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China Development Bank beteiligt sich an der britischen Barclays
   2007-08-01 17:44:50    Seite drucken   cri

Im Bieterstreit um die niederländische Bank ABN Amro hat die britische Bankgruppe Barclays ihre Offerte mit Unterstützung von China und Singapur erhöht. Barclays gab vor kurzem bekannt, dass die China Development Bank sowie Singapurs Beteiligungsunternehmen Temasek gemeinsam 5,2 Prozent an Barclays erworben haben. Allgemein herrscht die Auffassung, dass es sich dabei um Chinas neuen Investitionsschritt nach dem Blackstone-Geschäft im Mai dieses Jahres handelt.

Eine gute Gelegenheit und ein Überraschungsmoment - das sind die wichtigsten Merkmale globaler Investitionsstrategien vieler Branchen und Unternehmen. Mit Devisenreserven von über 1,3 Billionen US-Dollar schlug China erst im Mai bei einem US-amerikanischen Finanzinvestor zu. Es stieg damals für rund drei Milliarden US-Dollar bei der Beteiligungsgesellschaft Blackstone ein.

Jetzt plant China einen seiner bislang größten Investitions-Coups. Die China Development Bank will bis zu zehn Milliarden Euro in die britische Bank Barclays stecken. Eine einmalige Gelegenheit, denn Barclays braucht Geld, um ihr Übernahmeangebot für die niederländische Bank Group ABN Amro aufzustocken. So kauften sich die China Development Bank und Temasek bei Barclays für 3,6 Milliarden Euro ein. China hält nun 3,1 Prozent an der Großbank, Singapur 2,1 Prozent.

Die staatliche China Development Bank zahlt zunächst 2,2 Milliarden Euro für einen dreiprozentigen Anteil an Barclays. Gelingt den Briten die Übernahme von ABN Amro, will China seinen Anteil für weitere 7,6 Milliarden Euro auf knapp acht Prozent aufstocken. Dabei soll es bei der Investition alleine nicht bleiben, da Barclays und die China Development Bank eine weitergehende Zusammenarbeit vereinbarten.

Der Einstieg bei Barclays zeigt nach den Worten von James McCormack von der Ratingagentur Fitch in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong die ehrgeizigen Ambitionen Chinas:

"Weitere Transaktionen dieser Art mit großen Finanzinstitutionen werden folgen.". Xia Bin vom Forschungszentrum für wirtschaftliche Entwicklung beim chinesischen Staatsrat stimmt dieser Einschätzung zu: "China hält hunderte von Milliarden US-Dollar für Auslandsinvestitionen bereit - dies ist erst der Anfang".

Die große Herausforderung für China wird sein, solch große Summen zu investieren, ohne politische Erdbeben loszutreten. 2005 hatte Chinas Erdölbranche bei dem Versuch, in den USA einzusteigen, einen Rückschlag erlitten. Damals scheiterte die Übernahme des US-Ölkonzerns Unocal für 18,5 Milliarden Dollar durch die staatliche chinesische Öl-Firma CNOOC an den überempfindlichen Reaktionen des US-Kongresses.

Internationale Finanzexperten begrüßen den jüngsten Schritt Chinas mit Gelassenheit - schließlich habe Chinas Expansionskurs auch sein Gutes. Andy Rothman vom Broker CLSA in Shanghai bezeichnet die Investitionen als vollkommen natürliche Folge des wirtschaftlichen Erfolges.

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