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Schriftsteller Cao Naiqian
   2007-08-02 15:46:36    Seite drucken   cri

Der 59-jähirge Cao Naiqian ist Polizist in der nordchinesischen Stadt Datong. Gleichzeitig ist er auch ein bekannter Schriftsteller. Mehr als 30 seiner Novellen sind in Japan, den USA, Kanada und Schweden vorgestellt worden. Goran Malmqvist, Mitglied der Schwedischen Akademie, die den Nobelpreis vergibt, bezeichnete nun Cao Naiqian als einen der hoffnungsvollsten chinesischen Kandidaten für den Literaturnobelpreis.

Geboren wurde Cao Naiqian in einem kleinen Dorf in der nordchinesischen Provinz Shanxi. 1987 fing er an, Novellen zu schreiben.

In seiner ersten Erzählung, Einsamkeit des Buddha, schildert er seine wahren Erlebnisse in einem Kloster. Seine Familie fand Unterkunft in einem schäbigen Kloster, als er 9 Jahre alt war. Dort hat er sich mit einem alten Mönch angefreundet. Meditieren, Lesen und Schachspielen waren die Beschäftigungen, mit denen sich beide oft die Zeit vertrieben. Cao Naiqian sprach von der Schicksalsfügung mit Buddha, was seine erste Erzählung betrifft:

"Seitdem ich 9 Jahre alt war, wohnte ich in einem Kloster. Dort habe ich mehr als 40 Jahre meines Lebens verbracht. Ich halte dies für eine Schicksalsfügung, die mich mit Buddha zusammengeführt hat. Ich wollte mit der Novelle meine Erlebnisse im Kloster an andere weitergeben. Das ist der Grund, aus dem ich diese Novelle geschrieben habe."

Das Leben im Kloster hat Spuren an seinem Charakter hinterlassen. Er handelt stets den Regeln der Natur entsprechend, führt ein schlichtes Leben und legt keinen großen Wert auf Ruhm und Geld. Mit dem Schreiben habe er nur seine Meinungen und Ansichten zum Ausdruck bringen wollen, sagte Cao Naiqian. Ihm sei es egal, ob seine Bücher herausgegeben werden können und was die Buchkritiker dazu sagen. Es freue ihn aber sehr, dass seine Bücher Anklang bei den Lesern gefunden haben. Er würde sein literarisches Schaffen jedoch auch dann fortsetzen, wenn seine Bücher unbekannt geblieben wären.

Bislang sind drei Romane und dutzende Erzählungen Cao Naiqians veröffentlicht worden. All dieser Werke basieren auf seinen eigenen Erlebnissen. Er war ein Jahr lang als Bergmann tätig, bevor er Polizist wurde. Seine Novelle "Eiskalter Sonnenstein" ist Ergebnis seines bergmännischen Lebens. Die Novelle spielgelt das harte Leben und den unbeugsamen Charakter der Bergleute wider.

Cao Naiqian hat dieses Jahr einen Roman veröffentlicht, der das Leben in dem fiktiven armen Bergdorf "Wenjiayao" beschreibt. Es ist dem Leben des Schriftstellers auf dem Land vor mehr als vier Jahrzehnten nachempfunden. Dazu Cao Naiqian:

"Alle meiner Romane und Erzählungen haben Musterfiguren, die mir im hohen Maße vertraut sind. Ich war auch Musterfigur meiner Werke. Ich würde nur ungern etwas recherchieren und dann darüber einen Roman schreiben. Ich schreibe nur über Dinge und Leute, die mir vertraut sind."

Dieser Roman war schon vor mehr als 10 Jahren fertig, hat aber bei den Verlagen wenig Interesse erregt, so dass er erst dieses Jahr herausgegeben wird. Goran Malmqvist, Sinologe und Mitglied der Schwedischen Akademie, zeigte aber ein großes Interesse am Schreibstil Cao Naiqians. Die Werke Cao Naiqians seien übersetzenswert, meinte Goran Malmqvist. Der Roman wird nun vom schwedischen Sinologen ins Schwedisch übersetzt und in diesem Herbst herausgegeben.

Cao Naiqian beschäftigt sich derzeit mit einem Roman über seine Mutter. Cao Naiqians Mutter litt am Ende ihres Lebens an einer Geisteskrankheit. Cao Naiqian hat eine sechs Jahre lange Pause mit dem Schreiben gemacht, um sich um seine pflegebedürftige Mutter kümmern zu können. Trotz der großen Fürsorge Cao Naiqians ist seine Mutter gestorben. Cao Naiqian entschied sich anschließend, ein Buch über seine Mutter zu schreiben. Dazu sagte er:

"Das Buch ist nun halbfertig, mit knapp 200.000 Schriftzeichen. Ich rechne bei diesem Buch mit insgesamt 400.000 bis 500.000 Schriftzeichen. Das sei viel zu lang und werde Publikationsschwierigkeiten mit sich bringen, meinten einige Freunde. Mir macht es allerdings nichts aus, ob das Buch am Ende herausgegeben werden kann oder nicht. Ich wollte nur etwas über meine Mutter schreiben, mehr nicht."

Cao Naiqian führt ein recht sparsames Leben. Er kauft sich keine teuere Kleidung und ißt auch kein gutes Essen. Allerdings hat er viel Geld für Bücher ausgegeben:

"Ich bin ein sparsamer Mensch. Es fällt mir immer schwer, Geld für den Konsum auszugeben. Ich bin aber großzügig beim Bücherkaufen. Inzwischen habe ich mir vier bis fünf tausend Bücher gekauft."

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