Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

China schützt seine kulturelle Vielfalt
   2007-07-12 17:28:13    Seite drucken   cri

China ist ein Land mit einer langen Geschichte und einer traditionsreichen Zivilisation. Die hier harmonisch zusammen lebenden 56 Nationalitäten haben eigene Kulturen geschaffen. China ist mehreren internationalen Konventionen zum Schutz kultureller Vielfalt beigetreten und arbeitet eng mit verschiedenen internationalen Organisationen zusammen, um das Kulturerbe der Menschheit zu bewahren.

China trat im Jahr 1985 der "Konvention zum Schutz des Weltkultur- und -naturerbes" bei. Zwei Jahre später wurden die Große Mauer und der Kaiserpalast in Beijing in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Im Juni dieses Jahres wurden die Wachtürme und die Ansiedlungen in der Stadt Kaiping in der südchinesischen Provinz Guangdong und die Karstlandschaften in Südchina in den Katalog des Welterbes der UNESCO aufgenommen worden. Damit steht das Land mit insgesamt 35 Weltkultur- und -naturerbestätten weltweit auf Platz drei. Zu Chinas Weltkultur- und -naturerben gehören beispielsweise der Lebensraum der Pandabären, die auch als "lebende Fossilien" bezeichnet werden, sowie Ruinen jahrtausende alter Paläste und Gräber. Die Frage, wie die Erbestätten besser geschützt werden können, liegt der Regierung und den Wissenschaftlern besonders am Herzen.

Das Welterbekomitee der UNESCO ist eine wichtige Institution für den Schutz des Welterbes. Sie hat das Recht zu entscheiden, ob ein Kultur- oder Naturerbe in die UNESCO-Liste aufgenommen wird. Das Welterbezentrum unterbreitet dem Komitee Vorschläge und setzt die Entscheidung des Komitees um. Francesco Bandarin, der Direktor des Welterbezentrums in Paris, war mehrmals zu Inspektionsreisen in China. Er bewertete den Welterbeschutz in China als erfolgreich. Wörtlich sagte er:

"Es ist wichtig, im Rahmen von Inspektionsreisen nach China zu gehen. Das Land hat einen großen Natur- und Kulturreichtum und ist das drittgrößte Welterbeland in der Welt. Die chinesische Regierung hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten effektive Maßnahmen ergriffen, um die Zerstörungen des Kultur- und Naturerbes zu vermeiden. Das Land weiß nun auch, den Wert der Welterbestätten zu schätzen. Wir arbeiten mit der chinesischen Regierung gut zusammen. Wir kommen regelmäßig nach China und pflegen enge Beziehungen mit chinesischen Fachkollegen."

In den vergangenen Jahren fanden wichtige internationale Konferenzen zum Welterbeschutz in China statt, und einige internationale Schutzinstitutionen haben Filialen in China gegründet. 2004 fand die 28. Welterbekonferenz in der ostchinesischen Stadt Suzhou statt, auf der das "Suzhouer Abkommen" verabschiedet wurde. Gemäß diesem Abkommen dürfen die Mitgliedsländer pro Jahr höchstens zwei Welterbeanträge stellen. Die Anzahl der Anträge, die beim Welterbekomitee jährlich zur Überprüfung eingereicht wurden, wuchs auf 45, während die Anzahl früher nur bei 30 pro Jahr lag. 2005 wurde das "Schutzzentrum Xi'an" vom Welterberat, eine wichtige professionelle UN-Beratungsstelle, in der nordwestchinesischen Stadt Xi'an ins Leben gerufen. Aufgabe des Zentrums ist es, Materialien für die Welterbestätten, die eine Aufnahme in die Welterbe-Liste beantragen, zu sammeln und zu ordnen. Zudem bietet das Zentrum einen Beratungsservice und bildet Verwaltungskräfte sowie juristische Fachkräfte aus.

Wie Zhang Bai, der stellvertretende Leiter des chinesischen Staatlichen Denkmalschutzamtes mitteilte, ist das Schutzzentrum Xi'an weltweit die erste Filiale des Welterberats. Dies interpretierte Zhang Bai als eine Anerkennung Chinas durch den Welterberat. Wörtlich sagte Zhang weiter:

"Es gab Stimmen einiger Länder gegen die Auswahl Chinas. Dass sich der Welterberat letztendlich doch für China entschieden hat, ist auf die immer enger werdende Zusammenarbeit zwischen uns und dem Welterberat sowie auf die Anerkennung unserer Arbeit durch die internationale Denkmalschutzorganisation zurückzuführen."

Im Bereich des Kulturerbeschutzes hat China Erneuerungen, die den chinesischen Verhältnissen entsprechen, unternommen. Ende Mai dieses Jahres kamen Vertreter aus 20 Ländern in Beijing zu einer Sitzung zusammen. Am Rande der Sitzung wurde das "Beijinger Dokument" verabschiedet, das neue Normen und Vorschriften bezüglich der in Ostasien typischen Bauten mit ihrer charakteristischen Holz- und Ziegelstruktur beinhaltet. Dies wurde nötig, da die international gültige "Charta von Venedig", die dem Schutz europäischer Steinbauten gewidmet ist, für die Holzbauten in Ostasien, insbesondere die in China, nicht geeignet ist. Shan Jixiang zufolge, dem Leiter des staatlichen Denkmalschutzamtes, ist das Beijinger Dokument zu seiner Überraschung ohne Probleme verabschiedet worden. Darin sehe er die hohe Anerkennung von Chinas Leistungen im Denkmalschutzbereich durch internationale Organisationen, so Shan Jixiang. Weiter sagte er:

"Wir wollen einerseits am Prinzip der "Charta von Venedig" für Kulturerhalt festhalten, andererseits aber auch neue Beiträge dazu leisten. Wir haben darüber nachgedacht, wie kann die "Charta von Venedig" im asiatisch-pazifischen Raum den lokalen Gegebenheiten entsprechend umgesetzt werden. Mit dem neuen Dokument wollen wir chinesische Denkmalschützer dazu ermahnen, das Grundprinzip des Denkmalschutzes einzuhalten und bei der Restaurierung historischer Bauten den ursprünglichen Zustand der Welterbestätten möglichst gut zu erhalten. Man muss beispielsweise bei der Erneuerung alter Baumaterialien besonders vorsichtig sein."

China hat durch eine engere Zusammenarbeit mit dem Ausland seinen Denkmalschutz verbessert. Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist der Schutz des Mausoleums des Qin-Kaisers Shihuangdi, des ersten chinesischen Kaisers. Das Mausoleum liegt in der nordwestchinesischen Stadt Xi'an. Ausgegraben wurden dort über 10.000 Kulturgegenstände, einschließlich der Tonfiguren von Kriegern und Pferden. Im Laufe der Zeit sind die Farben der Tonfiguren stark verblasst. Chinesische Denkmalschützer haben deshalb in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit ihren deutschen Kollegen vor Ort ein Forschungslabor errichtet. Durch die Verbindung modernster Technik und der Technologie der chinesischen Buntmalerei sollte die Bemalung der Tonfiguren wiederhergestellt werden. Die Forschungsergebnisse der chinesischen und deutschen Denkmalschützer sind nun realisiert worden.

Zhang Bai, der stellvertretende Leiter des staatlichen Denkmalschutzamtes, sagte in diesem Zusammenhang, China habe von der umfassenden Zusammenarbeit mit dem Ausland viel profitieren können. Zhang fuhr fort:

"Wir haben in den vergangenen Jahren unsere Zusammenarbeit mit verschiedenen internationalen Organisationen intensiviert. Dabei haben wir nicht nur ausländische Erfahrungen übernommen, sondern auch ausländischen Fachkollegen unsere traditionelle Technologie vermittelt."

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)