18. Juli 2007

Verehrte Freunde von Radio China International,

was gibt es Schöneres, als den Tag mit einem kleinen Spaziergang zu beginnen, noch dazu in der größten zusammenhängenden Schilflandschaft der Welt! Mit einer Fläche von rund 80.000 Hektar liegt dieses Feuchtbodenschutzgebiet in einer Naturschutzzone in der Nähe der Stadt Panjin und ist aufgrund seiner Einzigartigkeit Lebensraum für Kraniche oder auch Krabben sowie für zahlreiche Zugvögel, die dieses Gebiet als Rastplatz nutzen. Aber auch die Fahrt dorthin war schon beeindruckend, schließlich ging es vorbei an vielen kleinen Kanälen und Teichen, in denen gerade die Seerosen ihre roten, weißen und rosa Blüten entfalteten.

Leider wollte das Wetter nicht so richtig mitspielen, der Himmel war wolkenverhangen, und kurz nach dem Rundgang begann es dann auch schon heftig zu regnen, wobei gleich erwähnt werden soll, dass dieser Regen den ganzen Tag anhielt. Es gab daher auch einige Änderungen im heutigen Tagesablauf, so wurde beispielsweise kurzfristig noch ein Besuch in der Naturschutzzone Taipinghe eingeschoben, aber auch dort vertrieb uns der starke Regen bald, was angesichts der schönen Landschaft wirklich schade war.

Und so machten wir uns gleich auf den Weg in die Industriezone auf der Insel Changxing, wo uns nach dem Mittagessen Herr Fan Hui über die Entwicklung und die gesetzten Ziele dieser speziellen Wirtschaftszone informierte. Beeindruckend ist dabei, dass in dieser Zone schon innerhalb von zwei Monaten nach dem Beschluß der Realisierung bereits im August 2005 mit der Umsetzung der Verwaltungseinheit begonnen wurde, eine Tatsache, die wahrscheinlich auch der Einstufung als Pionierprojekt mit besonderer Förderung der Provinzregierung zu verdanken ist. Allgemein ist festzustellen, dass hier in China generell in anderen Dimensionen gedacht und gehandelt wird, sei es die Größe der Wirtschaftszonen, die Bereitstellung der Infrastruktur, das Investitionsvolumen oder auch die zeitliche Umsetzung des Vorhabens. Wegen des bereits erwähnten starken Niederschlags musste die geplante Besichtigung einiger Projekte der Industriezone jedoch abgesagt werden, und so ging es direkt weiter zur nächsten Wirtschaftszone, nämlich nach Huayuankou.

Wie Changxing gehört auch diese Zone in das Verwaltungsgebiet der Hafenstadt Dalian, und obwohl die Sichtverhältnisse auf der Fahrt dorthin mehr als schlecht waren, ließen die erkennbaren Hügel und grünen Landschaften einen schmeichelnden Eindruck zurück. Vor Ort traf unsere Delegation dann den Leiter für allgemeine Angelegenheiten beim Büro des Verwaltungskomitees dieser Industriezone, Herrn Zhang Jiuyi, der nach einem einleitenden Vortrag bereitwillig unsere Fragen beantwortete. Und auch Herr Zhang ließ es sich nicht nehmen, uns nach getaner Arbeit zum Abendessen in unserem Hotel in der nahegelegenen Kreisstadt Zhuanghe einzuladen.

Und wenn Sie sich fragen, warum ich immer wieder auf das Mittag- beziehungsweise das Abendessen hinweise: die Einladung von Gästen zum Essen ist ein Ausdruck höchster Gastfreundschaft in China, und so genießt auch das Essen, neben der einfachen Nahrungsaufnahme, einen äusserst hohen Stellenwert als gesellschaftliches und soziales Ereignis. Dabei werden seitens des Gastgebers auch keine Kosten und Mühen gescheut, um die Gäste mit Spezialitäten und Köstlichkeiten der Region zu bewirten. Und da es sich dabei um eine wichtige Geste handelt, wird das Essen auch immer ausgiebigst gefeiert und zelebriert, so dass am Ende jeder, Gäste wie Gastgeber, mit vollem Bauch und einem seeligen Lächeln den Tisch verläßt.

Soviel für heute, ich hoffe, Sie schauen auch morgen wieder auf dieser Seite vorbei und wünsche Ihnen bis dahin alles Gute!

Christoph Limbrunner