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Strahlenforschung in Tibets Himalaya-Region
   2007-08-03 15:16:01    Seite drucken   cri

In diesem Monat startet in der Himalaya-Region des südwestchinesischen Autonomen Gebiets Tibet ein internationales Forschungsprojekt zur UV-Strahlung. An dem Projekt beteiligen sich die Universität Tibet, die Norwegian University of Science and Technology und die nepalesische Tribuwan-Universität.

Noch in diesem Monat soll das Projekt zur Erforschung der UV-Strahlung offiziell beginnen. Insgesamt ist die Errichtung von acht Messstationen für UV-Strahlen geplant, vier davon sollen auf dem Qinghai-Tibet-Hochplateau entstehen, vier in Nepal. Die Stationen erfassen die UV-Strahlung der Sonne, die gesamte Sonneneinstrahlung, die Ozonmenge sowie die Menge der Aerosole in der Luft. Aerosole sind jene flüssigen oder festen Teilchen in unserer Luft, die wenige millionstel bis mehrere tausendstel Millimeter groß sind. Die Messungen werden zu verschiedenen Zeiten und unter unterschiedlichen Bedingungen vorgenommen. Im Basis-Forschungslabor sollen auf der Grundlage der Daten systematisierte Forschungen betrieben werden. Der norwegische NUFU-Fonds stellt für dieses Projekt fast sechs Millionen norwegische Kronen bereit.

Der chinesische Projektleiter, der Direktor des Forschungsinstituts für Umwelt und Physik an der Tibet-Universität, Dr. Nuo Sam sagte vor der Presse, die Stärke der bodennahen Sonneneinstrahlung hänge von verschiedenen Faktoren ab. Beispielsweise von der geografischen Lage und von der Zusammensetzung der Atmosphäre. Durch die Messung der UV-Strahlung und der anderen Sonnenstrahlen könne man sich ein Bild über die Luftverschmutzungen und den Treibhausgas-Gehalt der Region verschaffen. Das Projekt diene dazu, Beweise für klimatische Veränderungen auf dem Hochplateau finden. Man könne feststellen, ob und wie sich die globale Erwärmung hier auswirke.

Die UV-Strahlung in der Himalaya-Region zählt zu den stärksten der Welt. Sie wirkt sich sehr deutlich auf die Gesundheit der Menschen und auf die Umwelt auf der Hochebene aus. Dieses Projekt dient dazu, die Veränderungen der Sonneneinstrahlung auf der Himalaya-Hochebene rund um die Uhr zu verfolgen und zu überwachen.

Nuo Sam kündigte an, dass die UV-Messstationen in der Himalaya-Region nach internationalem Standard ausgestattet würden. Nach mehreren Expeditionsreisen habe man festgelegt, wo die Stationen errichtet werden sollen. Inzwischen seien alle notwendigen Bedingungen für den Bau der Stationen gegeben. Auch die Finanzierung sei gesichert.

Wie bereits erwähnt sollen in Tibet vier Messstationen entstehen. Eine davon wird in 4.500 Meter Höhe, im Basislager des Qomolangma, im Westen auch als Mount Everest bekannt, errichtet. Eine weitere Messstation wird in der Gemeinde Nagqu in der Region Nagqu ebenfalls in einer Höhe von 4.500 Metern gebaut. In der Gemeinde Bay in der Region Lynchi und in Ganrenboqin in der Region Ali sollen zwei weitere Stationen jeweils in 3.000 Meter beziehungsweise 5.000 Metern Höhe errichtet werden.

An allen vier Stationen werden sowohl die UV-Strahlen als auch die gesamte Sonneneinstrahlung gemessen. Jede Minute erfasst und dokumentiert das Messgerät die Strahlung. So kann die Stärke der UV-Strahlung exakt ermittelt werden. Dr. Nuo Sam ist der erste Tibeter, der im Fach Physik promoviert hat. Sein Spezialgebiet ist die UV-Strahlenforschung. Er hat als erster die Streuung der UV-Strahlung in Tibet auf einer Höhe von 3.000 bis 5.000 Metern gemessen. Seine Forschungsergebnisse zur bodennahen UV-Strahlung in der Stadt Lhasa sind inzwischen veröffentlicht worden.

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