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Digitale Publikationen boomen in China
   2007-07-25 18:14:09    Seite drucken   cri

Seit Jahren erscheinen in China mehr und mehr digitale Publikationen. Unvollständigen Statistiken zufolge hat die Branche im Jahr 2006 Chinaweit mehr als 20 Milliarden Yuan RMB erwirtschaftet. Die Anwendung der Digitaltechnologien verbreitet sich kontinuierlich, dadurch bekommt auch die Entwicklung der digitalen Publikation ständig neue Impulse.

Im modernen Leben ist Zeit ein äußerst kostbares Gut. Aufgrund des Zeitdrucks lesen vor allem junge Menschen immer weniger auf Papier gedrucktes, sie wollen sich eher am Bildschirm ihres Computers oder sogar über das Mobiltelefon Informationen holen.

Chen Yi ist einer dieser jungen Menschen. Die 24-jährige arbeitet bei einer IT- Firma in Beijing. Sie liest gern, und zwar E-Bücher, die sie sich aus dem Internet herunter geladen hat:

"Ich lese gerne Bücher. Ich finde die elektronischen Bücher sehr bequem. Ich brauch keine schweren Schinken mehr mit mir herumzutragen. Ich lade mir oft Bücher von bestimmten Internetseiten runter und speichere sie auf meinem Handy oder meinem Computer. So kann ich sie jederzeit bequem lesen."

Chen Yi berichtet, sie müsse für ihre Firma oft auf Dienstreisen gehen. Die elektronischen Bücher, die sie auf ihrem Mobiltelefon gespeichert hat, verkürzten ihr die oft endlos langen Zugfahrten erheblich.

Als digitale Publikationen bezeichnet man alle Veröffentlichungen, die im Internet angeboten werden, sie können gegen Bezahlung aus dem Netz heruntergeladen werden. Meist handelt es sich um elektronischen Lesestoff, beispielsweise E-Bücher und online-Zeitungen und -Zeitschriften. In China wurden bis heute 300.000 elektronische Bücher herausgegeben, damit rangiert China bei den Online-Publikationen weltweit auf Platz eins. Es gibt E-Bücher zu allen möglichen Themen, von Kultur über Wirtschaft bis hin zu wissenschaftlichen Monographien ist alles zu finden. Der Absatz von Online-Zeitschriften und elektronischen Büchern verzeichnet seit Jahren eine schnelle Entwicklung.

Founder Elektronics stieg bereits im Jahr 2000 ins Geschäft der digitalen Publikation ein und ist derzeit in diesem Bereich Marktführer in China. Das Unternehmen hat selbständig das System Apabi entwickelt. Das System Apabi ist ein Kontrollsystem für die Nutzung der elektronischen Bücher. Das DRM, Digitale Rights Management, bietet den Inhabern der Urheberrechte neue Abrechnungsmöglichkeiten für Lizenzen und Rechte sowie Kontrollmechanismen über die Nutzung der Daten. Die Urheberrechte können dadurch effektiv geschützt werden.

Fang Zhonghua ist der stellvertretende Geschäftsführer der Founder Gruppe. Zur Geschäftsentwicklung des Unternehmens sagt er:

"Unsere generelle Strategie ist, dem chinesischen Presse- und Publikationswesen moderne Digitaltechnologie zur Verfügung zu stellen. Wir bieten eine Plattform für digitale Publikationen, damit jeder jederzeit vom jeden Ort aus auf die gewünschten Publikationen greifen kann."

Fang Zhonghua sagt, trotz der zahlreichen elektronischen Publikationen, die in China veröffentlicht würden, gäbe es bislang noch keine einheitlich Gesamt-Datenbank dafür. Der interessierte Leser müsse leider noch aufwendig suchen, um die gewünschte E-Lektüre zu finden. Daher hat die Founder Gruppe im vergangenen Jahr ein digitales Lese-System eingerichtet, das Online-Leser mit der benötigten Software und mit einer Archiv-Webseite versorgt. Die Interessierten finden Hunderttausende von E-Büchern und Zeitschriften in diesem Archiv.

Verglichen mit den entwickelten Ländern steckt Chinas digitales Publikationswesen trotz der schnellen Entwicklung immer noch in Kinderschuhen. Bereits bei der Umwandlung herkömmlicher Printmedien in digitale Publikationen steht man oft schon vor großen Problemen. Der Schutz der Urheberrechte und die Kontrolle der digitalen Inhalte ist oft eine große Hürde. Daher wurde vor kurzem in Beijing eine Fachkonferenz für digitale Publikationen abgehalten, an der Ausrüstungshersteller, Anbieter digitaler Technologien und Betreiber von Publikationsservern teilnahmen.

Sun Shoushan ist der stellvertretende Leiter der chinesischen Behörde für Presse und Publikationswesen. In seiner Rede im Rahmen der Konferenz stellte er die weitere Entwicklung des digitalen Publikationswesens in China vor, er nannte auch die strategischen Ziele für diesen Bereich:

"China wird die Digitalisierung seines Publikationswesens in Zukunft vorantreiben. Eine Voraussetzung ist allerdings, dass der Schutz des geistigen Eigentums garantiert werden kann. Dann sollen die digitalen Inhalte möglichst vielen Lesern angeboten werden. Wir müssen die Ausarbeitung von entsprechenden Standards beschleunigen, das gilt auch für die Festlegung von Normen für die erforderlichen Schlüsseltechnologien. Ferner soll die Entwicklung und Forschung in diesem Bereich stark gefördert werden. Wir streben einen Durchbruch in der Entwicklung der digitalen Rechteverwaltung und in der digitalen Drucktechnik an. Wir wollen CDs mit hoher Bildqualität und großer Speicherkapazität produzieren und wollen elektronisches Papier schaffen."

China ist heute mit mehr als 100 Millionen Internet-Nutzern nach den USA bereits der größte Internet-Markt der Welt. Jeden Tag kommen Tausende neue Nutzer hinzu. Die schnelle Verbreitung des Internets hat in zunehmendem Maße die Lese-Gewohnheiten der Chinesen verändert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Printmedien weisen elektronische Publikationen in der Regel einen medienspezifischen Mehrwert auf. Sie bieten Multimedia-Anwendungen, Suchfunktionen, sie können kopiert werden, sind bequem zu bekommen und können oft interaktiv bearbeitet werden. All dies sind Indizien dafür, dass der Markt für digitale Publikationen enormes Potential hat. Davon ist auch Sun Shoushan vom Publikations-Amt überzeugt:

"Dank der tatkräftigen Unterstützung der chinesischen Regierung und dank der großen Beteiligung der Anbieter und der Verlage können wir damit rechnen, dass sich die Entwicklung des chinesischen E-Publikations-Markts noch weiter beschleunigen wird."

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