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Innere Mongolei stolz auf ihre dynamische Wirtschaftsregion
   2007-08-08 16:55:25    Seite drucken   cri

Das Autonome Gebiet Innere Mongolei im Norden Chinas weist seit einigen Jahren ein beeindruckendes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts auf. Wichtige Wirtschaftsstandorte sind die Hauptstadt Hohhot sowie Baotou und Erdos im Zentrum des Autonomen Gebiets. Diese Region erwirtschaftete im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts der Inneren Mongolei. In den folgenden Minuten gehen wir auf die dynamische Entwicklung dieser neuen Wirtschaftszone im Autonomen Gebiet ein.

Das Autonome Gebiet der Inneren Mongolei entstand am 1. Mai 1947. Es war das erste autonome Gebiet der Volksrepublik China für eine nationale Minderheit. Vor der Gründung des Autonomen Gebiets wurde in der Inneren Mongolei fast ausschließlich Viehwirtschaft betrieben, die Bauern waren meist Nomaden, sie lebten und arbeiteten sehr rückständig. Seither sind 60 Jahre vergangen. Dank der tatkräftigen Unterstützung und der Zusammenarbeit aller Nationalitäten hat dieses Steppengebiet gewaltige Veränderungen erfahren.

Jahrzehntelang entwickelte sich die Wirtschaft der Inneren Mongolei auch nach der Gründung des Autonomen Gebiets aufgrund der nur in geringem Maß vorhandenen Industrie sehr schleppend. Erst Anfang der 1990er Jahre änderte sich die Situation. Denn nun verfolgte man eine neue Strategie, die vorsah, zunächst die Entwicklung einiger Schwerpunkt-Regionen voranzutreiben. Diese Regionen würden dann die Entwicklung des gesamten Autonomen Gebiets ankurbeln.

Hohhot, Baotou und Erdos sind drei Städte im Zentrum des Autonomen Gebiets der Inneren Mongolei, sie liegen relativ nah beieinander. Hier gibt es seltene Erden, Kohle und Eisenerz. Daher plante man, in der Umgebung der drei Städte eine Wirtschafts-Region aufzubauen.

Hohhot ist die Hauptstadt des Autonomen Gebiets der Inneren Mongolei. Anfang der 1990er Jahre begann man dort die wirtschaftliche Entwicklung unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten zu fördern. Man bemühte sich verstärkt um auswärtige Investitionen. Inzwischen haben sich in der Stadt insgesamt 272 Unternehmen angesiedelt, sie erwirtschaften pro Jahr mehr als fünf Millionen Yuan RMB. Bürgermeister Tang Aijun sagt, im Zuge der industriellen Umstrukturierung habe man in den vergangenen Jahren viele als Umweltsünder betrachtete Unternehmen geschlossen. Zahlreiche umweltfreundliche Hightech-Firmen hätten diese Unternehmen inzwischen ersetzt:

"Früher dominierten in Hohhot kleine Betriebe. Es waren Firmen der Chemiebranche, Nahrungsmittel verarbeitende Betriebe und Bauunternehmen. Heute gibt es in Hohhot sechs große Industriesektoren. Die Milchverarbeitung, die Stromerzeugung, den Telekommunikationsbereich, die Bio-Pharmazeutik, die Hüttenindustrie und den Maschinenbau."

Die wichtigste Industrie in Hohhot ist die Milchverarbeitung. Mit Yili und Mengniu sind zwei landesweite Marktführer in der Stadt ansässig. Die in der Umgebung von Hohhot lebenden Bauern erzielen 40 Prozent ihre Einkommen inzwischen mit der Milchwirtschaft. Nahezu eine Million Erwerbstätige verdienen ihr Geld derzeit direkt oder indirekt durch die Milch, von der Milchwirtschaft über die Zucht von Milchkühen bis hin zur Milchverarbeitung und zum Transport.

Baotou ist dagegen ein wichtiges Zentrum der Schwerindustrie in der Inneren Mongolei. Hier sind die wichtigen Staatsbetriebe wie Baosteel, Baotou Aluminium sowie North Heavy Industries Group zu Hause. Die Hüttenindustrie, die Verarbeitung seltener Mineralien und der Maschinenbau spielen in dieser Stadt eine große Rolle.

Wang Huiming, Direktor des Wirtschafts- und Handelskomitees der Stadt Baotou, sagt, viele Unternehmen arbeiteten seit der Umstrukturierung mit modernster Technologie, sie erfüllten internationale Standards oder hätten sich diesen angenähert. Die Unternehmen seien daher wettbewerbsfähig:

"Vor allem die technologische Aufrüstung hat die Unternehmen in unserer Stadt produktiver werden lassen, zugleich konnten die Firmen ihre Produkte optimieren. Die hat die schnelle Entwicklung des Standorts Baotou möglich gemacht."

Verglichen mit Hohhot und Baotou ist die Stadt Erdos flächenmäßig eher klein. Wirtschaftlich kann sich Erdos mit den beiden anderen boomenden Städten aber auf jeden Fall messen. Statistiken belegen das. Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat die Stadt Erdos acht Milliarden Yuan RMB eingenommen, das ist mehr als Baotou und Hohhot erwirtschaftet haben. Dabei basiert der wirtschaftliche Aufschwung nicht nur auf den Kohle- und Erdgasvorkommen Erdos sondern auch auf dem Handel mit Wolle. Das Vorhandensein des Rohstoffs Wolle bedingt die Bedeutung der Textilindustrie für die Stadt. Erdos ist vor allem für die Herstellung hochwertiger Wollprodukte aus Kaschmir bekannt.

Hohhot, Baotou und Erdos liegen weniger als 200 Kilometer voneinander entfernt und entwickeln sich mehr und mehr zu einer zusammenhängenden Wirtschaftsregion. Erdos fungiert als Energielieferant, die Stadt liefert Kohle und Erdgas an den Industriestandort Baotou. Stahlprodukte und Industrieanlagen, die in Baotou hergestellt wurden, werden nach Erdos und Hohhot verkauft, hier werden sie beim Aufbau moderner Industrieanlagen genutzt, die Wirtschaft der beiden Städte profitiert davon. Hohhot ist zudem ein wichtiger Bildungsstandort, hier gibt es zahlreiche Universitäten und Forschungseinrichtungen. Die Zahl der Fachkräfte ist groß, viele nehmen Arbeit in Baotou und Erdos an und tragen so auch zum Wirtschaftswachstum dieser Städte bei.

Han Zhiran, Parteisekretär der Stadt Hohhot, sagt, die drei großen Städte kurbelten außerdem die wirtschaftliche Entwicklung der umliegenden Regionen an:

"Das Wachstum der drei großen Städte kann die wirtschaftliche Entwicklung der umliegenden Regionen ankurbeln. Die Mineralien, die in Baotou weiterverarbeitet werden, können beispielsweise bereits in den Fördergebieten vorbehandelt werden. Erst zur Veredelung werden sie in die Städte transportiert. Die boomenden Städte können die Entwicklung der umliegenden Regionen auch fördern. Im Bereich Technologie, Dienstleistung sowie Transport und Verkehr können die Städte viel Unterstützung anbieten. Durch die Entwicklung der drei Städte erreichen wir aber auch eine optimalen Verteilung der Arbeitskräfte in den umliegenden Regionen."

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