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Kapital fließt von der chinesischen Börse in Immobilienmarkt
   2007-08-02 13:14:12    Seite drucken   cri
Eine zunehmende Menge an Kapital fließt aus dem unter gedrückter Stimmung leidenden chinesischen Aktienmarkt in die relativ stabilen Immobilienmärkte von Großstädten wie Shanghai, Beijing (Peking) und Shenzhen, berichten verschiedene Banken und Immobilienmakler.

Der größte Teil, der aus dem Aktienmarkt abfließenden Mittel, werde in Wohnimmobilien im unteren und mittleren Marktsegment investiert, während in den Markt für Luxusimmobilien und Geschäftsgebäude ein wesentlich kleinerer Teil fließe, heißt es in einer aktuellen Studie des Shenzhener Unternehmens Worldunion Properties Consultancy.

In der unter 16 Immobilienprojekten in Shenzhen, Beijing und Tianjin durchgeführten Studie wird geschätzt, das aus dem Aktienmarkt abgeflossene Mittel zwischen Oktober 2006 und Juni 2007 rund 50 Prozent aller Transaktionen von Wohnimmobilien im mittleren und unteren Marktsegment ausgemacht haben. Im Marktsegment für Luxusappartements und Bürogebäude machte Kapital aus dem Aktienmarkt im selben Zeitraum lediglich 10 bis 20 Prozent aus.

"Die Volatilität des Aktienmarktes nach der Erhöhung der Stempelsteuer Ende Mai hat das potenzielle Risiko von Aktieninvestitionen erhöht und Gewinne aus Aktieninvestitionen vermindert, wodurch viele risikoscheue Investoren veranlasst wurden, ihre Aufmerksamkeit dem Immobilienmarkt zuzuwenden", heißt es in der Studie von Worldunion.

"Dies ergibt sich auch aus der schwachen und unsicheren Entwicklung des Aktienmarktes und der kräftigen Entwicklung der Immobilienpreise in verschiedenen Großstädten", heißt es in der Studie weiter.

Die Immobilienpreise in 70 großen und mittleren chinesischen Städten sind auch im Juni weiter gestiegen und liegen nun 7,1 Prozent über den Preisen im selben Zeitraum des Vorjahres, während der Shanghaier Leitindex im selben Monat um sieben Prozent gefallen ist.

"Aus meiner Erfahrung in anderen Märkten kann ich sagen, dass das Risiko bei Investitionen in Immobilien vergleichsweise geringer ist, als bei Investitionen in den Aktienmarkt", sagt Mao Zhi, Professor bei der China Real Estate Index Research Academy.

Einige Personen hätten außerdem ihre Aktien verkauft, um im Vorfeld der Erhöhung der Kreditzinsen um 27 Basispunkte ihre Immobilienkredite zurückzuzahlen. Diese Mittel sind indirekt in den Immobilienmarkt geflossen, sagen Analysten.

"Es wird erwartet, dass die Anhebung der Kreditzinsen keinen negativen Einfluss auf den Immobilienmarkt haben wird. Der Unterschied zwischen der Zinsrate für langfristige Einlagen und Kreditzinsen ist nach der Anpassung der Kreditzinsen auf lediglich neun Basispunkte zusammengeschrumpft. Dies zeigt, dass die Maßnahme nicht auf den Immobilienmarkt gerichtet ist", sagt Li Maoyu, ein Analyst bei Changjiang Securities.

Auf der Makroebene ist der Abfluss aus dem Aktienmarkt in den Immobilienmarkt an dem starken Anstieg der Bankkredite zu erkennen, sagen Ökonomen und Marktanalysten.

Nach Statistiken der chinesischen Volksbank, der Zentralbank des Landes, betrug die Anstieg an ausstehenden Krediten allein im Juni 451,5 Milliarden Yuan (45 Milliarden Euro), während er im Mai lediglich 247, 3 Milliarden Yuan (24 Milliarden Euro) betrug. Von dem zusätzlichen Anstieg um 56, 6 Milliarden Yuan (5,6 Milliarden Euro) seit demselben Zeitraum des Vorjahres, flossen 79,9 Prozent der Kredite an Privathaushalte.

"Da die Mehrheit der Kredite an Privathaushalte Hypothekendarlehen waren, ist klar, dass in der letzten Zeit mehr Mittel in den Immobilienmarkt geflossen sind", erklärt Shen Minggao, ein Ökonom der Citigroup.

"Investitionen in luxuriöse Wohnimmobilien haben ebenfalls zugenommen, da viele Investoren ihre Mittel aus dem Shanghaier Aktienmarkt abgezogen und sich den Luxusimmobilien als langfristige Anlagen zugewendet haben", sagt Lina Wong, leitende Direktorin bei Colliers, einer internationalen Immobilienfirma.

Entsprechend des angestiegenen Volumens, ist der Verkaufspreis für Luxusimmobilien in der ersten Jahreshälfte um 2, 7 Prozent gestiegen. Der Anstieg in den letzten 12 Monaten betrug 3,5 Prozent. Die Mietpreise sind in der ersten Jahreshälfte um 2,9 Prozent gestiegen, während sie seit Juni 2006 um insgesamt 3, 8 Prozent zugelegt haben.

Es sei, als würden sich die beiden Märkte auf einer Wippe befinden, "einer steigt auf, der andere kommt runter", erklärt Worldunion.

Die Investitionen in den chinesischen Immobilienmarkt seien in der ersten Hälfte 2007 im Vergleich zum Vorjahr um 28,5 Prozent auf 988,7 Milliarden Yuan (98 Milliarden Euro) angestiegen.

"Die Erwartung einer weiteren Aufwertung des Renminbi, sollte einen anhaltenden Zufluss von ausländischem Kapital sicherstellen und helfen, den Immobilienmarkt zu finanzieren", sagt Wong von Colliers.

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