Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Seltene grüne Kristalle in Grab gefunden
   2007-07-10 14:53:24    Seite drucken   cri
Chinesische Archäologen, die ein 2500 Jahre altes Grab in der ostchinesischen Provinz Jiangxi untersuchten, waren überrascht, als sie mehrere Stücke eines grünen Kristalls entdeckten, die in den Knochen der Skelette in den Särgen steckten. Einer der diamantförmigen Kristalle ist 8,5 Zentimeter lang.

In den Särgen befanden sich außerdem Bronze, Gold, Seide, Porzellan und Jadegegenstände sowie Körpergewebe.

Die Archäologen sagten, es scheine, als seien die Kristalle in den Knochen "gewachsen". Die Särge seien aus halbiertem Nanmu, einem äußerst seltenen und extrem widerstandsfähigem Holz gearbeitet, das mit einer Schicht weißen Gips und einer Schicht Löss bedeckt war.

Die Tatsache, dass die Särge mit Feuer erhitzt wurden, um sie wasser- und luftdicht zu machen, könnte ein Faktor bei der Entstehung der Kristalle sein. Normalerweise entstehen Kristalle, wenn sich Fels erhitzt und dann im Verlaufe der Zeit langsam abkühlt.

Es gäbe keine weiteren Beispiele von grünen Kristallen, die in Gräbern gefunden worden seien, erklärten die Archäologen. Die Kristalle könnten den Wissenschaftlern helfen, die Veränderung im menschlichen Körper unter verschiedenen Bedingungen zu verstehen.

In den Mawangdui Gräbern aus der westlichen Han-Dynastie (202 v.Chr.-8) in der zentralchinesischen Stadt Changsha, der Hauptstadt der Provinz Hunan, seien einige weiße Kristalle gefunden worden, sagt Wang Yarong, ein Wissenschaftler der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Sie seien das Ergebnis der Kristallisation von Aminosäuren.

Das im Dezember 2006 in dem Dorf Lijia im Landkreis Jing'an in der Provinz Jiangxi entdeckte Grab ist 16 Meter lang, rund 11,5 Meter breit und drei Meter tief. Es wird vermutet, das es aus der Zeit der östlichen Zhou-Dynastie (770-221 v. Chr.) stammt.

Bei der Entdeckung handelt es sich um die größte Gruppe von Särgen, die jemals in einem einzelnen Grab in China entdeckt wurde. Kulturexperten bezeichnen die Ausgrabung daher alles "das wichtigste archäologische Projekt des Jahres".

Bei dem in den Särgen entdecktem Körpergewebe handele es sich um menschliche Gehirne, die auf die Größe einer Faust geschrumpft seien, aber ihre originale Struktur vollständig mit zwei zerebralen Hemisphären, dem Stammhirn und dem Kleinhirn, beibehalten hätten.

"Es ist das erste Mal, dass in Südchina derart vollständige alte Hirnstrukturen gefunden wurden. Sie werden für die Erforschung der Menschen in der Zeit vor der Qin-Dynastie (1644-1911) von großem Nutzen sein", sagt Zhu Hong, ein Paläoanthropologe der Universität Jilin.

Der einzigartige Beerdigungsstil könne erklären, warum das Skelett und das Hirngewebe in einer Gegend mit säurehaltigem Boden, der für die Erhaltung menschlicher Körper ungeeignet sei, so gut erhalten ist, erklärt Zhu.

Die 2,5 bis 2,8 Meter langen und 0,5 Meter breiten Särge standen angeordnet Seite an Seite. 13 der Särge wurden in ein nahe gelegenes Lagerhaus verbracht und werden dort in einer Umgebung mit kontrollierter Temperatur und Luftfeuchtigkeit gelagert.

Der über eine Tonne schwere Hauptsarg wurde am vergangenen Montag geöffnet. Archäologen entdeckten in ihm einen sehr fein gearbeiteten Goldbelag und einen Jadeanhänger in der Form eines Drachen. Die Experten vermuten, dass es sich bei den beiden dekorativen Gegenständen um Symbole für den sozialen Status oder die politische Macht der verstorbenen Person handelt.

In einem anderen Sarg fanden die Archäologen ein hervorragend erhaltenes, auf der rechten Seite liegendes Skelett.

"Die Särge waren dicht versiegelt und in ihnen befand sich nur sehr wenig Sauerstoff für die Vermehrung von Bakterien. Dies könnte erklären, warum die meisten der Skelette erhalten sind", sagt Zhu.

Die Entdeckung wird wichtige Informationen für die Erforschung der sozialen Sitten, der Beerdigungsriten und des Lebensstils in der Region vor 2500 Jahren liefern, sagen Experten.

     mehr zum Thema Ihre Meinung

Not Found!(404)

Not Found!(404)