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Chinas Knaben von heute werden sich in naher Zukunft mit einem neuen Problem befassen müssen: Sie werden Schwierigkeiten haben, eine Partnerin zu finden, da es einfach nicht genug Frauen in ihrem Alter geben wird.
Schon jetzt fordern Soziologen rasche Maßnahmen, um das nationale Problem eines wachsenden zahlenmäßigen Ungleichgewichts zwischen den Geschlechtern auszugleichen. Inzwischen gebe es in China bereits um 37 Millionen mehr Männer als Frauen, berichtete die Zeitung People's Daily am Freitag ohne Angabe einer Quelle.
Dem Bericht zufolge betrage der Männerüberschuss alleine in der Altersgruppe unter 15 Jahren 18 Millionen.
Die Volkszählung im Jahr 2000 wies das Verhältnis zwischen Frauen und Männern mit 100 zu 116,9 aus. Bis 2005 hatte sich das Verhältnis auf 100 zu 118,88 entwickelt.
Dabei sind die regionalen Unterschiede groß: In einigen Regionen, etwa in den südchinesischen Provinzen Guangdong und Hainan, beträgt das Verhältnis 100 zu 138.
Dazu sagte Tian Xueyuan, der stellvertretende Direktor der Gesellschaft für Chinas Bevölkerung: "Derzeit sieht das Problem nicht sonderlich ernst aus. Wenn man allerdings nichts dagegen unternimmt, bis die betroffenen Altersgruppen ins heiratsfähige Alter kommen, werden Probleme sichtbar werden."
Laut Zheng Zhenzhen, einem Wissenschaftler der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, werden in 20 Jahren rund 10 Prozent aller Männer Schwierigkeiten haben, eine Frau zu finden.
"Ein unausgeglichenes Geschlechterverhältnis wird konsequenterweise zu Problemen beim Finden von Ehepartnern führen. Weniger wettbewerbsfähige Männer werden das Nachsehen haben", sagte er.
Verbrechen mit Bezug auf potentielle Ehefrauen nähmen standing zu, vor allem in Gebieten, in denen das Verhältnis am unausgeglichensten sei, sagt der Bericht und stützt sich dabei auf Quellen der Staatlichen Kommission für Bevölkerung und Familienplanung.
Tian führte weiter aus, dass das traditionell fest verankerte Konzept "Buben sind besser als Mädchen" der Grund für dieses Phänomen sei.
"China wird seit Jahrtausenden von der Landwirtschaft dominiert", sagte er. "Und wirtschaftlich gesehen besteht hier nun einmal ein deutlich höherer Bedarf an männlichen Nachkommen als an weiblichen."
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