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Objekte durch Radiofrequenzen identifizieren
   2007-08-03 15:13:56    Seite drucken   cri

Beim Bezahlen an einer Supermarkt-Kasse hören wir ja dieses Geräusch, das entsteht, wenn die Strichcodes der Produkte von der Kasse eingelesen werden. Die Strichcodetechnik erleichtert vielen Betrieben das Waren- und Lagermanagement. In China und in vielen anderen Staaten arbeitet man aber bereits an einer Nachfolge-Technik. Nun dienen nicht mehr Strichcode als Grundlage für die Identifizierung der Produkte sondern Radiofrequenzen.

Wie bei Strichcodestechnik sind auch bei der Radiofrequenzidentifizierung drei Teile notwendig. Zum einen ein Etikett, ein Decoder und ein Signalempfänger. Auf dem Etikett sind Radiofrequenzen gespeichert. Befindet sich das Etikett in einem Magnetfeld, findet der Decoder das Radiofrequenz-Signal des Etiketts und überträgt diese Informationen in das zentrale System. Gegenüber der Strichcodetechnik hat diese Funkerkennungstechnik viele Vorteile. Liu Yu, stelvertretender Direktor des RFID-Zentrums beim Institut für Automatisierung bei der chinesischen Akademie der Wissenschaften, sagt:

"Im Vergleich zur Strichcodetechnik verarbeitet die RFID-Technik Informationen deutlich schneller. Das System hat eine höhere Lebenserwartung und kann zudem mehr Informationen speichern, als das Strichcodesystem."

RFID-Etiketten sind wasserdicht, unempfindlich gegenüber magnetischer Strahlung, hitzebeständig und wieder verwertbar, was bei Strichcode-Etiketten nicht der Fall ist. Außerdem sind RFID-Ettiketen jederzeit ablesbar, sie sind sehr sicher und verfügen über eine große Speicherkapazität. Dank der RFID-Technik können unter Umständen verschiedene Produkte gleichzeitig erkannt werden, ohne dass jedes einzelnes Objekt vom Decoder eingelesen werden muss. Das RFID-System ist daher deutlich effizienter als das Strichcodesystem. Angewendet wird das RFID-System in China bereits im Logistikbereich, vor allem im Postwesen. Mit Hilfe der RFID-Technologie werden in Shanghai automatisch alle Pakete während des Transports von den Poststellen zu den einzelnen Auslesezentren verfolgt. Kontrolliert wird auch, wann das Päckchen das Auslesezentrum erreicht, und wann es weiter transportiert wird. Der stellvertretende Leiter des Instituts für wissenschaftliche Forschung und Planung bei China Post Li Xueping sagt:

"China Post hat 201 Auslesezentren und 66.000 Geschäftsstellen. Mit Strichcodes stoßen wir daher sehr bald an eine Grenze. Um die Qualität unseres Services und unseres Managements zu verbessern, haben wir deshalb die RFID-Technik eingeführt. Seither können wir mehr Arbeit effizienter bewältigen."

Li Xueping sagte weiter, China Post plane derzeit, die RFID-Technik auch für Eilsendungen, für Einzelpakete und für die Containerabfertigung einzusetzen. Auch die Postwagenverteilung und das Management sollten RFID-Technik nutzen. Bis 2011 soll das Eilsendungsverteilungszentrum in Nanjing pro Stunde 270.000 Briefe und Pakete bearbeiten können. Mehr als die Hälfte der landesweiten Eilpostsendungen würden dann von hier aus mit Hilfe der RFID-Technik in verschiedene Landesteile transportiert.

Auch internationale Firmen schenken den großen Marktchancen, die die RFID-Technik in China hat, bereits große Aufmerksamkeit. Sun Xin leitet das RFID-Labor von Microsoft in China. Er sagt, Microsoft hoffe, enger mit chinesischen Kollegen zusammenarbeiten zu können. Dadurch wolle man zur Entwicklung der RFID-Technik in China beitragen:

"Microsoft war in einigen Bereichen an der Arbeitsgruppe zur Erstellung von Normen für die elektronischen Etiketten beteiligt. Wir streben in diesem Bereich engere Kontakte mit den chinesischen Institutionen an, die die Standards entwickeln. Aber auch mit anderen Kooperationspartnern in China wollen wir enger zusammenarbeiten, damit wir diese Entwicklung gemeinsam voranbringen können."

Experten weisen aber immer wieder darauf hin, dass es in China derzeit bei der Einführung der RFID-Technik noch Schwierigkeiten gebe. Vor allem mittlere und kleine Betriebe könnten die Technik nicht problemlos einsetzen, da die Produktionskosten für die RFID-Etiketten sehr hoch seien. Ein vollständiges RFID-System kostet bis zu einer Million Yuan RMB. Ein Strichcode-Etikett kostet dagegen in der Herstellung weniger als einen Yuan. Ein RFID-Etikett kann bis zu Hundert Yuan kosten.

Derzeit erarbeitet das chinesische Ministerium für Informationsindustrie eigene Standards für die RFID-Technik. Wenn das Ministerium eigene Standards entwickeln könnte, bräuchten chinesische Betriebe keine Patentgebühren mehr an ausländische Patentinhaber zu zahlen. Dadurch könnten die Produktionskosten und Preise erheblich gesenkt werden. Dies käme wiederum der schnelleren Verbreitung der RFID-Technik in China zu Gute.

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