hat. Diese enorm schnelle Entwicklung führen Branchenkenner vor allem darauf zurück, dass die chinesischen Maschinenbauer zum einen ausgereifte Digitaltechnik einführen, zum anderen setzen sie weiterhin auf Innovationen und eigene Entwicklungen.

Die Weiterentwicklung der Werkzeugmaschinen ermöglicht eine kontinuierlich wirtschaftlichere Fertigung aller mechanischen Teile, die in der verarbeitenden Industrie überall eingesetzt werden. Die Herstellung von Werkzeugmaschinen nimmt somit eine Schlüsselstellung in der industriellen Produktion ein. Seit Jahren fördert China die Produktion von Industrieanlagen. Von dieser Strategie profitieren auch Unternehmen, die die sich auf die Fertigung digitaler Werkzeugmaschinen spezialisiert haben. Derzeit kann China monatlich bereits 10.000 computergestützte Werkzeugmaschinen herstellen. Jährlich können demnach 100.000 derartige Maschinen produziert werden.

Ding Xuesheng ist ein Marketing-Experte für Chinas Maschinenbauindustrie. In China entwickelte digitale Werkzeugmaschinen zeichneten sich derzeit vor allem durch hohe Drehzahlen, durch Präzision, durch zahlreiche Verschaltungen und durch mehrere Laufachsen aus:

"Für die Bewertung der Wirtschaftskraft eines Landes sind verschiedene Parameter ausschlaggebend. En Kriterium ist das technische Niveau, ein anderes die Produktionskraft, das heißt der Ausstoß fertiger Produkte. Die Zahl der digitalen Werkzeugmaschinen, die ein Unternehmen einsetzt, sagt etwas darüber aus, wie hoch die Produktqualität ist. Dadurch können die Produktionskosten gesenkt und die wirtschaftliche Leistungen erhöht werden."

Das digitale Steuerungssystem ist das wichtigste Bauteil einer rechnergestützten Werkzeugmaschine. Dieser kleine Computer, der exakt für die Anforderungen der Maschine programmiert wird, steuert alle Vorgänge der Werkzeugmaschine. Bis Ende des vergangenen Jahres wurden auf dem chinesischen Markt mehr als 73.000 von China selbst entwickelte digitale Steuerungen verkauft. Das machte etwa 65 Prozent des gesamten Marktumsatzes aus. In den vergangenen fünf Jahren ist der Marktanteil der von Chinas selbst entwickelten digitalen Werkzeugmaschinen auf dem heimischen Markt von 15 Prozent auf 30 Prozent gewachsen.

Shen Fujin ist der Chef-Ingenieur beim Chinesischen Industrieverband für Werkzeugmaschinen. Inzwischen importiere man kaum noch hochmoderne Werkzeugmaschinen aus dem Ausland, die Situation habe sich komplett verändert, sagt Shen. Chinesische Hersteller seien mittlerweile imstande, pro Jahr mehr als 200 neue Modelle hochmoderner digitaler Werkzeugmaschinen zu entwickeln:

"Lange Zeit durften viele Länder aufgrund des Waffenembargos gegen China keine fünfachsigen Werkzeugmaschinen an China liefern. Sie zählten zu den militärischen Gütern. Heute können wir solche Modelle selbst produzieren und zwar zum halben Preis der importierten Modelle."

Die kontinuierliche Entwicklung der chinesischen Volkswirtschaft hat auch die Entwicklung digitaler Werkzeugmaschinen beschleunigt. Da Branchen wie die Raum- und Luftfahrt, der Schiffbau und die Automobilindustrie in China boomen, ist die Nachfrage nach digitalen Werkzeugmaschinen entsprechend groß und steigt weiter.

Um diese Chance zu nutzen, setzen chinesischen Maschinenbauer alles daran, die Forschungs- und Entwicklung weiter voranzutreiben. Auf der Grundlage der importierten hochmodernen Anlagen will man eigene Entwicklungen und Innovationen schaffen. Oft werden Firmenfusionen und Geschäftsübernahmen angestrebt, um dieses Ziel zu erreichen. Aber auch die Gründung von betriebsinternen Forschungs- und Entwicklungszentren soll die Maschinenbauer voranbringen. Bislang haben sieben chinesische Hersteller zehn namhafte internationale Maschinenbauer aufgekauft, in einigen Fällen halten sie die Mehrheit der Anteile. Landesweit sind bereits 15 betriebsinterne Forschungs- und Entwicklungszentren entstanden, die vom Staat anerkannt wurden.

Der im nordostchinesischen Dalian ansässige Hersteller Dasen Numerical ist ein gutes Beispiel dafür. Bereits bei der Firmengründung hat das Unternehmen in Deutschland und Japan Forschungs- und Entwicklungszentren eingerichtet. Firmenchef Yang Yuhong sagt, obwohl das Unternehmen erst vor wenigen Jahren gegründet wurde, habe es in China bereits einen Marktanteil von 20 Prozent:

"Es ist doppelt beziehungsweise dreimal so teuer, die Forschung und Entwicklung im Ausland zu betreiben. Aber es zahlt sich aus, weil wir dadurch hochmoderne Technologie auf dem chinesischen Markt anbieten können. So kommen wir unserem Ziel näher, Marken von Weltgeltung zu etablieren."

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