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Antike Bücher in China bestens geschützt
   2007-07-26 17:25:30    Seite drucken   cri

Parallel zur Wirtschaftsentwicklung legt China in den vergangenen Jahren immer mehr Wert auf die Pflege und die Fortführung seiner traditionellen Kultur. Ein Beweis dafür ist das unlängst ins Leben gerufene staatliche Zentrum für den Schutz antiker Bücher. Experten zufolge werden mehrere dutzendtausend antike Bücher, die in verschiedenen Landesteilen verstreut aufbewahrt werden, besser geschützt.

Mit antiken Büchern sind diejenigen Bücher gemeint, die vor dem Jahr 1911, welches das Ende der feudalen Gesellschaft in China darstellt, publiziert wurden.

Die chinesische Nationalbibliothek verfügt über die größte Sammlung an antiken Büchern in China. Es werden dort mehrere Millionen Exemplare aufbewahrt. Die ältesten sind über 1.000 Jahre alt. Auch in Bibliotheken der Provinz- und Kreisebene werden wertvolle antike Bücher verwahrt.

Li Zhizhong, ein bekannter Experte für antike Bücher, hat in den vergangenen Jahren wiederholt dazu aufgerufen, landesweit eine allgemeine Untersuchung über antike Bücher durchzuführen und eine einheitliche Norm für den Schutz dieser Bücher auszuarbeiten. Nach dem Arbeitsplan des Nationalen Zentrums für den Schutz antiker Bücher wird diese allgemeine Untersuchung nun noch in diesem Jahr in Gang gesetzt. Das freut Li Zhizhong sehr. Er sagt dazu:

"Seltene Bücher von historischem Wert sind in der Vergangenheit sehr oft verlorengegangen. Wir haben aus der Geschichte Lehre gezogen und effektive Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit der Originalbücher zu gewährleisten und sie gleichzeitig Akademikern zugänglich zu machen."

2002 hat die chinesische Regierung das Projekt "Wiedergabe der seltenen Bücher von historischem Wert" gestartet. Dem Projekt wurde ein staatlicher Sonderfonds zur Verfügung gestellt. Es handelt sich bei diesem Projekt einerseits um die Restaurierung eines Teils der wertvollen antiken Bücher, andererseits um die Photodruckausgabe dieser Bücher durch digitale Technik.

Chen Hongyan, die Verantwortliche dieses Projekts, sagt:

"In der ersten Phase des Projekts haben wir Bücher ausgewählt und kopiert. Insgesamt 32 Bücherarten. Nach Einschätzungen von Experten haben wir einen guten Job getan. Das Projekt wird nun fortgesetzt."

Chen Hongyan zufolge wurden für die erste Phase des oben erwähnten Projekts über 700 Arten von antiken Büchern ausgewählt. Aus mehreren Gründen ist zurzeit die Photodruckausgabe von 200 Bücherarten im Jahr möglich. Der Mangel an Bücherrestauratoren hat den Verlauf des Projekts am meisten beeinträchtigt.

Branchenkennern zufolge sind antike Bücher in all den Jahren in verschiedenem Maße beschädigt worden. Vor einem Photodruck müssen sie unbedingt restauriert werden. Die Restaurierung antiker Bücher ist eine handwerkliche Arbeit, die extrem zeitaufwendig ist, wobei für ein schwer beschädigtes Buch normalerweise ein halbes bis ein Jahr benötigt wird. Schätzungen von Li Zhizhong zufolge gibt es derzeit in China nur über 100 Restauratoren für antike Bücher. Das ist viel zu wenig für den hohen Restaurierungsbedarf. Dieses Problem hat bereits große Aufmerksamkeit der zuständigen Behörden hervorgerufen.

Zhan Furui, der Direktor des Nationalen Zentrum für den Schutz antiker Bücher, hält das rückständige Restaurierungsverfahren, den Mangel an Restauratoren sowie an einheitlichen Kriterien für diese Branche als Probleme, die Chinas Schutz von antiken Büchern beeinträchtigt haben. Ihm zufolge sind der Schutz und die Aufbewahrung antiker Bücher eine Routinearbeit von großer Bedeutung. Wörtlich sagt er weiter:

"Es geht um die Fortführung der Papierkultur unserer Nation. Dabei tragen wir eine große Verantwortung. Sollten wir bei der Sammlung antiker Bücher Fehler machen, können diese Bücher möglicherweise nicht an die folgenden Generationen weitergegeben werden. Für uns sind die Pflege und die Verbreitung der traditionellen Kultur Aufgaben in gleichbedeutendem Sinne."

Zhan Furui nannte die landesweite allgemeine Untersuchung antiker Bücher, die Installierung eines staatlichen Katalogs für kostbare antike Bücher und die Verbesserung der Restaurierungstechnik als zukünftige Schwerpunktaufgaben seines Zentrums. Auch die Ordnung, Publikation, Forschung und Nutzung antiker Bücher gehöre dazu. Laut Zhan wird in naher Zukunft in China eine digitale Datenbank für antike Bücher entstehen, um den Lesern einen digitalen Leseservice für antike Bücher im vollen Wortlaut anzubieten.

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