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1000 führende US-Ökonomen gegen Protektionismus
   2007-08-07 16:15:38    Seite drucken   cri
Über 1000 führende amerikanische Ökonomen haben eine Petition gegen die vom US-Kongress vorgeschlagenen protektionistischen Maßnahmen gegenüber China unterzeichnet.

Das Bankenkomitee des US-Senats hat am vergangenen Mittwoch einem Gesetz zugestimmt, das die Regierung zwingen soll, bei Handelskonflikten mit China härter durchzugreifen.

Das Finanzkomitee des Senats hatte ebenfalls in der vergangenen Woche ein Gesetz genehmigt, dass Unternehmen erlaubt, bei Dumping höhere Abgaben von chinesischen Unternehmen zu fordern.

Insgesamt 1028 Wirtschaftswissenschaftler aus 50 US-Bundesstaaten, darunter die Nobelpreisträger Finn Kydland, Edward Prescott, Thomas Schelling und Vernon Thomas, unterzeichneten die von der amerikanischen Nichtregierunsorganisation Club for Growth initiierte Petition. Sie vertreten die Ansicht, dass Freihandel im Interesse von China und den USA sei und dass Straffzölle für chinesische Produkte gleichbedeutend mit einer Steuer für die amerikanischen Konsumenten seien.

Die Unterzeichner der Petition betonen, China verkaufe den amerikanischen Konsumenten erschwingliche Produkte und halte das Zinsniveau in den USA durch den Kauf von US-Staatsanleihen niedrig. Außerdem müssten die amerikanischen Konsumenten und Unternehmen anderenfalls mit höheren Preisen, weniger Arbeitsstellen, wirtschaftlichen Problemen und einem möglichen Handelskrieg rechnen.

"Wir glauben, dass Barrieren für den Freihandel Wohlstand zerstören und langfristig niemandem nutzen", erklärten die Unterzeichner weiter.

Die protektionistische Atmosphäre im US-Senat sei ähnlich der in den 1930er Jahren, als der berüchtigte Smoot-Hawley Tariff Act angenommen wurde, der die amerikanischen Produzenten gegen Wettbewerb aus dem Ausland abschirmen sollte, aber zu Handelskriegen und einem dramatischen Rückgang im Welthandel führte, erklärt Pat Toomey, der Präsident des Club of Growth.

"Der Kongress leidet unter einem schlimmen Fall von Gedächtnisschwund", schreibt Toomey weiter.

Auch 1930 hatten 1028 Ökonomen eine Petition gegen den Gesetzesentwurf unterzeichnet.

Washington übt Druck auf Beijing aus, die chinesische Landeswährung aufzuwerten, um so das Problem des gewaltigen Handelsbilanzdefizits zu lösen. Aber zahlreiche Ökonomen erklären schon seit langem, dass die Wurzel des Problems in den USA liegt.

"Viele Wirtschaftswissenschaftler aus den USA und aus anderen Ländern sind zu dem Schluss gekommen, dass das Problem aus der amerikanischen Wirtschaftsstruktur entstanden ist", erklärt Zhao Xijun, Professor für Finanzen an der Volksuniversität in Beijing.

"Die Sparquote in dem Land ist sehr niedrig und es gibt viel mehr aus, als es spart, was sich in dem gewaltigen Handelsbilanzdefizit widerspiegelt."

Auch eine drastische Aufwertung des Yuan würde den USA nicht helfen, da die gestiegenen Kosten für chinesische Produkte lediglich den Ursprung einiger amerikanischen Importe auf Länder mit niedrigeren Produktionskosten verschieben würde.

"Die amerikanischen Politiker sind sich darüber im Klaren", sagt Chen Xingdong, leitender Ökonom bei der Hongkonger BNP Paribas Peregrine Securities. Aber sie beharren auf ihrem Anti-China-Standpunkt, um Wählerstimmen zu gewinnen.

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