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Das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen
   2007-07-12 17:33:53    Seite drucken   cri

Bei den mittlerweile in vielen Ländern der Welt gegründeten Konfuzius-Instituten handelt es sich um von der chinesischen Regierung betriebene staatliche Einrichtungen, die nach dem berühmten chinesischen Philosophen Konfuzius benannt sind. Das Institut soll die Verantwortung für die Ausbildung von Chinesisch-Lehrern und die Ausarbeitung des Lehrstoffs übernehmen. Gleichzeitig ist es das Ziel des Konfuzius-Instituts, Vorträge und wissenschaftliche Konferenzen zu organisieren und durch verschiedene Veranstaltungen das Interesse gegenüber China und der chinesischen Sprache zu wecken.

Das erste Konfuzius-Institut in Deutschland wurde im April 2006 in Berlin ins Leben gerufen. Nur wenig später hat das zweite Konfuzius-Institut in Deutschland Anfang Mai 2006 seine Pforten in Nürnberg-Erlangen eröffnet. Das Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen ist eine Kooperation der Beijinger Fremdsprachen-Universität und der Universität Erlangen. Das Institut hat seit seiner Gründung vor mehr als einem Jahr über 200 deutsche Sprachschüler ausgebildet.

Zhang Xuezeng, Rektor der chinesischen Seite des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen stellte sein Institut vor:

"Wir haben bei uns zwei Rektoren, einen von der deutschen Seite, einen von der chinesischen. Darüber hinaus haben wir einen Lehrer aus China, eine Hilfskraft für den Unterricht sowie zehn weitere Lehrer, die von den hier in Deutschland studierenden Chinesen ausgewählt worden sind."

Wie Zhang Xuezeng mitteilte, bietet sein Institut kurzfristige Chinesisch-Sprachkurse an. Die Kursteilnehmer seien hauptsächlich Angestellte großer deutscher Firmen, die mit China zu tun haben, sowie Schüler und Studenten.

Dank des wachsenden Einflusses Chinas in der Weltpolitik und -wirtschaft zieht die chinesische Sprache und Kultur immer mehr Deutsche in ihren Bann. Dementsprechend wächst auch die Anzahl der Konfuzius-Institute in Deutschland. Dazu,Yang Huiqun, der chinesische Generalkonsul in München:

"Bislang gibt es in Deutschland insgesamt vier Konfuzius-Institute. Soviel ich weiß, ist vor kurzem in Duisburg ein weiteres Konfuzius-Institut gegründet worden. Die Tatsache, dass innerhalb von nur zwei Jahren vier Konfuzius-Institute in Deutschland gegründet worden sind, zeigt einerseits das große Interesse an der chinesischen Sprache und andererseits den Erfolg Chinas, die chinesische Sprache weltweit zu verbreiten."

Das Chinesisch-Fieber wächst unaufhaltsam. Derzeit kann man an mehr als 30 deutschen Hochschulen und Universitäten Sinologie studieren. Chinesisch ist nach Englisch und Französisch eine der wichtigsten Fremdsprachen in Deutschand geworden. Dafür nannte Dr. Michael Schimmelpfennig, der Rektor des Konfuzius-Instituts Nürnberg-Erlangen von der deutschen Seite folgende Gründe:

"Der erste naheliegende Grund ist, daß China in Deutschland immer mehr präsent ist. Dies wiederum liegt an unseren immer engeren Wirtschaftsbeziehungen, aber auch daran, dass wir uns zum Beispiel durch Reiseerleichterungen insgesamt kulturell immer weiter annähern. Chinesische Reisegruppen kommen nach Deutschland und immer mehr Deutsche gehen nach China, sei es um zu arbeiten, oder um China kennenzulernen. Das Konfuzius-Institut bietet in diesem Rahmen eine weitere Möglichkeit, sich von hier aus zu informieren, sich darüber klar zu werden, was man in China zu erwarten hat, oder in wie weit man sich vorbereiten kann. Ein ganz wichtiger Punkt ist vielleicht auch der, dass Deutsche vor außereuropäischen Sprachen großen Respekt haben, und vor Chinesisch muss man einfach einen gewissen Respekt haben. Aber ich denke, dass die Konfuzius-Institute dazu beitragen können, die Grenze für Leute, die die Sprache lernen möchten, zu senken. Dadurch kann man erfahren, dass es vielleicht doch nicht so schwer ist, wie man es anfänglich erwartet hat. Zum Beispiel kann man Chinesisch lernen, ohne die Zeichen zu lernen, so dass man sich unterhalten kann, ohne ein Meisterkalligraph zu sein."

Philipp Mayer, Schüler der 12. Klasse eines Hamburger Gymnasiums, hat angefangen, Chinesisch zu lernen, als er in der 11. Klasse nach Peking gegangen war. Auf die Frage, warum er Chinesisch lernen will, antwortete er:

"China hat irgendwie alles. Einerseits ist China top modern. Denn, wenn man durch Shanghai oder durch Beijing fährt, könnte man denken, in einer riesigen europäischen Metropole zu sein, weil es so modern ist und so viele Menschen gibt. Aber gleichzeitig gibt es dann auch mitten in der Innenstadt alte Tempel, und die Menschen konzentrieren sich noch sehr stark auf ihre Kultur. Es ist ein sehr internationales Land, das denkt man gar nicht von Deutschland aus. Es ist sehr faszinierend, daß China einfach alles auf einmal hat."

Dr. Michael Schimmelpfennig, zeigte sich optimistisch über die Zukunft seines Instituts:

"Wir sehen, daß an verschiedenen Universitäten die Zahl der Studenten erheblich steigen. Zum Beispiel hat die sinologische Fakultät der eigentlich relativ kleinen Universität Würzburg letztes Wintersemester rund 100 Studienanfänger gehabt. Wir in Erlangen-Nürnberg haben etwas über 50 gehabt. Das ist kein Vergleich zu den Zahlen, die wir in früheren Jahren hatten."

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